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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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der Hochzeit antun?”
    Endlich geht es also auch mal um mich! “Ich weiß nicht.”
    “Du musst doch etwas wissen”, beharrt meine Mutter, ihr Ausdruck wird wieder hart. “Ein Mann sagt doch nicht einfach ohne Grund seine Hochzeit ab.”
    Ich schlucke einen boshaften Kommentar herunter. “Zwischen uns lief alles gut. Ich habe keine Ahnung, warum er das getan hat. Das ist auch ein Grund, warum ich dir nichts erzählt habe. Weil seine Entscheidung so … irrational war. Ich habe die ganze Zeit damit gerechnet, dass er sich meldet und sagt, er hätte einfach nur kalte Füße bekommen. Aber heute wollte ich sowieso mit dir sprechen, weil ich denke … ich denke, wir müssen die Hochzeit jetzt wirklich absagen.” Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich gesagt habe. “Oder verschieben. Wir müssen den Leuten aber irgendwas sagen, da ich keine Ahnung habe, wie es weitergeht.”
    “Ich werde mich mal mit Avery Hart unterhalten müssen”, ruft meine Mutter streng. “In diese Hochzeit wurde eine Menge Geld investiert. Wenn Adam glaubt, er kann das jetzt einfach so abblasen, dann soll er wenigstens die Kosten übernehmen. Aber egal, welche Probleme ihr auch habt, ihr könnt sie doch bestimmt lösen.”
    Eigentlich möchte ich nicht, dass meine Mutter mit Adams Mutter spricht, sondern es mir überlässt – aber andererseits ist es vielleicht genau das, was Adam braucht. Ein ernstes Gespräch mit seinen Eltern bringt ihn vielleicht wieder zur Vernunft.
    Ich weiß, das ist ein armseliger Gedanke. Aber ich liebe diesen Mann. Und ich leide.
    “Und in der Zwischenzeit werde ich ein paar Telefonate erledigen.” Meine Mutter läuft zur Terrassentür und blickt über den großen Garten. “Der Tag sollte einfach perfekt werden. Sieh dir an, wie Dick den Garten hergerichtet hat, die Blumen sind einfach spektakulär.” Sie seufzt verdrossen. “Ich hoffe, ihr beide bekommt das hin. Wenn nicht, wäre es furchtbar peinlich.”
    Danke, Mutter, du schaffst es doch immer wieder, dass ich mich noch mieser fühle …
    “Niemand wünscht sich mehr als ich, dass die Hochzeit stattfindet”, merke ich an.
    Meine Mutter dreht sich zu mir herum, die Augen misstrauisch zusammengekniffen. “Und ihr habt bestimmt nicht gestritten? Das ist nicht der Grund für all das?”
    “Nein, Mutter.”
    “Hast du versucht, ihn zu treffen?”
    “Ähm, nein. Ich dachte, er braucht vielleicht seine Ruhe, ich wollte ihn nicht unter Druck setzen …”
    “Druck ist genau das, was er jetzt braucht. Geh zu ihm. Sprich mit ihm. Sag ihm, wie sehr du ihn liebst. Lass dir Adam nicht durch die Lappen gehen.”
    “Das werde ich, Mutter.” Ich muss sie loswerden, oder ich vergifte mich mit Zyankali. “Und zwar am besten sofort.”
    Sie strahlt mich an. “Vielleicht sollte ich mit den Anrufen noch etwas warten.”
    “Ich spreche mit ihm, und dann melde ich mich bei dir, ja? Bis später.”
    “Oh.” Meine Mutter hält mich auf. “Wir essen Punkt siebzehn Uhr zu Abend. Ich hoffe, dass du dann gute Nachrichten für uns hast. Ich möchte deiner Schwester wirklich nicht diese Botschaft überbringen müssen.” Sie stöhnt. “Erst brach ihre Ehe auseinander, und jetzt wirst du vielleicht gar nicht erst vor den Altar treten …”
    “Später, Mutter.” Ich wende mich ab und wage es erst dann, die Augen zu verdrehen. Manchmal sollte eine Mutter einfach nur eine Mutter sein. Einen an die Brust drücken und heulen lassen. Das wäre so ein Moment gewesen.
    Aber offenbar ist das zu viel verlangt.
    Als ich kurz darauf vor der Tür meines angrenzenden Apartments stehe, höre ich das Telefon klingeln. Ich stürze hinein und reiße den Hörer ab, ohne aufs Display zu schauen. “Hallo?”
    “Claudia, hier ist Lishelle. Ich bin froh, dass ich dich erwische.”
    “Hallo, du.” Es ist so schön, nach dem Gespräch mit meiner Mutter ihre Stimme zu hören. “Was gibt's?”
    “Hast du meine Nachricht von gestern bekommen?”
    “Nein. Ich war … deprimiert. Ich habe die Mailbox seit Sonntagabend nicht abgehört.” Nur die Telefonnummern gecheckt, und nachdem die von Adam nicht dabei war, wäre es doch sowieso überflüssig gewesen.
    “Ich weiß nicht, ob du es schon weißt. Aber es gibt hier im Sender Neuigkeiten, die Adam betreffen.”
    “Meinen Adam?”
    “Mhm. Offenbar ist ein Scheck der Stiftung geplatzt. Ein paar Kinder sollten mit ihren Eltern nach Disneyland fliegen, aber am Flughafen gab es dann eine böse Überraschung.”
    “Wie

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