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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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besser.«
    Diese Wortklaubereien gehen mir auf die Nerven. Ich stehe auf. »Ich sollte lieber meinen Kunden begrüßen.« Ich drehe mich um, gehe zur Tür und frage mich, wie viele Male ich »Es ist nur zu früh, wenn Sie es zulassen« noch in meinem Kopf abspulen werde, allein heute.
    »Ms McMillan.«
    Ich bleibe stehen, drehe mich aber nicht um. Es frustriert mich, dass er dieses Treffen so beendet hat. Ich bin nervös, und er hat die Kontrolle.
    »Ich beharre auf dem, was ich will, aber ich respektiere gewisse Grenzen. Sagen Sie mir, dass Sie ihm gehören, und ich werde mich zurückziehen.«
    Es ist das Gleiche, was auch Chris gesagt hat, aber ich kann mich nicht dazu überwinden zu erklären, dass ich Chris gehöre, als wäre ich sein Besitz. Ich kneife die Augen fest zusammen, während mir Chris’ Worte durch den Kopf gehen.
Ich will, dass er weiß, dass du mir gehörst.
Es ist tatsächlich das Gleiche wie besitzen, aber bei unserem Gespräch klang es einfach anders, und zudem hat Chris erklärt, dass er mir ebenfalls gehöre. Es war ein Meilenstein in unserer Beziehung, der die Dynamik zwischen uns verändert hat, und auch die Erwartungen, die wir aneinander haben.
Lass nicht zu, dass irgendwelche Leichen im Keller dich und Chris zerstören. Denk daran, wie verraten du dich fühlen würdest, wenn
sich Chris in einer ähnlichen Situation nicht zu eurer Beziehung bekennen würde.
    Ich drehe mich um und sorge dafür, dass Mark versteht, wie ernst ich meine Worte meine. »Ich bin mit Chris zusammen, und weder er noch sonst irgendjemand wird mir jemals so nahekommen, dass ich ihm gehöre.« Ich verlasse den Raum und gebe Mark keine Gelegenheit zu einer Antwort. Ich bin stolz auf mich. Jetzt weiß ich, egal, was hier in der Galerie passiert, passiert nur aufgrund meiner Leistung in meinem Job. Und ich habe nicht zugelassen, dass die Vergangenheit ihren Schatten über Chris und mich wirft. Zumindest nicht diesmal.

8
    Ryan Kilmer ist ein hochgewachsener, dunkelhaariger und gut aussehender Playboy wie aus dem Bilderbuch, bis hin zu seinem teuren hellbraunen Anzug, der dem Klischee und seiner Augenfarbe fast genau entspricht. »Sie sind also Rebeccas Ersatz«, sagt er zur Begrüßung und hält meine Hand ein klein wenig zu lange fest.
    »Mir war nicht bewusst, dass ich als ihr Ersatz gelte«, erwidere ich, als er mich loslässt. »Ich bin eher ihre Stellvertreterin.«
    »Ah ja«, antwortet er, und da ist eine leichte Schärfe in seinem Tonfall, die in mir die Frage aufwirft, was er damit meint. »Stellvertreterin. Nun, ich hoffe, Sie werden lange genug da sein, um meine Bedürfnisse zu erfüllen.«
    Ich weigere mich, einen Unterton in die Bemerkung hineinzuinterpretieren, aber er ist Marks Freund, und ich frage mich, ob er noch dazu der andere Mann in dem Tagebuch ist. Also wähle ich meine Worte mit Bedacht. »Sie haben ein Projekt, für das Sie Kunstwerke benötigen?«
    »Ich bin Grundstücksmakler und habe mit einem Hochhaus zu tun, das einige Blocks entfernt gebaut wird. Wir möchten die Lobby und einige Räumlichkeiten zum Besichtigen herrichten. Wir müssen ein wohlhabendes Publikum beeindrucken. Rebecca hat vor einigen Monaten das Management einer anderen Immobilie im Wesentlichen für mich übernommen.« Er hält einen Ordner hoch. »Ich habe Ihnen Beispiele von ihrer Arbeit mitgebracht und die Etagenpläne und Ansichten von dem, womit Sie jetzt arbeiten müssen. Ich hätte gern, dass Sie so bald wie möglich vorbeikommen und sich die Immobilie ansehen.«
    »Natürlich. Ich würde liebend gern sehen, was Sie mitgebracht haben. Wie wäre es, wenn wir in mein Büro gingen?«
    »Exzellent.«
    Ich verbringe die nächste Stunde damit, die Arbeit durchzugehen, die Rebecca in der Vergangenheit für Ryan geleistet hat, und finde heraus, worauf er jetzt aus ist. Ich kann nicht leugnen, dass ich diesen Mann attraktiv finde, aber im Gegensatz zu Mark sind seine Unbeschwertheit und sein unbefangener Humor ansteckend. In seiner Gegenwart kann ich mich entspannen. Es ist schwer, ihn als engen Freund von Mark zu betrachten, aber andererseits sind vielleicht gerade die Unterschiede zwischen den beiden Männern der Grund für ihre Freundschaft. Vielleicht sind sich Mark und Chris zu ähnlich, wetteifern zu sehr um Kontrolle.
    Ich klappe den Ordner zu. »Ich kann es kaum erwarten, das Haus zu sehen.« Ich bin aufgeregt wegen des außergewöhnlichen Budgets, das es mir erlaubt, einige besondere Werke in dem Gebäude

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