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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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gelassen hatte, auf die es ankommen würde. Dass wir im Austausch für all das die Chance bekommen würden, diese unschuldigen Kinder zu retten.
    Phoenix zuckte einfach nur mit den Schultern. »W ir alle wissen, dass diese Lösung auch Komplikationen birgt.«
    Ich sah Lincoln an, Schmerz durchzuckte seine Gesichtszüge. »E r hat recht«, sagte ich leise. »U nd das weißt du.«
    Der Tod kommt mir rasender Geschwindigkeit auf mich zu.
    Lincoln erwiderte nichts. Stattdessen starrte er Phoenix an, und Phoenix starrte zurück. Ihr Hass aufeinander schien sich in Verbitterung, gemeinsame Verzweiflung und sogar Herzschmerz zu verwandeln. Schließlich ließ sich Lincoln wieder auf seinen Stuhl fallen.
    »G ibt es einen anderen Weg?«, fragte er.
    »W enn es einen gäbe, hätte ich ihn gefunden«, erwiderte Phoenix.
    Und ich glaubte ihm.
    Bevor mich die Realität dessen, worüber wir gerade sprachen, einholen konnte, redete ich weiter: »W o stehst du bei alldem, Phoenix? Was wird passieren– Lincoln und ich sterben und du gehst mit Lilith fröhlich diesen Weg weiter und lässt zu, dass sie alles und jeden tötet, der ihr über den Weg läuft?«
    Lincoln knirschte mit den Zähnen und schlug mit der Faust auf den Tisch. »H immel Herrgott! Wir werden dieses Gespräch nicht weiterführen. Sie wird da nicht hingehen, um gefoltert zu werden!«
    Ich zuckte zusammen und ignorierte seinen Ausbruch dann. Phoenix schüttelte den Kopf, als er sah, dass ich immer noch auf seine Antwort wartete.
    »S obald Lilith herausfindet, was ich getan habe, wird sie mich umbringen. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um sie mitzunehmen. Das schwöre ich. Ich dachte…« Seine Augen waren voller Reue. »I ch habe nicht erwartet, dass das passiert… Das habe ich nicht gewollt.« Er fuhr sich mit der Hand um den Nacken und ließ sie wieder zurück auf den Tisch fallen. »I ch habe mit Kollateralschäden gerechnet und mir eingeredet, das würde nichts ausmachen.« Er schnaubte. »I ch habe dich sogar glauben gemacht, ich hätte euren Freund umbringen lassen.«
    Er meinte Rudyard. Lincoln und ich richteten uns beide auf, als er ihn erwähnte.
    »D as habe ich aber nicht«, fügte Phoenix hinzu.
    »A ber du hast Lilith zurückgeholt«, sagte Lincoln.
    Phoenix nickte. »A ber Kinder umzubringen hatte nie dazugehört. Nicht für mich. Ich bin bereit, mein ewiges Leben aufzugeben, um sie wieder zurück unter die Erde zu bringen.«
    Lincoln schaute auf die Uhr. Es war schon fast zwei Stunden her, seit einer von uns den Rundgang gemacht hatte.
    »I ch gehe«, bot ich ihm an.
    Er schüttelte den Kopf. »N ein.« Sein Blick schoss zu Phoenix. »I ch kann nicht mit ihm allein sein. Ich werde gehen.« Er stand auf, schnallte sich seinen Dolch um und ging nach draußen. Ich folgte ihm auf die Veranda.
    »L inc?«, sagte ich hinter ihm. Er blieb stehen und zog mich zu sich, seine Arme schlangen sich fest um mich.
    »B itte mich nicht darum, dich ihr auszuliefern. Das kann ich nicht«, flehte er.
    Ich antwortete nicht. Und wir wussten beide, warum. Ebenso schnell, wie er mich in den Arm genommen hatte, ließ er mich wieder los.
    »I ch mache jetzt mal besser diese Patrouille. Ich bin bald wieder zurück.«
    Er machte sich auf den Weg zu den Bäumen.
    Ich setzte mich auf die Stufen, die zum Rasen hinunterführten, und starrte über den Fluss. Phoenix näherte sich von hinten und setzte sich zu mir.
    »I ch habe gehört, was du gesagt hast. Dass du mich nie geliebt hast.«
    »T ut mir leid. Ich wusste nicht, dass du es hörst.«
    Er zuckte mit den Schultern. »E s ist ja nicht so, dass das etwas Neues wäre. Aber ich habe genug von dir wahrgenommen, um zu wissen, dass du mich hättest lieben können, dass du mir vielleicht näher gekommen wärst. Vielleicht wenn ich nicht alles zerstört hätte… Wenn du mir vielleicht eine Chance gegeben hättest, alles zu erklären…«
    »W usstest du, was passieren würde, nachdem wir zusammen waren?«, fragte ich, weil ich nun endlich bereit war, es zu hören, bereit zu erfahren, ob er alles geplant hatte– mit mir zu schlafen und die Verbindung herzustellen, die dazu geführt hatte, dass Joel und Onyx mich angriffen.
    »N ein. Und ja. Ich spürte, wie es passierte, als wir zusammen waren. Ich hätte aufhören können, aber… ich schaffte es nicht. Ein Teil von mir besteht aus Finsternis, das ist mir angeboren und ein wesentlicher Teil meiner Existenz– das kann ich nicht abstreiten. Als ich dich kennenlernte,

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