Enthemmt!
für die Reise kam von der Stiftung “Wünsche werden wahr”. Nun, zumindest hätte es so sein sollen.”
“Ich kenne die Stiftung sehr gut. Der Verlobte meiner besten Freundin ist der Präsident.”
Exverlobte.
“Ich weiß. Deswegen erzähle ich es Ihnen auch.”
Ich setze mich neben sie. “Was genau ist passiert?”
“Die Stiftung hat einen Scheck ausgestellt, aber der ist offensichtlich geplatzt.”
“Oha!”
“Dabei ist die Stiftung angeblich finanziell solide.”
“Ist sie auch. Gerade vor einer Woche wurden bei einer Spendengala zweihunderttausend Dollar erzielt. Sind Sie ganz sicher?”
“Bin ich. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir ein paar Fragen beantworten.”
“Kann ich nicht.”
“Ich weiß, dass Adam Hart ein guter Freund von Ihnen ist, und deswegen wollte ich die Geschichte nicht bringen, ohne vorher mit Ihnen gesprochen zu haben. Für den Fall, dass da etwas vor sich geht, was unsere Redakteure nicht herausgefunden haben.”
“Lassen Sie mich mit Adam sprechen. Mal sehen, was er sagt. Aber ich bin sicher, dass es sich um ein Missverständnis handelt.”
Linda steht auf. “In Ordnung.”
Kaum ist sie gegangen, schnappe ich mir den Hörer, rufe Claudia auf beiden Nummern an, doch sie nimmt nicht ab. Ich mache mir Sorgen um sie. Ich frage mich, ob sie sich wieder vor der ganzen Welt versteckt.
Um zwanzig Uhr komme ich nach Hause und renne direkt in die Küche zu meinem Anrufbeantworter. Das rote Licht blinkt nicht, also keine Nachrichten.
Bei all den Dramen der letzten Tage habe ich Glenn ganz vergessen. Erst jetzt wird mir klar, dass er gestern Nacht nicht gekommen ist, obwohl er es versuchen wollte. Nicht nur das, er hat nicht mal angerufen.
21. KAPITEL
A lisha
“Ich hab dir doch gesagt, dass dieser Scheißkerl mit 'ner anderen rummacht.” Samera schaut finster. In kurzen Shorts und BH sitzt sie in ihrer Wohnung, ein Fuß auf der Sitzfläche. Sie lackiert ihre Fußnägel in Himmelblau.
Ich habe mich ihr gegenüber auf dem Sofa ausgestreckt, auf dem ich letzte Nacht geschlafen habe, was ich bereits bereue. Unsinnigerweise hatte ich gehofft, dass sie mir ihre Charles-ist-ein-Arschloch-Kommentare ersparen und mich einfach nur trösten würde.
Pech gehabt.
“Ich hoffe, du wirst ihm sein ganzes Geld abknöpfen.” Sie nimmt ihre brennende Zigarette aus dem Aschenbecher und zieht daran. Weiß nicht, wie sie gleichzeitig rauchen und ihre Fußnägel lackieren kann. “Männer. Ich hasse sie.”
“Erstaunlich – wenn man bedenkt, womit du dein Geld verdienst.”
“Und je länger ich das tue, desto klarer wird mir, was für erbärmliche Schweine Männer sind. Ich kann es kaum noch ertragen, sie auch nur anzusehen.” Sie dreht die Nagellackflasche zu. “Hast du eine Ahnung, wie viele verheiratete Typen zu einem Geschäftsessen in den Club kommen und dann mit irgendeinem Mädchen im Zimmer verschwinden? Und da wunderst du dich, dass ich mir geschworen habe, für immer Single zu bleiben? Wenn ich es nur nicht so genießen würde, einen dicken Schwanz in mir zu haben …”
Ich halte mir die Ohren zu. “Zu viel Information.”
“Oh, du magst keine dicken Schwänze?”
“Ich kann mich nicht erinnern, wie sich einer anfühlt.”
Sameras Augen funkeln, als sie die Zigarette ausdrückt. “He, wenn du willst, kann ich dich mit jemandem verkuppeln. Ich habe ein paar Freunde, die dich im Bett um den Verstand bringen könnten.”
“Sam!”, protestiere ich empört. Ich will überhaupt nicht wissen, mit wie vielen “Freunden” sie geschlafen hat. Oder, Gott bewahre, selbst mit einem von ihnen schlafen. Das ist ein erschreckender Gedanke.
“Aber genau das brauchst du. Statt hier auf meinem Sofa rumzuflennen. Also, da wäre Lorenzo. Er ist der Türsteher im Club, wenn du also einen Italian Stallion willst …”
“Bitte, Sam. Lassen wir das Thema einfach, ja?” Doch bei Italian Stallion muss ich an Dominic denken. Sein Bruder ist nie mehr in mein Studio gekommen, also haben sie wohl einen anderen Fotografen engagiert. Verdammt, dabei schienen mir Sebastian und Helen so überzeugt von meiner Arbeit zu sein.
Aber sie sind nicht die Ersten, die so wirkten und nie mehr zurückkamen.
Warum habe ich nur Dominics Nummer weggeworfen?
“Und dann wäre da auch noch Tyrel. Ein anderer Türsteher. Sieht ein bisschen aus wie Will Smith. Der Typ ist richtig heiß, und ich schwöre, seine Zunge ist genauso groß wie sein …”
“Samera!”
“Ich versuche doch nur zu
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