Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
Vom Netzwerk:
sehen oder gar in die Zukunft denken. Sehr oft gibt es nur das Hier und Jetzt.«
    Nash schwieg einen Moment. »Ich kann mir nur vorstellen, wie das Leben auf einer so kleinen Insel ist. Aber auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, Zee, du musst wissen, dass das, was wir miteinander haben, eine ziemlich gefährliche Affäre ist. England ist nicht Barbados. Was du hier tust – mit irgendeinem Mann, ganz zu schweigen von einem mit meinem Ruf –, würde deinen Namen unwiderruflich ruinieren, sollte es bekannt werden. Es würde keine Hoffnung mehr für dich geben, heiraten zu können, und wenig Hoffnung, dir deinen Platz in der Gesellschaft zu bewahren. Das hast du verstanden, ja?«
    »Es wird nicht publik werden«, beharrte sie.
    »Ich hoffe, deine Zuversicht wird belohnt werden. Ich nehme an, du hast niemals den Wunsch gehabt zu heiraten?«
    »Kein Ehemann würde mir gestatten, das Leben zu führen, das ich habe. Das weißt du, Nash. Ich wäre nichts als ein Stück Eigentum und würde vermutlich die Leitung der Reederei verlieren. Sie würde in den Besitz meines Mannes übergehen – genau wie ich.«
    »Du hast das Unglück, als Frau deiner Zeit voraus zu sein«, räumte er ein. »Vielleicht wird deine Art zu leben eines Tages nicht mehr ungewöhnlich sein, aber ist das dein einziger Einwand gegen die Ehe? Deine Arbeit? Der Verlust von Autorität? Bedeutet sie denn wirklich so viel?«
    »Natürlich bedeutet sie viel!«, erwiderte sie heftig. »Neville’s ist das, was mich ausmacht, Nash. Es ist alles, was ich kenne, mein ganzes Erwachsenenleben lang – und einen großen Teil meiner Kindheit noch dazu. Neville Shipping ist der Grund, warum ich Gareth nicht geheiratet habe, obwohl ich ... ja, obwohl ich ihn geliebt habe, auf meine Art.«
    Nash saß eine Weile schweigend da. »Ich verstehe«, sagte er schließlich, »und ich glaube, meine Liebe, dass dein Mr. Lloyd mein tiefstes Mitgefühl hat.«
    »Hat er das?«, fragte Xanthia neckend.
    Ohne zu antworten, hob Nash den Kopf und kniff die Augen gegen das Sonnenlicht zusammen. »Nun, ich denke, wir sollten jetzt besser gehen«, sagte er. »Die anderen werden bald zum Essen zurückkommen, meinst du nicht?«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Das Gespräch war zu einem seltsamen und plötzlichen Ende gekommen. Doch Xanthia hatte lange genug mit ihrem Bruder zusammengelebt, um zu wissen, dass es zu keinem Ergebnis führte, einem Mann Fragen zu stellen, wenn er in einer angespannten, grüblerischen Stimmung war. Nash half ihr beim Aufstehen, legte ihre Hand wieder auf seinen Arm, und gemeinsam begannen sie ihren gemächlichen Spaziergang zurück zum Haus.
    Dort angekommen stellten sie fest, dass die Reitergruppe in der Tat wieder mit Lord und Lady Henslow im Schlepptau auf Brierwood eingetroffen war, auf deren Kutsche sie im Dorf getroffen waren. Lady Henslow begrüßte Xanthia mit offenkundiger Neugier und erklärte, wie überaus entzückt sie sei, Kieran kennenzulernen. Dann kehrte sie an die Seite ihrer Schwester zurück, wo sie fast die ganze Zeit über blieb. Gutmütig erlaubte sie Lady Nash, die Unterhaltung zu führen, und tat nicht mehr, als hin und wieder die Hand ihrer Schwester zu tätscheln. Es wurde immer deutlicher, dass Lady Nash daran gewöhnt war, von ihrer Familie umsorgt zu werden.
    Nach einem Essen in angenehmer Atmosphäre, das aus kaltem Huhn und Roastbeef bestand, zerstreute sich die Gruppe, wobei Lady Nash darauf bestand, dass die Neuankömmlinge ihre Mittagsruhe genießen müssten. Lady Phaedra begleitete Xanthia die Treppe hinauf.
    »Werdet Ihr Euch auch ausruhen?«, fragte Phaedra, als sie vor Xanthias Tür standen. »Falls nicht, würdet Ihr Euch vielleicht die alten Ruinen ansehen wollen? Es ist ein sehr schöner Spaziergang.«
    Xanthia lächelte und drückte die Hand des Mädchens. »Ich fürchte, nicht heute«, sagte sie und fühlte die Last der Pflicht. »Es tut mir sehr leid, aber ich habe noch einige Briefe zu schreiben, was den größten Teil des Nachmittags in Anspruch nehmen wird.«
    »Das klingt nach viel Arbeit«, sagte Phaedra bedauernd.
    »Arbeit, ja«, bestätigte Xanthia. »Aber wir können uns die Ruinen ein andermal ansehen.«
    Phaedra lächelte. »Ja, natürlich.«
    Xanthia ging in ihr Zimmer, holte ihre Mappe mit den Geschäftsunterlagen und setzte sich an den kleinen Sekretär aus Rosenholz, der im Wohnzimmer zwischen zwei Fenstern stand. Sie hatte Gareth zugesagt, sich um einige Dinge während dieses Ausflugs zu kümmern,

Weitere Kostenlose Bücher