Entdecke die Kraft der Meditation
etwas Neues auszuprobieren. Das allein ist eine sehr gute Sache.
Stellen Sie sich jetzt jemanden vor, der Ihnen Gutes getan und Ihnen geholfen hat. Vergegenwärtigen Sie sich, was gut ist an diesem Menschen. Nehmen Sie seine Bemühungen deutlich wahr, seine Freundlichkeit.
Denken Sie an einen guten Freund oder eine Freundin. Halten Sie sich ihr freundschaftliches Verhalten vor Augen und das erfüllte Zusammensein mit ihr. Blicken Sie dankbar auf das Gute an ihr.
Denken Sie an jemanden, den Sie kennen und der es gerade schwer hat. Erinnern Sie sich an Zeiten, in denen er anderen zu helfen vermochte und Kraft aus sich selbst schöpfte. Sicher erkennen Sie, dass dieser Mensch mehr ist als nur sein Problem, etwas weitaus Größeres.
Und wenn Sie an etwas Schwieriges in Ihrem eigenen Alltag denken, sehen Sie dann, dass Sie größer sind als Ihr Problem, dass Sie wachsen und sich ändern können? »Größer als das Problem« zu sein heißt, sich vor Augen zu halten, dass ein allzu dichter Tagesplan oder kleine Unstimmigkeiten in der Ehe schon wieder ins Lot kommen werden, dass Sie nach einem Ausbruch oder einer Phase, in der Sie sich überfordert fühlen, wieder neu ansetzen können.
Denken Sie an jemanden, mit dem Sie sich ein wenig schwer- tun, wo es einen Konflikt gibt. Ist nicht doch irgendetwas Gutes an dem, was er tut, an seinen Entscheidungen? Falls Sie nichts finden, denken Sie einfach daran, dass er wie alle Lebewesen glücklich sein möchte.
Beschäftigen Sie sich zum Abschluss noch ein paar Augenblicke lang mit der Tatsache, dass alle Lebewesen glücklich sein möchten – Sie, Ihre Freunde und alle, mit denen Sie Schwierigkeiten haben. Alle Wesen wünschen sich Glück. Mögen sie glücklich sein. Das können Sie innerlich so oft wiederholen, wie Sie möchten. Alle Wesen wünschen sich Glück. Mögen sie glücklich sein.
Lassen Sie die Meditation ausklingen.
Haben Sie nach dieser Übung den Eindruck, dass ein Spielraum besteht, in dem man die Dinge umfassender betrachten kann? Dieser Eindruck von Geräumigkeit ist Gelassenheit, Ausgeglichenheit. Gelassenheit bedeutet nicht, dass wir uns nie überfordert fühlen und nie erschöpft sind. Wir setzen vielmehr unsere Aufmerksamkeit gezielt ein und nutzen alle Betrachtungsmöglichkeiten. In schwierigen Phasen sagen wir uns, dass dies nur eine Seite des Ganzen ist und viel mehr in uns steckt. An einem ganz normalen Tag erinnern wir uns, dass es uns gegeben ist, uns selbst verständnisvoll zu begegnen und unsere Verbundenheit mit allen Menschen zu leben.
Meditation: Den inneren Kritiker zum Schweigen bringen
Wählen Sie eine entspannte Haltung, die Augen offen oder geschlossen. Erinnern Sie sich an unbehagliche Gefühle in der letzten Zeit, zum Beispiel Eifersucht, Angst oder Gier. Wie ist Ihnen bei dieser Erinnerung zumute? Schämen Sie sich? Mögen Sie solche Gefühle nicht an sich? Hätten Sie verhindern sollen, dass so etwas überhaupt aufkommt? Da Sie solche Gefühle haben – ist irgendetwas mit Ihnen nicht in Ordnung, ist etwas schlecht an Ihnen? Jetzt probieren Sie aus, was passiert, wenn Sie »Schmerz« an die Stelle von »schlecht« setzen. Versuchen Sie zu sehen, dass Eifersucht und Angst Schmerz sind, etwas, worunter Sie leiden. Wenn Sie es so sehen, ändert sich Ihre Beziehung zu diesem Gefühl?
Wie empfinden Sie dieses Gefühl im Körper, wenn Sie es jetzt ein wenig freundlicher und mitfühlend betrachten? Achten Sie auf die Empfindungen. Der Schmerz ist da, und das Mitgefühl umfängt ihn. Wenn das Gefühl von »schlecht« oder »falsch« zurückkommt, wie wirkt sich das aus? Wenn Sie Ihre harte Kritik bemerken und diese Gewohnheit durch Mitgefühl gegenüber sich selbst unterbrechen, üben Sie Herzensgüte.
Denken Sie noch einmal daran, dass sich negative Gefühle nicht verhindern lassen, aber Sie müssen von ihnen nicht überwältigt werden. Diese Gefühle definieren auch nicht, wer und was Sie sind. Sie müssen solchen Gefühlen weder nachgeben noch sich für sie schämen. Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass wir solche Gefühle haben. Wir können uns jedoch sagen, dass wir sie schneller sehen und als ihrer Natur nach leidvoll erkennen werden, dass wir Verständnis für uns selbst aufbringen werden, um sie dann loszulassen. Selbst wenn andere sich falsch verhalten, können wir uns vornehmen, daran zu denken, dass die Gefühle, unter deren Einfluss sie handeln, ebenfalls leidvoll sind und wir ihnen mitfühlend begegnen
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