Enthuellung
der Peitsche aus, und ich rufe: »Nein! Es reicht!« Ich renne zur Tür und reiße sie auf, und Mark hindert mich nicht daran. Ich betrete den runden Kerker im Rücken von Chris, und der Anblick der Striemen, die auf seinem Rücken bluten, ist beinahe unerträglich.
»Endlich«, knurrt Chris, nicht wissend, dass ich es bin. »Ein Ersatz. Ich hoffe, du bist besser als sie.«
»Schneiden Sie ihn los«, zische ich der maskierten Frau zu, noch während ich die Pfähle umrunde, um vor Chris zu treten. Tränenspuren ziehen sich über sein Gesicht, und Qual spricht aus den Tiefen seiner blutunterlaufenen Augen.
»Sara.« Mein Name kommt über Chris’ Lippen, bevor er den Kopf zurückwirft und in vollkommener Qual knurrt.
»Chris.« Sein Name ist ein schmerzliches Flüstern, das sich den Tiefen meiner Seele entringt. Ich beginne zu weinen und zittere, als ich sein Gesicht berühre, ihn zwinge, mich anzusehen. Er senkt die Lider und weigert sich, mich anzuschauen. »Schneiden Sie ihn los!«, rufe ich, weil sich die Frau nicht bewegt hat.
Ich höre Mark durch eine Art Gegensprechanlage reden. »Tu es.«
Ich lege die Arme um Chris. Meinen gebrochenen, wunderschönen Mann. »Warum bist du nicht zu mir gekommen? Warum?«
Seine Brust drängt sich an meine, seine Worte schwer und voller Pein. »Du solltest mich niemals so sehen.«
Einer seiner Arme fällt herunter und dann der zweite, und wir sinken zusammen zu Boden, wo Chris das Gesicht an meinem Hals vergräbt und flüstert: »Du solltest nicht hier sein.«
»Ich gehöre zu dir.«
»Nein, Sara. Das tust du nicht. Ich habe mich geirrt. Wir haben uns geirrt.«
Seine Worte sind wie eine Hand, die sich in meine Brust gräbt und mir das Herz herausreißt. Das ist der Moment, den ich gefürchtet habe. Der Moment, in dem seine Geheimnisse uns zerstören, wenn ich es zulasse. Ich presse die Lippen auf seine. »Ich
liebe
dich, verdammt noch mal. Wir können das schaffen!«
Er umfasst meinen Kopf, und sein Atem brennt auf meiner Haut. »Nein. Können wir nicht.« Er erhebt sich und nimmt mich mit. »Komm mit mir.« Er führt mich zu einer Tür zu unserer Linken, direkt in einen wohnlichen Raum hinein. Chris lässt mich sofort los. Ich taumele und nehme das hotelähnliche Schlafzimmer kaum wahr; es ähnelt dem, das ich bei meinem früheren Ausflug in den Club besucht habe.
Von irgendwo schnappt er sich sein Hemd und zerrt es sich über den Kopf, und ich höre ihn vor Schmerz unterdrückt zischen. Er wendet sich von mir ab, fährt sich mit den Fingern durchs Haar und lässt die Hände einfach dort.
Ich gehe zu ihm und strecke die Arme aus, um ihn zu berühren, ziehe mich aber zurück, weil ich Angst habe, ihm wehzutun. »Chris …«
Er dreht sich um, um auf mich herabzuschauen, die Augen blutunterlaufen, gehetzt.
»Ich habe versucht, dich vor mir zu warnen«, flüstert er. »Wieder und wieder habe ich es versucht.«
»Und ich bin immer noch hier, Chris.«
»Das solltest du nicht sein.«
Der giftige Ton lässt mich zusammenzucken, aber ich rufe mir ins Gedächtnis, dass der Schmerz aus ihm spricht. »Doch, das sollte ich. Ich
liebe
dich.«
Sein Kiefer verkrampft sich und entspannt sich wieder, und seine Antwort kommt quälend langsam. »Ich werde mich in einen Flieger setzen und Dylans Familie helfen.«
»Ich werde mit dir kommen.«
»Nein.« Das Wort ist so scharf wie eine Peitsche, die uns auseinanderreißt. »Ich muss das allein tun.«
»Schließ mich nicht aus.« Meine Stimme zittert.
»Ich beschütze dich.«
»Indem du mich wegstößt? Indem du alles außer mir benutzt, um dich zu retten?«
»Ich werde dich zerstören, Sara, und damit kann ich nicht leben.«
Ich kann beinahe hören, wie sich eine Tür zwischen uns schließt. »Wenn du mich ausschließt, wird mich das zerstören.«
»Später wirst du mir dafür danken, das verspreche ich dir. Ich werde Jacob und Blake bitten, auf dich aufzupassen und dich durch diese Sache mit Rebecca zu begleiten.«
Als hätte er irgendeine Verpflichtung, mich zu
beschützen.
»Ich brauche niemanden, der mich beschützt. Genau wie du, nicht wahr, Chris? Wenn es vorbei ist mit uns, ist es vorbei. Ich werde ein Umzugsunternehmen engagieren, das meine Sachen zurück in meine Wohnung bringt.«
»Nein.« Er packt meinen Arm und zieht mich an sich. »Zwing mich nicht dazu, mir verdammt noch mal auch noch um dich Sorgen zu machen, während ich das mit Dylan verkraften muss. Du bleibst in dem Apartment, und du wirst meinen Schutz
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