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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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wollte er wissen. Sie starrte nacheinander Jake und die Waffe an. »Isabelle, was ist passiert?«
    Sie konnte noch immer nicht sprechen, sondern wies bloß auf den Kanga, der auf dem Schreibtisch lag. Er schaute erst dorthin, dann wieder auf sie, ehe er sie aus dem Büro und an die frische, kalte Luft brachte.
    »Ist es …«
    »Die Absenderadresse ist in Norfolk«, brachte sie hervor. Er ließ sie nur für einen Moment allein, und sie blieb in der offenen Tür stehen, während er zum Schreibtisch ging und das braune Päckchen nahm.
    »Der Umschlag ist in New York abgestempelt worden.«
    »Das bedeutet nicht zwingend, dass er jetzt in New York ist.«
    »Nein, bedeutet es nicht. Komm, ich bringe dich …«
    »Woher weiß er von dir?«, unterbrach sie ihn.
    »Wovon redest du?«
    »Er hat mich angerufen. Hier. Aber dieses Mal hat er mit mir geredet.« Sie hasste, wie sehr ihre Stimme bebte.
    Jake zog sie sofort von der offenen Bürotür zurück in den Raum. Er starrte das Telefon an, dessen Einzelteile am Boden verstreut lagen. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie.
    »Er hat gesagt: Ich habe deinen SEAL. Woher weiß er das alles?«
    Jake zuckte die Achseln. »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Wir werden jedenfalls nicht länger hier herumstehen und versuchen, es herauszufinden. Er hat dich nie bei dir zu Hause angerufen, oder?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Weder dort noch auf meinem Handy.«
    »Dann besteht für ihn eine Verbindung zwischen dir und diesem Ort. Wir verschwinden von hier.«
    Der Blazer hüpfte über die Wagenspuren in der abgelegenen Gegend. Der Weg war nicht gerade für Autos geschaffen, aber das schien Jake egal zu sein.
    Je weiter sie sich vom Stützpunkt und der Klinik entfernten, umso schlechter fühlte sie sich.
    »Bitte fahr rechts ran. Mir wird schlecht«, sagte sie.
    Er tat es sofort, und sie stürzte aus dem Wagen. Die eisige Nachtluft packte sie. Isabelle rang nach Atem.
    Sie hörte Jake aus dem Wagen steigen. Er hatte den Motor nicht ausgeschaltet, sondern stand im Licht der Scheinwerfer und beobachtete sie.
    Die Übelkeit schwand nach ein paar Minuten. Aber der Wald schien sich enger um sie zu schließen, dunkel und feucht … Wann war das alles nur endlich vorbei?
    »Er weiß, wo ich arbeite, vielleicht sogar, wo ich lebe. Er kommt her, weil er mir was antun will, und es kommt mir vor, als könnte ihn niemand aufhalten.«
    Sie sind diesem Mann nicht gewachsen, Lieutenant Hansen.
    »Ich werde nicht zulassen, dass er dir etwas antut. Er wird an mir nicht vorbeikommen, Isabelle. Das weiß er. Er wird dieses Mal eine andere Taktik versuchen.«
    »Meine Mutter. Oder Onkel Cal«, flüsterte sie.
    »Ja. Das denken wir auch. Komm, wir gehen zurück zum Haus.«
    »Und was dann? Soll ich da drin hocken wie eine Gefangene? Soll ich warten, bis Rafe seinen nächsten Schritt macht? Verdammt, Jake. Ich kann das nicht.«
    »Ich weiß, wie schwer das für dich ist. Aber du wirst das schaffen. Ich weiß, dass du stark genug bist.«
    Sie schluckte hart. »Was weißt du schon? Für dich ist es doch einfach. Du hast nicht vor allem und jedem Angst. Du bist aus Stahl, schon vergessen?«
    »Falls du versuchst, mich wegzustoßen, machst du das verflucht gut. Mach nur so weiter.«
    »Und was ist mit dir? Nachdem du die Sache hier in Ordnung gebracht hast? Welche Garantien habe ich denn, dass du dann auf Dauer bei mir bleibst?«
    »Das ist lustig, Isabelle. Du hast mich nicht gebeten zu bleiben. Du hast mich gebeten, für dich da zu sein, dich zu berühren … Aber zugleich redest du davon, allein sein zu wollen und zurück nach Afrika zu gehen. Und dann hast du mir gesagt, ich solle mich völlig zurückhalten. Das Einzige, was du mir nie gesagt hast, ist, was du tatsächlich für mich empfindest. Du windest dich um das Thema, redest über unsere Beziehung … Du fragst dich, ob es nur deine Rettung ist, die uns zusammenführt, und verflucht, ich habe keine Ahnung, weil ich nicht weiß, wie ich diese Mauer durchdringen soll.«
    Sie gab ihm keine Antwort. Sie konnte nicht. Es war ohnehin egal, denn er war jetzt so wütend, dass seine Wut für beide reichte.
    »Was muss man tun, um einen Platz in deinem inneren Kreis zugewiesen zu bekommen, Isabelle? Was muss man tun, um dein Vertrauen zu verdienen? Ich muss nämlich wissen, ob du mit mir auf einer Linie bist.«
    »Was muss man denn tun, um dein Vertrauen zu verdienen?«, schoss sie zurück.
    Ohne Zögern zerrte er sein Hemd aus dem

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