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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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hast.«
    »Ich habe etwas viel Wertvolleres gefunden als Frieden«, erwiderte Laetitia. »Ich habe die Liebe, habe in Euch die Familie, die ich verloren hatte, und in Cathryn die Schwester, die ich mir immer gewünscht habe, gefunden.«
    »Cathryn, ach ja. Wo sie im Augenblick wohl sein mag?« Elizabeths Blick verlor sich in der Ferne und verdüsterte sich.
    Laetitia legte ihr eine warme Hand auf den Arm. »Sorgt Euch nicht. Sie ist stark und klug. Auch wenn ihr Körper so schmal und zerbrechlich wirkt, steckt in ihrem Inneren doch ein eiserner Wille. Ihr könnt stolz auf sie sein.«
    »Ja, ich weiβ, und doch sorge ich mich. Wie kann sie nur allein aufbrechen, um Cassian zu suchen ? Sie kennt die Gefahren der Straβe, hat selbst schon einiges erlebt. Mein Gott, wenn ich nur daran denke, was ihr alles zustoβen kann.«
    »Sie hat schon viel Schlimmes erlebt, Mylady. Und es hat sie stärker gemacht, nicht schwächer. Sie wird Cassian finden und bald schon wird auch David zu ihnen stoβen. Zu dritt sind sie so stark, dass es niemand mit ihnen aufnehmen kann.«
    Lady Elizabeth strich Laetitia sanft mit dem Finger über die Wange. »Du bist lieb, Laetitia. Und ich freue mich, dass du von nun an zu unserer Familie gehörst. Ich freue mich auch auf meinen ersten Enkel, auf den Sohn meines Sohnes. Es ist an der Zeit, dass du mich Elizabeth nennst, meine Liebe.«
    Laetitia war gerührt, stand auf, umarmte ihre zukünftige Schwiegermutter und küsste sie leicht auf die Wange.
    Auch Elizabeth war gerührt. »Willkommen zu Hause«, sagte sie, drückte die junge Frau noch einmal sanft an sich, dann lieβ sie sie los und betrachtete sie mit viel Wärme und Herzlichkeit. Doch plötzlich stutzte sie.
    »Du siehst Jane, der Wahrsagerin aus dem Dorf, verflixt ähnlich. Bist du sicher, dass ihr nicht miteinander verwandt seid?«
    Laetitia schüttelte den Kopf. »Ja, da bin ich mir sicher. Ich habe überhaupt keine Verwandten mehr, seit meine Eltern gestorben sind. Aber vielleicht lerne ich Jane recht bald einmal kennen.«
    »Das wirst du bestimmt. Sie ist eine freundliche, kluge Frau, die sehr behutsam mit ihrer Kunst umgeht. Du wirst sie mögen, davon bin ich überzeugt. Wir alle mögen sie.«
    Im Haus ertönte plötzlich Radau. Eine Tür knallte laut ins Schloss.
    Elizabeth eilte ans Fenster und sah Lord Arthur, der mit eiligen, aber gleichzeitig müden Schritten den Schlosshof überquerte und in der kleinen Kapelle, die der Familie der Jourdans und dem Dorf als Gotteshaus diente, verschwand.
    »Ich mache mir Sorgen um meinen Mann«, sagte sie leise. »Das kann ich verstehen«, erwiderte Laetitia. »Sagt mir, wasich tun kann, um euch zu helfen. Auch ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass bald wieder Ruhe und Frieden hier herrschen.
    Elizabeth nickte und sah sie noch einmal genau an, musterte ihr Gesicht, ihre schmale, hochaufgerichtete Gestalt. Sie schüttelte den Kopf und wiederholte: »Es ist unglaublich, wie ähnlich du Jane siehst. Man könnte euch nicht nur für Schwestern, nein, man könnte euch sogar für Zwillinge halten.«
    Sie hielt inne und starrte wieder aus dem Fenster. »Sie hat ein Kind«, sprach sie weiter. »Einen kleinen Jungen. Niemand weiβ, wer der Vater ist, aber sie liebt das Kind abgöttisch. Siehst du, Laetitia, ihr seht euch nicht nur ähnlich, eure Schicksale ähneln sich vielleicht sogar in mancher Hinsicht.
    »Ich habe einmal gehört, dass es so etwas wie Seelenverwandtschaft gibt. Vielleicht ist es das, was Jane und mich verbindet.«
    »Ja«, nickte Lady Elizabeth. »Und ich bin sicher, der Tag, an dem unser aller Schicksal eine Wende nimmt, ist nicht mehr fern. Wir werden deine Hilfe brauchen, Laetitia.«
    »Und ich werde, um euch zu helfen, alles tun, was mir möglich ist.«

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    Kapitel 22
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    C athryn stand hinter einem Baum versteckt und musste ein Kichern unterdrücken. Die Nacht hatte sich über den kleinen Wald mit dem verborgenen See gesenkt, doch der Mond malte silberne Kringel auf das Wasser und beleuchtete die Szenerie für Cathryn mit seinem sanftem Schein.
    Das Glück pulsierte in ihren Adern und sie musste sich regelrecht zwingen, ihr Versteck nicht zu verlassen. Doch sie war eine Lady. Immer und überall. Sie wusste, dass es sich nicht ziemte, einen nackten Mann beim Baden zu überraschen. Aber der Anblick, der sich ihr hier bot, erfreute sie über alle Maβen.
    Es war nämlich Cassian, der da selbstvergessen am Ufer des Sees stand und sich seine Arme und Beine mit Wasser

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