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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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dann fühlte sie noch immer dieses süße, schwüle Verlangen in sich, das sein Mund und seine Berührung in ihr geweckt hatten. Es ließ einen an Kerzenlicht denken, an weiche Laken und an ...
    Nein. Es war nicht einfach nur ein Kuss gewesen. Und Nash hatte recht. Wäre es Lady Louisa gewesen, die er gestern Abend auf der Terrasse so schamlos liebkost hätte, würde Sharpe ihm noch vor dem Mittag die Fußfesseln angelegt haben. Und er hätte es verdient gehabt, denn bei Louisa handelte es sich offensichtlich um eine kindliche Unschuld. Aber nicht so bei Xanthia – und genau darin lag der Unterschied. Sie war erstaunt, dass Nash das nicht bemerkt hatte. Vielleicht aber hatte er es auch. Und vielleicht hatte er deswegen das Zuschnappen einer Mausefalle befürchtet.
    Kieran musterte sie mit einem seltsamen Ausdruck.
    Xanthia nahm ihre Gabel und zwang sich zu einer verwirrten Miene. »Lord Dunkel und Gefährlich«, murmelte sie. »Warum nennst du ihn so?«
    Kieran spießte ein weiteres Stück Hühnchen mit der Gabel auf. »Den Mann umgibt eine grausame Aura«, beantwortete er die Frage, nachdem er den Bissen eine Weile nachdenklich gekaut und schließlich heruntergeschluckt hatte. »Und er ist kein Engländer. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, Englisch ist nicht seine Muttersprache. Ist dir das schon aufgefallen?«
    Xanthia machte große Augen. »Du könntest recht haben«, entgegnete sie. »Ich habe so oft mit Seeleuten zu tun, dass ich auf einen leichten Akzent schon gar nicht mehr achte.«
    »Nun, von wo auch immer er stammen mag, ich bin nicht sicher, ob mir seine Unverfrorenheit gefällt«, sagte Kieran. »Ich glaube, ich werde Sharpe fragen, ob er mir etwas über den Charakter dieses Mannes sagen kann.«
    »Oh, bitte tu das nicht.« Xanthia runzelte die Stirn, als sie ihren Bruder ansah. »Genau genommen verbiete ich es dir.«
    »Du verbietest es mir?« Kieran warf ihr einen finsteren Blick über den Tisch zu, dann lenkte er ein. »Nun, wie du willst, Zee. Es ist deine Hochzeit, nicht meine.«
    »Es ist niemandes Hochzeit«, beharrte sie.
    »Du hast meine Frage hinsichtlich Gareth noch nicht beantwortet, meine Liebe«, fuhr er fort. »Ich hoffe, ich muss dich nicht daran erinnern, dass Gareth noch immer unser Freund ist. Eigentlich ist er für uns unsere Familie.«
    »Was willst du mir damit sagen, Kieran?«, verlangte sie zu wissen.
    »Nur, dass du ihm nicht unnötig wehtun sollst«, sagte ihr Bruder ruhig. »Wenn du ihn nicht haben willst, dann sag ihm das ganz offen.«
    Xanthia legte die Gabel beiseite. »Ich habe es ihm bereits offen gesagt«, entgegnete sie. »Ich sage es ihm schon seit fünf Jahren, Kieran. Und jetzt bitte kein Wort mehr über Gareth, ich habe etwas weitaus Wichtigeres mit dir zu besprechen.«
    »Dann schieß los, meine Liebe«, sagte ihr Bruder, und sein Ton klang augenblicklich unbeschwerter. »Aber, um Gottes willen, erzähl mir nichts über die Reederei oder darüber, was Gareth und du den ganzen Tag über gemacht habt. Lieber würde ich mir die Rezitation der Namen aller Steuerpflichtigen Westminsters in alphabetischer Reihenfolge anhören.«
    Xanthia sah ihn tadelnd an. »Ich hatte vor, mit dir über Pamela zu sprechen«, sagte sie. »Und bitte, hör zu, Kieran, wenn es dir nichts ausmacht. Es ist wichtig.«
    Da sie den Schock über das Wiedersehen mit Nash überwunden hatte, kehrten all ihre Sorgen und die Aufregung über Pamelas Situation wieder zurück. Sie benötigte eine geschlagene halbe Stunde, um ihrem Bruder alles zu erklären und seine Unterstützung zugesagt zu bekommen. Er erteilte sie widerstrebend, denn Kieran hatte nicht das geringste Interesse an der englischen gehobenen Gesellschaft. Genau genommen hatte er kein Interesse an auch nur irgendetwas gezeigt, seit er seine Mühlen und Pflanzungen aufgegeben hatte und nach England zurückgekehrt war.
    Sie beendeten das Essen schweigend. Von Zeit zu Zeit sah Xanthia ihren Bruder über den Tisch hinweg an. Sie machte sich Sorgen. Kieran verbrachte die meiste Zeit des Tages mit Lesen und Trinken, und in den Nächten zog er durch die Bordelle und Clubs von Covent Garden. Er täuschte kein Interesse am höheren Sinn des Lebens oder an höheren Tugenden vor, und bis jetzt hatte er es abgelehnt, selbst die kleinsten Gesellschaften zu besuchen. Ihr Bruder liebte es, für sich zu sein, liebte müßige Stunden und schlechte Frauen. Seine gelegentlichen Rendezvous mit Mrs. Ambrose waren fast eine Erleichterung für

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