Entfuehrt
Informationen dem Feind entgegengestellt.«
»Ich will einen Namen«, sagte Jake. »Sie können mich nicht in den Krieg schicken, wenn ich den Feind nicht mal kenne.«
Cals Nasenflügel bebten. In Jakes Augen sah er den inneren Kampf, der auch in ihm selbst tobte. »Er war ein privater Bodyguard, den Isabelles Mutter angeheuert hat. Rafe McAllister.«
»Er ist nie gefasst worden.« Jake sagte das mehr zu sich selbst und nicht zu Cal. Er stieß einen leisen Pfiff aus und schüttelte den Kopf.
»Isabelle haben wir erzählt, man hätte ihn erwischt. Darum darf sie von dieser Schutzmaßnahme nichts erfahren.«
»Sie glauben, er ist immer noch hinter ihr her?«
»Ich habe Gründe, das anzunehmen, ja. Und Sie dürfen in dieser Sache auf keinen Fall weiter ermitteln. Ich hab meine Leute darauf angesetzt.«
»Sind Sie sicher, dass er allein arbeitet?«
»Ja, da bin ich mir sicher. Aber er war bei den Delta Forces. Er ist sehr gut.«
»Sie ist verdammt verletzlich«, murmelte Jake.
»Das ist der Grund, warum ich Sie ausgewählt habe.«
»Sie braucht mehr Schutz, als ich ihr bieten kann.«
»Wenn die Bedrohung akut wäre, würde sie diesen Schutz auch bekommen. Das hier ist bloß eine Vorsichtsmaßnahme. Wie ich schon sagte, Sie haben schon mit weit weniger Informationen von mir eine Mission übernommen.«
»Das hab ich.« Jake stand auf. Er streckte Cal die Hand entgegen. Er hatte den Auftrag angenommen.
Cal schüttelte die Hand, dann drehte Jake sich um und wollte den Raum verlassen.
»Eine Sache noch, Admiral«, sagte er beiläufig im Hinausgehen. »Sie wird immer in meiner Nähe bleiben müssen.«
Cal ballte die Fäuste. Er stand auf. Er hätte wissen müssen, dass Jake versuchen würde, ihn in die Ecke zu drängen. »Bei Ihnen und den beiden anderen SEALs?«
»Können Sie sich einen sichereren Ort vorstellen?«, fragte Jake.
»Ja, viele. Und an keinem muss sie mit drei alleinstehenden Männern zusammenwohnen«, erklärte Cal. »Sie bleibt bei mir.«
Jake seufzte und schüttelte den Kopf. »Dann werde ich wohl wieder bei Ihnen einziehen müssen«, sagte er. Plötzlich erinnerte Cal sich nur allzu deutlich an die kurze Zeit vor zehn Jahren, als sie dieses Experiment versucht und nach achtundvierzig Stunden abgebrochen hatten.
»Das wird nicht funktionieren.«
»Davon bin ich auch nicht ausgegangen«, stimmte Jake ihm zu.
»Junge, Sie treiben es wirklich weit mit mir.«
»Zwischen Ihnen und der Senatorin gibt es eine Verbindung. Isabelle gehört nicht an Ihre Seite.«
Cal starrte ihn an, ehe er antwortete. »Das hier ist kein Scherz.«
»Glauben Sie denn, mir gefällt es, sie in mein Haus aufzunehmen, in mein Leben?«, fragte Jake. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Cal wusste, er trieb den Mann gerade über die Grenze seiner Toleranz. Das war nie gut.
»Ich weiß, wie wichtig Ihnen Ihre Privatsphäre ist«, erklärte Cal ruhig.
»Ich kann sie nicht nur ein bisschen schützen, Admiral. Wir beide wissen, dass so was nicht funktioniert. Wenn Sie wollen, dass ich den Job mache, werden Sie es mich auf meine Weise tun lassen müssen.«
Cal setzte sich wieder. »Fangen Sie gleich morgen an. Isabelle darf nichts davon erfahren. Passen Sie einfach auf sie auf, Jake. Beschützen Sie sie auf jede erdenkliche Weise.«
Jake nickte und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro.
3
Seit Nick nach seinem Einsatz in Afghanistan wieder heimischen Boden betreten hatte, war es ihm noch nicht gelungen, mit einer Frau zusammen zu sein. Ein Rekord, den er nicht unbedingt auch noch brechen wollte. Dank Jakes Schusswunde und dem damit verbundenen Papierkram, der sofort erledigt werden musste, hatte es zusammen mit den Nachbesprechungen und medizinischen Untersuchungen achtundvierzig Stunden gedauert, bis sie den Stützpunkt verlassen konnten. Jetzt sehnte Nick sich nach einer Entspannung, die ihm nur wirklich heißer Sex bringen konnte. Oder irgendetwas in Schutt und Asche zu legen.
Natürlich waren beide Möglichkeiten eher nicht ratsam, wenn man mit dem Mann unterwegs war, den man Dad nannte.
»Ich bin eigentlich nicht hergekommen, um mir den Wettstreit zwischen diesen dämlichen Bands anzugucken«, sagte Jake gerade zu Chris.
»Ich muss unbedingt vögeln«, erklärte Nick seinen Brüdern.
»Dann nichts wie los!«, erwiderte Chris und kippte sich einen weiteren Schnaps hinter die Binde.
»Ich kann doch nicht einfach mit einem Mädchen verschwinden. Nicht, solange Dad hier ist«, meinte Nick.
»Glaubst
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