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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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bleiben.
    Langsam hob sie die Hände, legte sie auf seine Brust und schob ihn vorsichtig zurück, so dass er nicht das Gleichgewicht verlor. Er löste seinen Mund von ihrem und sah sie einen Moment verwirrt an. Offenbar verstand er nicht, warum sie sich zurückzog, aber es wäre unverantwortlich gewesen weiterzumachen.
    “Woran hast du gedacht, bevor du gefallen bist?”, fragte Lacey, um die Spannung, die plötzlich zwischen ihnen herrschte, etwas zu mildern.
    “Das geht dich nichts an”, antwortete er leise.
    Lacey kniff die Augen zusammen. “Ein Schubs, und du fällst hin und brichst dir auch das andere Bein”, drohte sie.
    Steve blickte sie lange an, dann seufzte er leicht. “An dich.”
    Hatte sie richtig gehört? Er hatte so leise gesprochen, dass Lacey sich nicht sicher war. Sie befeuchtete ihre trockenen Lippen mit der Zungenspitze. Noch einmal schaute sie sehnsüchtig zu seinem Mund und wünschte sich, ihn küssen zu können.
    “Soll ich dir zum Sofa helfen?”, fragte sie. Am liebsten hätte sie sich ausgezogen und sich neben ihn gelegt, aber diesen Wunsch hätte sie niemals laut geäußert.
    Steve richtete sich auf und wich zurück. “Vielen Dank, aber ich habe dir schon gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche”, entgegnete er steif.
    Lacey wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie diese Bemerkung verletzte. “Ich bringe dir später etwas zu essen.” Sie wandte sich ab und ging auf den Eingang zu.
    “Ich habe genug Freunde und Verwandte, die in kurzer Zeit hier sein können”, rief er ihr nach. “Du musst dich nicht um mich kümmern, nur um mir zu zeigen, was für eine gute Hausfrau du bist.”
    “Ich stell dir das Essen auf den Küchentisch, und da kann es meinetwegen vergammeln”, schrie sie zurück, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Mit einem Knall warf sie die Tür hinter sich zu, um ihrem Ärger Luft zu machen. Dieser Mann trieb sie zur Verzweiflung – und sie liebte ihn.
    Diese Erkenntnis traf Lacey wie ein Schlag, und für einen Moment verharrte sie regungslos. Nein, das war unmöglich. Wie konnte sie Steve lieben, wo er sie nicht einmal leiden mochte? Aber er wollte sie, und sie wollte ihn. Sie liebte ihn um seiner Freundlichkeit und seiner Rücksichtsnahme willen. Sie liebte sogar seine Launen. Mit seinem blendenden Aussehen und der Art, wie er ihr zu Hilfe geeilt war, auch wenn er schwor, es nie wieder zu tun, hatte er ihr Herz erobert. Seine Küsse und seine Zärtlichkeiten erregten sie auf eine Weise, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Lacey fühlte mit ihm, weil er sich den Fuß gebrochen hatte, und sie wagte nicht daran zu denken, wie viel schlimmer es hätte kommen können.
    Aber sie wollte nicht mit den anderen Frauen, die Steve gekannt hatte, in eine Schublade gesteckt werden. Sie war anders als Suzanne mit ihrer Teenager-Schwärmerei oder Elizabeth, die nur auf ihren Vorteil bedacht war. Steve durfte nicht erfahren, was sie für ihn empfand. Sie würde es nicht ertragen, wenn er sich über sie lustig machte.
    Sie liebte ihn, aber sie würde es für sich behalten. Langsam ging sie zurück zu ihrem Haus.
    Zum Abendessen gab es Schinken, Kartoffeln und Mais. Lacey dachte daran, noch ein Blech Kekse zu backen, aber da sie es für sich allein nicht getan hätte, wollte sie auch Steve nicht damit beeindrucken. Es waren noch einige Kekse vom Vortag übrig geblieben, sie legte sie auf das Tablett, das sie zu Steve hinüberbrachte.
    Lacey stellte das Tablett auf den Tisch in seiner Küche und warf einen letzten Blick darauf. Eine warme Mahlzeit, Eistee, Kekse, dazu Besteck und eine Serviette – Steve würde ein üppiges Abendessen bekommen, wenn er wollte.
Hoffentlich lässt er es nicht wirklich verderben,
dachte sie, bevor sie sich umdrehte, um wieder zu gehen.
    “Lacey!” Er war offenbar noch immer im Wohnzimmer.
    “Ich habe dir dein Essen gebracht. Guten Appetit!” Sie lächelte über den Befehlston in seiner Stimme.
    “Lacey, komm her!”
    “Geht nicht, mein Essen wird kalt.”
    Sie hatte Angst, Steve noch einmal zu sehen, Angst davor, dass sie ihn dann nicht mehr würde verlassen können. Sie lief durch den Garten zurück zu ihrem Haus, um selbst etwas zu essen, aber sie hatte keinen Appetit. Vielleicht hätte sie bei Steve bleiben und darauf achten sollen, dass er etwas aß. In seiner Verfassung wäre er nicht in der Lage gewesen, sie hinauszuwerfen.
    Ich gehe später noch einmal hinüber und hole das schmutzige Geschirr ab,
beschloss sie. Als sie aus dem

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