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Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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ihr an, und das leise Klirren hing zwischen ihnen in der Luft.
    Er wollte, dass du dich nie mit weniger zufrieden gibst.
    Das Klirren verhallte, die Worte in ihrem Kopf nicht. Gabe tat genau das, was sie erwartet hatte, als er die Neuigkeit erfuhr. Er wünschte ihr Glück, gratulierte ihr, wollte das Beste für sie. Sie sollte erleichtert sein, dass zwischen ihnen alles wieder normal war. Aber es fühlte sich alles andere als normal an.
    Wieder spürte sie die ungewohnte Anspannung in ihm. Sie übertrug sich auf sie und sorgte dafür, dass sie ihn auf eine Weise wahrnahm, die ihr nicht zustand.
    Aus Angst, dass er ihr Zittern sehen würde, wenn sie das Glas hob, stellte sie es auf den Schreibtisch und konzentrierte sich auf eins der Bläschen, das hartnäckig am Kristall zu kleben schien. Während alle anderen nach oben stiegen und an der Oberfläche platzten, blieb es unten.
    Wie sie.
    Natürlich gab es Dinge, von denen sie träumte, aber sie waren so weit von ihrer Wirklichkeit entfernt, dass sie sie gar nicht erst anstrebte. Ihre Mutter hatte Recht. Seine Ziele zu hoch zu stecken, führte nur zu Enttäuschungen. Das festzuhalten, was man hatte, war viel sicherer.
    Gabe stellte sein Glas neben ihres. „Du bist noch immer böse auf mich.“
    „Nein. Ich… Nein“, wiederholte sie.
    „Was ist es dann?“
    Sie schüttelte den Kopf, den Blick auf die Falten seines Kummerbunds gerichtet.
    „Addie“, sagte er und legte seine Finger unter ihr Kinn. „Sprich mit mir.“
    Ihr Herz schlug wie wild, als er ihr Gesicht anhob.
    „Ich bin nicht sicher, was ich sagen soll.“
    „Sag einfach, dass du mir verzeihst.“
    „Ich verzeihe dir.“
    „Danke.“
    „Gern geschehen“, erwiderte sie und lächelte, weil er es tat.
    „Ich werde dich vermissen“, gab er zu, und endlich erreichte das Lächeln seine Augen. „Ohne dich wird hier nichts mehr so sein, wie es war.“
    „Ich gehe noch nicht fort.“
    „Irgendwann wirst du es. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es deinem Mann gefallen würde, wenn ich vor eurer Tür stehe, um mir deinen Rat oder eine Standpauke zu holen.“
    Sie wollte ihm sagen, dass er jederzeit zu ihr kommen konnte, aber der leichte, sinnliche Druck seines Daumens an ihrer Wange ließ ihr die Worte im Hals stecken bleiben.
    So sanft und unschuldig die Berührung auch war, sie schien in ihr eine Tür zu öffnen, die sie schon vor langer Zeit verriegelt hatte.
    Als Mädchen hatte sie davon geträumt, in seinen Armen zu liegen. Als Frau hatte sie sich damit abgefunden, dass er gesellschaftlich gesehen Lichtjahre von ihr entfernt war, und sich mit seiner Freundschaft begnügt. Jetzt, da ihr sein After Shave in die Nase stieg und seine Wärme ihr unter die Haut ging, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Er streichelte ihre Wange ein letztes Mal, und das Lächeln in seinen Augen verblasste. In ihren grauen Tiefen sah sie so etwas wie einen inneren Kampf, als sein Blick der langsamen Bewegung des Daumens folgte. Es war fast so, als würde er sich einprägen wollen, wie ihre Haut sich anfühlte – und sich fragen, ob er sie überhaupt berühren durfte.
    „Werd glücklich, Addie“, murmelte er und beugte sich hinab, um ihre Wange mit den Lippen zu streifen.
    Gabe hatte gefühlt, wie sie erstarrt war. Jetzt schien sie sogar den Atem anzuhalten. Ihre Haut war wie Satin. Ihr Duft war frisch, leicht und erstaunlich aufreizend. Als er weit genug zurückwich, um den Winkel ihres vollen, ungeschminkten Munds zu betrachten, schlug sein Herz ein wenig schneller.
    Damit hatte er nicht gerechnet. Er war ihr nahe genug, um ihren Atem an seiner Wange zu fühlen. Nahe genug, um zu sehen, wie sie die Lippen öffnete, um langsam Luft zu holen.
    Er nahm die Finger von ihrem Kinn und ließ sie nach oben gleiten. Ihre Lider senkten sich, und ihr Hals bewegte sich, als sie schluckte.
    Sie wollte seine Berührung.
    In ihm zog sich etwas zusammen. Obwohl er wusste, dass er es nicht durfte, legte er seinen Mund auf ihren und einen Arm um ihren Körper, um sie an sich zu ziehen.
    „Küss mich“, flüsterte er. Ein Gefühl, das er nicht kannte, aber genoss, durchströmte ihn, als sie seufzte – und seine Bitte erfüllte.
    Als Gabe die Treppe zum Balkon hinaufgestiegen war und die Bibliothek betreten hatte, hatte er nicht gewusst, was er tun würde. Dabei war es nicht seine Art, etwas zu beginnen, ohne einen Plan zu haben und auf alles vorbereitet zu sein.
    Dieses Mal war er völlig unvorbereitet gewesen.
    Und

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