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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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zueilte, schmunzelte er immer noch. In einem einzigen Moment huschten unzählige Ausdrücke über Phoenix’ Gesicht.
    Er weiß es.
    Ich hielt den Atem an.
    Doch Phoenix’ Reaktion ging sofort wieder gegen null. Seine Augen wurden schmal und er knurrte: »G ehen wir.«
    Ich warf Lincoln einen nervösen Blick zu. Er hatte die wartenden Verbannten ebenfalls entdeckt, aber er lächelte trotzdem weiter. Ich konnte geradezu fühlen, wie sehr er es genoss, Phoenix zu zeigen, dass wir uns vereint hatten.
    Männer.
    Lincolns Lächeln wurde breiter.
    Phoenix stieß ein Schnauben aus, das Dapper alle Ehre gemacht hätte, und stapfte auf uns zu. »V ersucht wenigstens, eure verdammten Gefühle zu kontrollieren!«
    Ich nickte bereits entschuldigend, und peinlich berührt.
    Lincoln hingegen schmunzelte einfach wieder und erwiderte: »T u ich doch.«
    Himmel. Phoenix wird uns umbringen, noch bevor wir überhaupt bei Lilith ankommen!
    Wir nahmen lieber den Geländewagen, anstatt uns von Phoenix’ Kräften zu Liliths Anwesen bringen zu lassen. Momentan versuchten wir alle, so viel wie möglich von unseren Kräften zu sparen. Es bedeutete auch, dass Phoenix für ein wenig Privatsphäre sorgen konnte, indem er uns von seinen verbannten Gorillas trennte. Sie fuhren vor und hinter uns in ihren eigenen Fahrzeugen.
    Es waren lange zwanzig Minuten– und doch war jede einzelne von ihnen kostbar.
    »W ird uns Lilith zusammen einsperren?«, fragte ich Phoenix.
    »N ein«, erwiderte er. »L incoln wird sie am anderen Ende des Anwesens unterbringen, wo Evelyn gefangen gehalten wird. Dich wird sie bis zur Zeremonie heute Abend höchstwahrscheinlich ins Verlies sperren.«
    Ich nickte und versuchte, meine aufkeimende Angst zu ignorieren.
    Als wir uns näherten wurde mir klar, weshalb niemand in der Lage gewesen war, Liliths Aufenthaltsort aufzuspüren. Sie und ihre Gefolgschaft hatten das ganze Gebäude mit einer Blendung versehen, wodurch es aussah wie eine alte Burg mit bröckelnden Mauern, deren Dach zum großen Teil fehlte. Wer daran vorbeikam, würde das Gebäude als Ruine betrachten.
    Es war genial. Versteckt und trotzdem deutlich zu sehen.
    Die Realität sah ganz anders aus. Das Gebäude stand vollkommen abgelegen, es hatte massive Steinmauern und schmiedeeiserne Tore. Es war in der Tat ein burgartiges Anwesen, aber anders als die Blendung war es von makellosem Aussehen.
    Es war nicht schwer, die zahlreichen Wachen, die draußen patrouillierten, zu entdecken und wahrzunehmen. Ich fuhr meine Sinne ein bisschen weiter aus und schnappte nach Luft.
    Lincoln warf mir einen Blick zu. Er hatte es auch wahrgenommen.
    Mindestens fünf Dutzend Verbannte– vom Licht und von der Finsternis– mussten dort drin sein, und fast alle von ihnen waren machtvoll.
    Wir hielten hinter dem ersten Wagen an. Bevor ich die Autotür öffnen konnte, ergriff Lincoln meine Hand. »D enk daran, du wirst dich mir vollkommen öffnen müssen, damit ich dir meine ganze Kraft senden kann.«
    Ich klappte den Mund auf, um ihm zu widersprechen, aber er schnitt mir das Wort ab.
    »H ier geht es nicht um du oder ich, Vi. Wenn es so weit ist, geht es darum, so viele von diesen Kindern zu retten wie möglich.«
    Resigniert machte ich den Mund zu.
    »I ch nehme die Angst weg, wenn ich kann«, bot Phoenix leise von hinten an.
    Ich nickte.
    »V on euch beiden«, fügte er hinzu.
    Lincoln presste die Lippen zusammen, als er ebenfalls leicht nickte.
    Er kramte sein Handy aus der Tasche und reichte es Phoenix. »G riffins Nummer ist darin gespeichert, wenn du sie brauchst. Sag ihm, dass wir getan haben, was wir konnten und dass es… mir leidtut.«
    Phoenix nahm das Handy.
    »H ol Evelyn da raus, okay?«, fügte ich hinzu. »S ie ist unsere größte Hoffnung, wenn es darum geht, Lilith zu töten. Sag ihr, dass ich in der Hütte ein paar Briefe in meiner Tasche hinterlassen habe. Und sag ihr, sie soll sich um Dad kümmern.« Evelyn war die Einzige, die Lilith jemals besiegt hatte. Ich wusste, sie würde alles tun, was sie konnte, um sie wieder zu Fall zu bringen.
    Phoenix schluckte und schaute weg. »I ch schwöre es.«
    Wir stiegen aus dem Wagen. Lincoln kam auf meine Seite und zog mich in seine Arme. Der Gedanke, dass wir uns erst seit vierundzwanzig Stunden so nah waren, war seltsam. Es war so vollkommen, dass ich mir jetzt nicht mehr vorstellen konnte, anders zu leben.
    Lincoln neigte meinen Kopf zu sich nach oben. Schimmernde grüne Augen sahen mit so grenzenloser Liebe und so

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