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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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»Meine liebe Miss Neville.« Trotz der Kälte nahm er den Hut ab. »Wieder einmal habt Ihr mich erschreckt.«
    In ihrer Aufregung bemerkte Xanthia nicht den besorgten Klang seiner Stimme. Sie zog ihn zwischen einen Turm aufgestapelter Steine und einen Karren, der mit Kohlen beladen war. »Ihr habt meine Nachricht bekommen?«
    »Nein, ich bin gekommen, um mich frühzeitig für die nächste Kohlenschute anzustellen«, sagte er. »In der Park Lane sind uns die Kohlen ausgegangen.«
    Ihre Schultern sackten hinunter. »Ich habe Euch gestört«, sagte sie tonlos. »Bitte entschuldigt.«
    »Nein.« Er legte eine Hand auf ihren Arm und senkte die Stimme. »Nein, meine Liebe, Ihr habt mich nicht gestört. Aber es ist nicht sicher für eine Dame, spätnachts auf der Straße zu sein. Ich würde Euch auf der Stelle nach Hause bringen, könnte ich das tun, ohne Eurem Ruf zu schaden.«
    »Lasst meinen Ruf nur meine Sorge sein«, erwiderte sie. »Ich wollte Euch sehen – und ich wusste, dass Ihr nicht zu mir kommen würdet.«
    »Oh, meine Liebe«, sagte er sanft. »Wozu auch?«
    Xanthia schüttelte den Kopf, unsicher, was sie antworten sollte. »Nach letzter Woche«, begann sie, hielt dann aber inne. »Nach dem, was wir zusammen getan haben ... Ich, nun, ich habe nicht klar denken können.«
    »Letzte Woche.« Seine Stimme war ruhig geworden.
    Die Anspannung brach aus Xanthia hervor. »Wagt es bloß nicht«, sagte sie. »Wir werden nicht so tun, als sei nichts geschehen, Nash.«
    Er schwieg eine ganze Weile in der Dunkelheit, dann atmete er hörbar aus. »Nein, das ist unmöglich, nicht wahr?«, sagte er wie zu sich selbst. »Es ist geschehen. Und in Anbetracht unserer Natur fürchte ich sehr, dass es wieder geschehen wird.«
    »Das klingt, als würdet Ihr es bedauern«, flüsterte Xanthia und schüttelte den Kopf. »Tut uns das nicht an, Nash. Das ist schlimmer, als vorzugeben, es sei niemals passiert. Es ist wie ... wie zu wünschen, wir würden uns nicht kennen. Aber dazu ist es jetzt zu spät.«
    Sein Griff um ihren Arm wurde fester. »Aber genau das ist der Punkt.« In seiner rauen Stimme schwang ein starkes Gefühl mit. »Ihr kennt mich nicht. Und ich – nun, ich hätte an jenem Tag nicht Euer Kontor aufsuchen sollen. Sicherlich hätte ich Euch auch auf Lady Cartselles Maskenball nicht folgen sollen. Meine Absichten waren alles andere als ehrenhaft. Und, bei Gott, sie sind es noch immer nicht.«
    Aus einem wilden, verrückten Impuls heraus stellte sich Xanthia auf die Zehenspitzen und küsste ihn hart auf den Mund. Sein Körper verspannte sich, aber seine Lippen wurden weich. Seine Finger gruben sich in den Wollstoff ihres Umhangs, dann loderte das Feuer zwischen ihnen wieder heiß und heftig auf.
    Heiser stöhnend strich Nash mit der Zunge über den Saum ihrer Lippen. Xanthia öffnete den Mund sofort, entzückt, ihn zu schmecken. Ihre Hände fanden seine Taille, fanden ihren Weg in seinen Mantel und glitten auf seinen Rücken. Sein eleganter Hut fiel auf das Straßenpflaster. Mit einem Arm hielt er sie fest und entschlossen umschlungen, während die andere Hand ihren Nacken streichelte und er sie mit einem Kuss liebkoste, der in seiner Süße grenzenlos war. Und unmissverständlich in seiner Verzweiflung.
    Sie trennten sich mit kleinen, zaudernden Küssen, Liebende, die sich nur mit fortdauerndem Zögern voneinander lösten. »Meine Liebe, du bist gefährlich verführerisch«, flüsterte er.
    »Ich will dich wiedersehen, Nash«, sagte sie leidenschaftlich. »Allein. Lass mich zu dir kommen. Wer wird es schon erfahren?«
    Er richtete sich auf und sah sie an. »Ich bin ein zu großer Schuft, um Nein zu sagen«, murmelte er. »Aber ich will dich zumindest daran erinnern, dass du Besseres verdienst. Oder mindestens mehr.«
    Sie sah ihn entschlossen an. »Mehr, als du geben kannst?«, wisperte sie. »Ich weiß, dass du das damit meinst. Aber wäre es nicht gerechter, mich entscheiden zu lassen, was genug ist und was nicht?«
    Er beugte sich zu ihr und legte die Stirn an ihre. »Ich fange an zu glauben, meine Liebe, dass du in der Tat sehr tollkühn bist«, murmelte er. »Also gut. Wie du willst. Du kennst die Adresse. Park Lane Nummer sechs.«
    Sie strich mit den Lippen über sein Kinn, und er zog sie fester an sich. »Mein Mädchen, komm her. Du zitterst ja.«
    »Es ist diese schreckliche englische Kälte«, sagte sie mit einem kleinen Lachen. »Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Heimweh haben kann nach einem Ort, den

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