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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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mausähnlichen Gesichtszüge wurden fast vollständig von ihrem langen schwarzen Haar bedeckt.
    Sie ließ ihren Blick über uns alle schweifen. »W illkommen«, sagte sie, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder geradewegs Josephine zuwandte.
    »N eben Adele sitzen die Partner Seth und Decima, die ältesten noch dienenden Mitglieder des Rats«, sagte Josephine.
    Nacheinander ließen sie ihre ausdruckslosen Blicke über uns wandern und nickten zur Begrüßung. Mir lief ein Schauder über den Rücken.
    So alt. So mächtig.
    Wir nickten zurück, aber ich bemerkte, dass Lincolns Nicken eher eine Verbeugung war. Seth und Decima waren beide groß und unglaublich schlank. Sie trugen leichte, fließende Gewänder. Decima war ganz in Weiß gekleidet, was einen Kontrast zu ihrem langen schwarzen Haar darstellte. Seth trug Schwarz– als Kontrast zu seinem langen weißen Haar.
    Griffin hatte mir im Flugzeug von ihnen erzählt. Seth und Decima waren die religiösesten Mitglieder des Rates– was sie offenbar auch zu den grausamsten Kriegern machte. Sie stammten aus einer Zeit, in der Religion noch bedeutete, bis zum Tod zu kämpfen– auch wenn sie das heute nur noch sehr selten demonstrierten. Seth und Decima hielten ihre Anwesenheit nur in Zeiten großer Kriege für notwendig. Allein das war vielleicht schon ein Grund, weshalb es so seltsam schien, dass sie heute hier waren.
    »R echts von mir«, fuhr Josephine fort, »s itzen die Partner Hakon und Valerie, die auch die Trainings der Akademie leiten. Ihr könnt damit rechnen, sie in naher Zukunft öfter zu sehen.«
    Ich unterdrückte das Bedürfnis zu widersprechen. Griffin hatte mich vorgewarnt, dass der Rat wahrscheinlich nur zulassen würde, dass ich bliebe, wenn ich an einigen Unterrichtsstunden der Akademie teilnehmen würde. Darüber war ich nicht glücklich. Mich ihren Strukturen anzupassen, ging mir irgendwie gegen den Strich. Josephine bemühte sich nicht besonders, ihr wissendes Lächeln zu unterdrücken.
    Schön zu sehen, dass sie sich so gut selbst unterhalten kann.
    Hakon war riesig. Es hätte mich nicht gewundert, wenn einer seiner früheren Namen Herkules gewesen wäre. Er hatte kurzes blondes Haar, deshalb dachte ich, er könnte Skandinavier sein. Der Blick aus seinen hellbraunen Augen traf meinen. Er schien nicht beeindruckt zu sein, von dem, was er sah.
    Seine schiere Größe war irrsinnig. Ich wusste gar nicht, dass Muskeln so sein konnten, und er versuchte auch nicht, sie zu verbergen. Er trug lediglich einen Streifen braunen Leders am Oberkörper. Ich konnte seine ganze Brust sehen. Es war…
    Lincoln räusperte sich.
    Mist. Ich starre ihn an.
    Verlegen blinzelte ich, nickte Hakon zu und wandte meine Aufmerksamkeit rasch Valerie zu, die winzig neben ihm aussah, trotz der Tatsache, dass sie vermutlich die am athletischsten gebaute Frau im Rat war. Ihre Kleidung war betont zurückhaltend– sie trug schwarze Leggings und einen weißen Pulli. Sie wirkte, als wäre sie gerade von einem Training gekommen, was sie mir irgendwie sympathisch machte.
    Dann musterte sie mich von oben bis unten unddem abschätzenden Blick nach zu urteilen, den sie mit Hakon gemeinsam hatte– wurde klar, dass sie auch nicht sonderlich beeindruckt war von dem, was sie da sah. Ich spürte, wie ich rot wurde.
    Nachdem wir Hakon den Hulk und Valerie verlegen mit einem Kopfnicken begrüßt hatten, sprach Josephine weiter: »U nd schließlich, euch am nächsten, Wilhelm und Rania.«
    Man musste kein Genie sein um zu erkennen, dass diese beiden die am wenigsten beliebten Ratsmitglieder waren, so rasch wie Josephine über sie hinwegging und dabei kaum in ihre Richtung zeigte.
    Das macht sie wohl zu meinen neuen Lieblingen!
    »I hr könnt mich Wil nennen«, sagte Wilhelm freundlich und nickte Lincoln und mir dabei zu. »W illkommen an der Akademie.« Sein Blick wanderte zu Griffin. »W ie gut dich zu sehen, alter Freund. Du wurdest schmerzlich vermisst.«
    Griffin nickte, auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »A uch gut dich zu sehen, Wil, und dich auch, Rania.«
    Die Frau stand auf– sie war die Erste aus dem Rat, die irgendeine Bewegung machte– und ging zu Griffin hinüber. Sie küsste ihn auf beide Wangen und nahm seine Hände, man spürte, dass hier Gefühle im Spiel waren.
    »E s tut mir leid, was Magda getan hat. Ihr Verhalten hat uns alle verletzt, aber dich am meisten. Sie hatte großes Glück, dich als Partner zu haben, und sie hat den Fehler gemacht, dein Vertrauen zu

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