Entflammt
über meine Schulter und lächelte.
»Liebes! Ich heiße jetzt übrigens Beatrice.. Sie glitt auf den Barhocker neben mir und stieß mit ihrem Glas gegen meins. Alanna-Beatrice war ziemlich jung, nicht einmal neunzig, und von der Energie und dem Enthusiasmus der Jugend getrieben. Ihre Frisur war schick, ihre Perlen echt, und sie trug einen Kaschmirpulli im Leopardenlook und dazu eine enge schwarze Hose. Sie sah fantastisch aus.
»Nasty - immer noch Nastasja?« Ich nickte. »Nasty, ich habe dich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.« Sie lächelte der Barfrau dankend zu und schob ihr ein Trinkgeld hin. »Also«, sagte sie zu mir, »du siehst -« Sie verstummte und sah mich prüfend an.
Ich wartete.
»Bist du okay?«, fragte sie schließlich.
»Klar.« Ich nahm mehrere große Schlucke von meinem Drink, der frisch und nach Zitrone schmeckte, gefolgt von dem kalten medizinischen Nachgeschmack des Wodkas. »Und was hast du so gemacht?«
»Mich über die Langlebigkeit von Anleihen gefreut«, sagte sie kichernd und hatte anscheinend beschlossen, nicht länger auf meinem Äußeren herumzureiten. »Ich habe den letzten Sommer in Venedig verbracht und es war traumhaft, wenn man von den Touristen absieht. Ich glaube, ich gehe nächsten Sommer wieder hin..
Ich hatte nicht die Energie, näher nachzufragen oder mir Restaurants und Hotels empfehlen zu lassen. Ich mochte AlBeatrice. Sie war immer fröhlich, freute sich immer über irgendwas. Und sie liiiiiebte es, unsterblich zu sein. Sie fand, dass es die beste Erfindung seit der Klimaanlage war. Ich war eigentlich immer gern mit ihr zusammen.
»Weißt du, dass es witzig ist, dass wir uns hier über den Weg laufen?« Beatrice winkte die Barfrau heran. »Die Leute fragen nämlich nach dir.«
»Wie meinst du das?«, fragte ich und musste gegen eine Panikattacke ankämpfen.
»Ein paar Leute haben mich gefragt, ob ich dich gesehen habe, und ich habe nein gesagt. Oh, würden Sie ein bisschen Knabberzeug hinstellen?«, fragte Beatrice die Barfrau und drehte sich dann wieder zu mir. »Was für ein verrückter Zufall! Es war natürlich Incy. Ich glaube, Incy und Boz waren es, die jeden nach dir gefragt haben. Was ist los? Wo sind die beiden? Ihr wart doch immer zusammen unterwegs.« Meine Gedanken überschlugen sich. »Ach, eigentlich ist es total blöd«, sagte ich mit einem verlegenen Lächeln. »Wir haben eines Abends darüber gesprochen, dass jeder jeden kennt, und dann hat Incy gesagt, dass keiner aus unserer Gruppe einfach verschwinden könnte, weißt du?«
Bea nippte an ihrem Drink und nickte fasziniert.
Ich seufzte übertrieben. »Also habe ich gewettet, dass ich es schaffen würde und dass er mich nie findet. Ich weiß, das ist wirklich doof. Aber ich muss mindestens zwei Monate untergetaucht bleiben.«
Beatrice lachte. »Um was habt ihr gewettet?«
Ich verzog das Gesicht. »Wenn er mich findet, muss ich mir seinen Namen auf den Hintern tätowieren lassen.«
Beatrice brüllte vor Lachen und warf den Kopf in den Nacken. Dann hieb sie vor Vergnügen mit einer Hand auf die Bar. Sie lachte buchstäblich Tränen. Ja, Incy ist schon eine Marke!
»Oh, mein Gott! «, japste sie. »Und muss er sich deinen Namen tätowieren lassen, wenn er dich nicht findet?« Ich nickte. »In einem Herz. Und du weißt ja, wie lange Tattoos bei uns halten.«
Beatrice lachte wieder. »Oh, Gott, ist das ein Brüller! Ihr seid total verrückt! Ich schätze, dass ich es für mich behalten soll, dass ich dich getroffen habe, stimmt's?«
Ich versuchte, ihr einen Hundeblick zuzuwerfen, aber ich fürchte, ich sah eher wie ein tollwütiges Eichhörnchen aus. »Es sei denn, du willst seinen Namen auf meinem Hintern auf dem Gewissen haben.«
Beatrice prustete wieder los. »Oh, Gott, nein! Nie im Leben. Ich sage kein Wort!«
Ich grinste sie dankbar an, aber innerlich war ich wie erstarrt. Incy suchte schon nach mir. Und er und Bea verkehrten nicht einmal in denselben Kreisen - sie stand vermutlich weit unten auf seiner Liste. Ich würde wirklich untertauchen müssen, und zwar tief.
»Bleibst du lange in Boston?«, fragte Bea. »Ich schätze, du wirst alle anderen treffen, wenn du bleibst. Ich glaube, ich ich werde über Weihnachten bleiben. Wenn Schnee liegt, ist es hier so hübsch.«
»Nein«, sagte ich. »Ich bin nur heute hier.« Ich zwang mir ein Lächeln aufs Gesicht. »Und dann nehme ich an einer Bergtour in Peru teil. Das will ich sehen,
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