Entscheidung auf Tortola
oben. Die zweite Tür links ist das Badezimmer. Inzwischen mache ich uns einen heißen Tee. Beeil dich.”
“Steve …” Lacey wollte protestieren, aber er drehte sie einfach um und gab ihr einen Klaps auf den Po.
“Geh nach oben, Lacey.”
Sie ging in das obere Stockwerk und suchte das Badezimmer. Es war groß und von schlichter Eleganz, mit einer eingelassenen Wanne und einer separaten Dusche. Schnell zog Lacey die nassen Sachen aus und stellte sich unter den heißen Strahl.
Das Wasser war herrlich warm. Sie ließ es eine Weile über ihren Kopf und ihren Körper rinnen. Dann nahm sie das Shampoo, dessen Duft sie sofort an Steve erinnerte. Sie stand in seiner Dusche, benutzte seine Seife, sein Shampoo und genoss dieses Gefühl.
Als plötzlich die Badezimmertür geöffnet wurde, erschrak sie. Kam Steve etwa herein? Doch bevor sie reagieren konnte, hörte sie, wie die Tür wieder geschlossen wurde. Sie schaute hinter dem Vorhang hervor und sah, dass Steve ihr ein trockenes Sweatshirt hingelegt hatte.
Lacey ließ sich Zeit, bevor sie sich abtrocknete und das Sweatshirt anprobierte. Es war ihr zu groß und reichte ihr bis zur Mitte der Oberschenkel. Die Ärmel musste sie aufkrempeln. Aber die flauschige Innenseite des Baumwollhemdes fühlte sich herrlich weich auf der Haut an. Lacey wischte den beschlagenen Spiegel ab und betrachtete sich darin.
In dem Shirt, mit den langen, nackten Beinen darunter, sah sie direkt sexy aus. Obwohl es zu weit war, zeichneten sich die Kurven ihrer Brüste deutlich ab. Vor allem gehörte das Hemd Steve, und Lacey stellte sich vor, dass es unlängst noch Steves Haut berührt hatte.
“Bist du angezogen?”, rief Steve von draußen.
Lacey warf einen letzten Blick in den Spiegel. “Angezogen” war vielleicht etwas übertrieben, aber das musste reichen, wenn sie nicht wieder in ihre nassen Sachen schlüpfen wollte.
“Ja.” Sie öffnete die Tür, vor der Steve mit einer Tasse heißen Tee in der Hand wartete.
Er hatte sich inzwischen trockene Jeans und ein T-Shirt angezogen, das seine breite Brust und die braunen muskulösen Arme zur Geltung brachte. Er reichte Lacey die Teetasse und schaute dann bewundernd herab zu ihren Beinen.
“Fühlst du dich besser?”, fragte er.
Lacey nahm ihm die Tasse ab und lächelte. “Wunderbar. In diesem Sweatshirt wird mir so richtig warm.”
“Nur in dem Sweatshirt?”, fragte er.
Lacey nahm einen Schluck von der heißen Flüssigkeit. Sie wusste, worauf Steve anspielte, und die Wärme, die sich in ihrem Körper ausbreitete, war nicht allein auf den Tee zurückzuführen. Wieder erinnerte sie sich an Steves Küsse und die aufreizenden Zärtlichkeiten seiner Hände. Der triumphierende Ausdruck in seinen Augen verriet ihr, dass er genau das mit seiner Frage beabsichtigt hatte.
Lacey wandte sich ab. “Ich muss nach Hause”, sagte sie und stellte die Tasse auf die Kommode neben der Tür.
“Ich packe deine Sachen in den Trockner und bringe dich später hinüber. Du kannst dir inzwischen das Haar fönen.”
“Ich werde doch wieder nass, wenn ich nach Hause gehe”, wandte sie ein.
“Nicht, wenn du einen Regenmantel überziehst. Sei nicht so widerspenstig, Lacey.”
Sie schaute ihn empört an. Wie konnte er ihr vorwerfen, dass sie widerspenstig war?
“Ich liebe es, wie die Farbe deiner Augen sich ändert.” Er war ihr viel zu nahe, und er kam noch näher.
6. KAPITEL
Lacey beobachtete, wie Steve immer näher kam. Gleich würde er sie berühren. Während sie noch überlegte, wie sie reagieren würde, schrillte plötzlich das Telefon durch das Haus. Steve zögerte einen Moment, doch dann drehte er sich um.
Lacey holte tief Luft. Es war besser, wenn sie von hier verschwand, solange sie noch die Kraft dazu hatte. Sie ging zurück ins Badezimmer und zog ihre noch leicht feuchten Strumpfhosen an. Jetzt fühlte sie sich etwas wohler in ihrer Haut. Sie sammelte den Rest ihrer Sachen ein und ging nach unten.
Steve stand am Fuß der Treppe. Den Telefonhörer an ein Ohr gepresst, beobachtete er, wie Lacey auf ihn zukam.
“Ich habe eben meine Meinung geändert … Sicher … Nein, ich bringe jemanden mit – eine Nachbarin.” Er schaute auf, und Laceys Herz schlug schneller, als sie merkte, wie Steve sie von oben bis unten bewundernd musterte.
Mit wem telefonierte er?
“Wir kommen pünktlich. Es fängt doch erst um acht Uhr an, oder?”, fuhr er fort.
Lacey schritt die letzten Stufen herab, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Unten hielt
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