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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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erspäht. Er machte eine kleine Geste mit der Hand. »Gestatten Sie?«
    Professor Lyall nickte. Die Frage war eine versteckte Beleidigung und sollte daran erinnern, was dem Vampir unrechtmäßig genommen worden war. Nun musste er um Erlaubnis bitten, wenn er sich ansehen wollte, was einst ihm gehört hatte.
    Professor Lyall wusste, dass Vampire nur über einen eingeschränkten Geruchssinn verfügten. So konnte Lord Akeldama nicht sofort wahrnehmen, dass Biffy nun ein Werwolf war. Doch er schien es dennoch zu erkennen, denn er wagte es nicht, den jungen Mann zu berühren.
    »Das nenne ich einen gehörigen Bartwuchs. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er einen solchen Bart kriegen kann. Aber ich nehme an, ein zotteliges Aussehen ist unter der gegebenen Situation wohl angebracht.« Lord Akeldama legte sich eine langgliedrige, weiße Hand an die Kehle und schloss für einen Augenblick die Augen, bevor er sie wieder öffnete und noch einmal auf seine ehemalige Drohne hinunterblickte. »Er sieht so jung aus, wenn er schläft. Das habe ich schon vorher bemerkt.« Er schluckte laut. Dann wandte er sich ab und ging wieder zu Lyall zurück.
    »Sind Sie zu Pferd hier, Mylord?«
    Lord Akeldama sah an seiner Kleidung herab und zuckte leicht zusammen. »Manchmal muss man ein Opfer bringen, junger Randolph. Darf ich Sie Randy nennen? Oder würden Sie Dolphy bevorzugen? Oder vielleicht Dolly?« Professor Lyall zuckte bei jedem Vorschlag heftiger zusammen. »Wie dem auch sei, Dolly, ich kann Reiten nicht ausstehen – die Pferde sind nie glücklich darüber, wenn sie einen Vampir auf dem Rücken haben, und außerdem verwüstet es einem die Frisur. Das Einzige, was noch vulgärer ist, ist eine offene Kutsche.«
    Professor Lyall entschied sich für eine direktere Herangehensweise. »Wo waren Sie in der vergangenen Woche, Mylord?«
    Erneut sah Lord Akeldama an sich herunter. »Auf der Jagd nach Gespenstern und verfolgt von Dämonen, Dolly, Darling. Ich bin überzeugt davon, dass Sie wissen, wie das ist.«
    Professor Lyall beschloss, ihn zu reizen, um vielleicht auf diese Weise eine aufschlussreichere Antwort zu erhalten. »Wie konnten Sie einfach so verschwinden, als Lady Maccon Sie am dringendsten brauchte?«
    Lord Akeldama verzog leicht den Mund, dann gab er ein kleines humorloses Lachen von sich. »Eine interessante Frage von Lord Maccons Beta. Sie werden verstehen, wenn ich geneigt bin, unter diesen Umständen diese Frage zurückzugeben.«
    Lord Akeldama war ein Mann, der seine wahren Gefühle nicht dadurch verbarg, dass er keine Gefühlsregungen zeigte, sondern indem er ein Übermaß an Emotionen zur Schau trug. Dennoch war sich Professor Lyall ziemlich sicher, dass darunter diesmal echte, tiefe und unbestreitbar gerechtfertigte Wut lauerte.
    Lord Akeldama nahm auf einem Stuhl Platz und gab sich so entspannt und völlig gelassen wie ein Gentleman in seinem Club. »Also hat sich Lord Maccon auf die Fährte meiner lieben Alexia gesetzt, wie ich annehme?«
    Lyall nickte
    »Dann weiß er es?«
    »Dass sie sich in ernster Gefahr befindet und der Wesir dafür verantwortlich war? Ja.«
    »Ach, war das Wallys Werk? Kein Wunder, dass er wollte, dass ich aus London ausschwärme. Nein, Dolly, Schätzchen, was ich wissen möchte, ist, ob der geschätzte Earl weiß, was für ein Kind er gezeugt hat.«
    »Nein. Aber er hat akzeptiert, dass er der Vater ist. Ich glaube, er wusste immer, dass Lady Maccon ihn nie betrogen hat. Da hat er sich ziemlich lächerlich gemacht.«
    »Normalerweise habe ich ja ein Faible fürs Lächerliche, aber unter solchen Umständen, das müssen Sie verstehen, halte ich es für äußerst bedauerlich, dass ihm diese Erkenntnis nicht schon eher kam. Lady Maccon hätte nie den Schutz des Rudels verloren, und nichts von alldem hier wäre je geschehen.«
    »Glauben Sie? Und dennoch haben Ihresgleichen versucht, sie auf dem Weg nach Schottland zu töten, wo sie sich noch sehr wohl unter dem Schutz von Woolsey befand. Zugegeben, das geschah diskreter und – wie ich inzwischen glaube – ohne die Unterstützung der Vampirhäuser. Dennoch, von dem Augenblick an, als sie von ihrem Zustand erfuhren, wollten alle Vampire ihren Tod. Das Interessante daran ist, dass Sie in dieser Hinsicht anscheinend anders denken.«
    »Alexia Maccon ist meine Freundin.«
    »Sind Freunde für Sie etwas so Seltenes, Mylord, dass Sie sich für sie gegen die deutlich einstimmigen Wünsche Ihresgleichen stellen?«
    Daraufhin verlor Lord Akeldama einen

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