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Entflammt

Entflammt

Titel: Entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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New York, gewesen, kurz vor den  großen Börsenkrach 1929.
    »Hope! « Jemand drückte mir ein Glas Champagner in die Hand und küsste mich auf beide Wangen. Dann war er auch schon wieder weg und sein purpurrotes Samtjackett in der Menge verschwunden.
    »Hmmm.« Ich nahm einen großen Schluck Champagner, während Rogers Kamera immer weiter blitzte. Irgendwann wechselte er den verbrauchten Blitzwürfel aus und warf ihn über seine Schulter. Er landete im Springbrunnen, der im Foyer leise plätscherte, was uns zum Lachen brachte.
    »Hope.«
    »Hi, Max«, sagte ich grinsend. Ich fühlte mich sprudelnd und schwebend und wunderschön und unwiderstehlich. »Bist du alt genug, um das zu trinken?« Aus seinen Worten sprach beinahe so etwas wie Sorge - aber nur beinahe. Max produzierte Filme in Los Angeles - er war ein echter Star. Nicht unsterblich. Es waren nur ein paar von uns auf dieser Party.
    »Angst vor einer Razzia? Dass man dich verknackt, weil du Alkohol an Minderjährige ausschenkst? «, fragte ich frech. Ich blinzelte und meine Augenlider waren plötzlich ganz schwer. Im nächsten Moment wurde die ganze Situation wirklich urkomisch, so unglaublich komisch, und ich war der glücklichste Mensch auf der Welt. Dies war die beste Party aller Zeiten.
    »Etwas in der Art«, bestätigte Max, rückte seine Brille zurecht und sah auf mich herunter. /
    »Oh, wow«, hauchte ich und starrte die Luftbläschen in meinem Glas an, die langsam an die Oberfläche stiegen. »Wow, ich kann jede Luftblase sehen. Das ist wunderschön.« Hatte Max etwas gesagt, auf das ich hätte antworten müssen? Ich wusste es nicht. Im Moment war es viel wichtiger, dass ich jede Luftblase in meinem Champagner verfolgte, bis sie an der Oberfläche zerplatzte. Wenn ich mich total darin versenken würde, konnte ich das Geheimnis des Universums lüften. Dessen war ich sicher.
    »Verdammt«, murmelte Max. »Roger? Rog! Hat jemand den Champagner gewürzt?«
    Roger kicherte, was meine Aufmerksamkeit von den Luftbläschen löste. Er knipste immer noch wie wild mit seiner Kamera, die graue Vierecke mit weißen Rahmen ausspuckte, die auf den Boden segelten. Auf den grauen Vierecken tauchten allmählich Gesichter und Lächeln und Farben auf. Das war Zauberei. »Klar, Mann!«, rief Roger stolz. »Da ist Berkeleys Bestes drin!«
    Max stöhnte. Er nahm mir den Champagner weg, was mich in Panik versetzte.
    »Nein!«, schrie ich. »Ich muss die Luftblasen sehen!«
    Meine Welt würde zusammenbrechen, wenn ich meine LuftblasenMission nicht erfüllte. »Gib es zurück!«
    Max hielt das Glas hoch über meinen Kopf. »Nein, Hope. Du bist zu jung dafür. Du solltest nicht einmal hier sein. Mein Gott, wenn wirklich eine Kontrolle kommt ... «
    »Gib es wieder her!« , rief ich und versuchte hochzuspringen und mir das Glas zu schnappen, doch stattdessen schwankte ich nur wie eine Weide im Sturm. »Oh. Oh. Sieh nur, ich kann all meine Hände sehen.« Wenn ich die Hand bewegte, zog sie schattenhafte Bilder weiterer Hände hinter sich her, als wäre sie in Zeitlupe gefilmt worden. Das war unglaublich.
    »Hope, du bist einmalig«, sagte Jennifer, die plötzlich neben mir aufgetaucht war und mir den Arm umlegte.
    »Ich weiß!«, stimmte ich ihr zu. »Sieh dir meine Hände an!«
    »Hope! Hope! Hier drüben!« Jemand winkte mir von der orangefarbenen Wildledercouch zu. Meine Schuhe erschienen mir auf einmal zu kompliziert, um darin zu laufen, und so streifte ich sie ab und bohrte meine Zehen in den weißen Alpaka -Teppich.
    Das Gefühl der Wolle an meinen Fußsohlen war unerträglich intensiv. »Nein, ich brauche meine Schuhe«, entschied ich. Ich setzte mich hin, um sie wieder anzuziehen und zog Jennifer mit mir zu Boden. Dann lagen wir auf dem weißen Teppich und lächelten gemeinsam die Decke an.
    »Hope, du bist so wunderschön«, sagte Jennifer.
    »Hope, was machst du auf dem Boden? Du bist wirklich albern.« Incy lächelte auf mich herab und legte sich dann neben mich auf den Teppich. Wir starrten Max' Kristallkronleuchter an.
    »Hi, Michael«, sagte ich und war ganz stolz, dass mir sein derzeitiger Name wieder eingefallen war.
    »Hope ist so wunderschön «, seufzte Jennifer. Incy grinste und Jennifer sah vollkommen hingerissen aus und atmete scharf ein.
    »Hope? Was hältst du davon, wenn ich dich und ein paar andere heimfahre?«, sagte Max. Seine Augen hinter den Gläsern der Hornbrille blickten freundlich,

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