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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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– und jetzt ist dieser Ton in ganz Mayfair Mode.«
    Gareth Lloyd starrte noch immer auf die zwei Arbeiter, die auf Leitern stehend die Wand in einer rosarotorangenen Farbe strichen. Drei der großen Schreibtische waren mit farbbeklecksten Tüchern aus Leinen abgedeckt, die übrigen waren auf einer Seite des Raumes zusammengestellt worden. Die Angestellten wirkten wie Schafe, die in einer Ecke ihres Pferchs zusammengetrieben worden waren. An den hinteren Fenstern waren zwei weitere Männer in steifen schwarzen Anzügen damit beschäftigt, Muster aus buntem Stoff auseinanderzurollen und sie gegen die Fenster zu halten. Dabei diskutierten sie angeregt über Farben und Kontraste.
    »Das ist Phillipe mit seinem Assistenten«, sagte Kemble. »Der Stoffhändler drüben in Fenchurch. Warum soll man unbedingt Bond-Street-Preise zahlen, nicht wahr? Ich meine, es ist schließlich nur ein Kontor.«
    »Ganz recht, Mr. George, dies ist nur ein Kontor«, wiederholte Xanthia wütend. »Und zwar eines, das mit dem Profit und dem Verlust, das es jeden Monat macht, steht und fällt. Wir können eine solche Ausgabe nicht gutheißen.«
    Mr. Kemble schien sich selbst am Kragen zu packen und um zehn Zentimeter in die Höhe zu ziehen. »Aber Madam, jeder muss dekorieren«, verkündete er. »Hässlichkeit macht so unbeschreiblich depressiv. So müde. Wie könnt Ihr von diesen Leuten nur erwarten, unter solchen Bedingungen zu arbeiten?«
    In diesem Moment klopfte es hinter Xanthia laut an der Tür. »He, Georgie!«, rief der Besucher von der Schwelle. »Wir bringen den grünen Teppich. Wo soll er hin?«
    »Man nennt die Farbe Pistaziengrün, Mr. Hamm!«, rief Kemble durch die Tür.
    Xanthia wandte sich um. Zwei stämmige Männer standen vor der Tür, auf der Straße hinter ihnen war ein Karren zu erkennen. »Einen – einen Teppich? «, brachte sie hervor.
    Mr. Kemble lächelte sie milde an und tätschelte ihr den Arm. »Keine Sorge, meine Liebe«, flüsterte er. »Mein Freund Max wird für alles aufkommen. Und dann wird es hier doch sehr viel freundlicher aussehen, nicht wahr? Sehr viel einladender und – darf ich es so sagen? – fröhlicher . Und Freude ist wichtig bei dem, was einen täglich umgibt, denkt Ihr nicht auch?«
    »Ich ...«, Xanthia schluckte mühsam, »ich ... ich weiß es nicht.«
    Gareth Lloyd hatte sich mit offensichtlichem Widerwillen einen Überblick über die Situation verschafft. »Nun, ich kann Euch sagen, was ich gern wüsste«, brummte er. »Ich würde gern wissen, welche Art von – von Privatsekretär seinen Arbeitgeber meine Liebe nennt. Und ich würde mich erdreisten, weiterhin zu sagen, dass Ihr drauf und dran seid, Euch ohne Anstellung wiederzufinden, Mr. George – wobei mir der Grund gänzlich unerklärlich ist, warum Ihr überhaupt eingestellt wurdet.«
    Lloyd ging die Treppe hinauf, seine Schritte donnerten auf den Stufen. Er war von Anfang an gegen Kembles Anwesenheit gewesen und nun offensichtlich der Meinung, dass Xanthia ihren Verstand verloren hatte.
    Kemble lächelte und tätschelte wieder Xanthias Hand. »Meine Liebe, ist Euer Mr. Lloyd immer so gereizt? Oh, macht Euch nichts daraus! Ich bin sicher, er wird seine Meinung ändern – besonders wenn er die lavendelfarbene Moiré-Seide sieht, die ich oben aufhängen lassen werde.«
    In diesem Augenblick wurde ein weiteres Mal an die Tür geklopft.
    »Großer Gott, was ist denn noch?« Xanthia fuhr herum.
    Zu ihrem Entsetzen stand der Marquess of Nash auf der Türschwelle. Hinter ihm waren Mr. Hamm und sein Gehilfe dabei, den aufgerollten Teppich von ihrem Karren zu wuchten. Kemble verschwand sofort in den Tiefen des Zimmers, während Xanthia Unsicherheit überkam. »Lord Nash«, schaffte sie zu sagen, »was tut Ihr hier, um alles in der Welt?«
    Nash hielt den Hut in seiner Hand. »Ich war gerade in der Nähe und dachte, ich würde gern genau sehen, wie ein kleines Büro in Wapping aussieht. Darf ich eintreten?«
    Xanthia machte einen Schritt zur Seite. »Wie Ihr wollt«, sagte sie. »Alle anderen sind ja auch eingetreten.«
    Kemble hörte dem Gespräch aufmerksam zu, wenn auch aus der Ferne. Er zupfte die Stoffplanen für die Maler zurecht, doch Xanthia spürte, dass der Mann Nash aus dem Augenwinkel beobachtete und dabei wie ein Jagdhund auf der Pirsch vor Anspannung erzitterte. Sogar die eingeschüchterten Angestellten schauten von ihren Büchern auf.
    Nash ließ seinen Blick durch den großen Raum schweifen. »Wie ich sehe, dekoriert Ihr

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