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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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›Sturmhöhe‹ zu stammen.«
    Er nahm sie bei der Hand. »Unromantisch oder nicht, liebe Freundin, ich sehne mich nach einem heißen Bad und nach Tee.«
    »Das scheint mir ein annehmbares Programm zu sein«, meinte Ramona, blieb aber, als er sie zur Haustür zog, immer wieder zurück und sah sich um. Die wilden, schroffen Felsklippen beeindruckten sie genauso stark wie das Haus, und sie konnte sich an ihnen nicht sattsehen. »Gibt es Hafermehlkekse zum Tee?«, fragte sie. »Ich esse sie leidenschaftlich gern – seit meiner letzten England-Tournee vor zwei Jahren. Hafermehlkekse und dicker Rahm … klingt zwar schrecklich, schmeckt aber köstlich.«
    »Das wirst du mit Mrs Pengalley besprechen müssen«, sagte Brian und legte die Hand auf den Türknauf. Im selben Moment wurde die Tür von innen geöffnet.
    Mrs Pengalley sah genauso aus, wie Ramona sie im Scherz beschrieben hatte. Sie war wirklich eine kräftig gebaute Frau mit straff nach hinten gekämmtem Haar und einem Nackenknoten. Ihre dunklen Augen umfassten mit einem Blick Ramonas Zöpfe und die feuchte Kleidung. Dann wandte sie sich Brian zu.
    »Guten Tag, Mr Carstairs«, sagte sie in ihrem weichen Tonfall. »Sie müssen ja sehr schnell gefahren sein, dass Sie schon hier sind.«
    »Hallo, Mrs Pengalley! Wie schön, Sie wiederzusehen. Das ist Miss Williams, die bei uns wohnen wird.«
    »Das Zimmer ist bereit, Sir. Guten Tag, Miss Williams.«
    »Guten Tag, Mrs Pengalley«, sagte Ramona ein wenig eingeschüchtert. Diese Mrs Pengalley war ganz gewiss eine jener Frauen, von denen man sagte, sie seien »zum Fürchten«. »Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht allzu viel Mühe gemacht.«
    »Es war nicht viel zu tun.« Mrs Pengalley wandte sich wieder Brian zu. »Die Feuer brennen überall, und die Speisekammer ist voll, wie Sie es uns aufgetragen hatten, Sir. Für heute Abend habe ich Ihnen einen Schmorbraten vorbereitet. Er steht im Herd, Sie brauchen ihn nur aufzuwärmen, wenn Sie Hunger bekommen. Mein Mann hat Ihnen einen ausreichenden Vorrat an Feuerholz hereingeholt. Die Nächte sind kühl, und wir haben sehr feuchte Luft zurzeit. Mein Mann bringt gleich Ihr Gepäck herein. Wir haben den Wagen gehört.«
    »Vielen Dank.« Brian sah zu Ramona hinüber, die schon im Zimmer umherwanderte. »Wir brauchen beide ein heißes Bad und Tee, dann können wir uns allein weiterhelfen. Hast du einen besonderen Wunsch, Ramona?«
    Sie drehte sich um, als sie ihren Namen hörte, hatte aber nicht auf die Unterhaltung zwischen Brian und Mrs Pengalley geachtet. »Tut mir leid. Was hast du gesagt?«
    Er lächelte ihr zu. »Ich habe gefragt, ob du einen besonderen Wunsch hast. Wenn nicht, geht Mrs Pengalley jetzt nämlich in die Küche, um Tee für uns zu kochen.«
    »Nein, ich habe keinen besonderen Wunsch«, antwortete Ramona und wandte sich direkt an die Haushälterin. »Ich bin überzeugt, dass Sie alles perfekt vorbereitet haben.«
    Mrs Pengalley neigte leicht den Kopf, doch ihr Rücken blieb stocksteif. »Dann mache ich jetzt den Tee.«
    Sie marschierte aus dem Zimmer, und Ramona warf Brian einen beredten Blick zu.
    Erneut vertiefte sich Ramona in die Betrachtung des Raums. Es war offensichtlich das Zimmer, in dem sie arbeiten würden. Ein Konzertflügel, der, wie sie mit ein paar schnellen Läufen feststellte, einen wunderbaren Klang hatte, stand vor zwei schmalen Fenstern. Auf den Eichendielen des Fußbodens lagen mehrere Brücken. Die Vorhänge waren aus cremefarbener Spitze und ganz offensichtlich Handarbeit. Bequeme naturfarbene Sofas und zwei wertvolle Chippendale-Tische vervollständigten die Einrichtung.
    In dem großen offenen Kamin prasselte ein lebhaftes Feuer. Ramona trat näher und betrachtete die Fotos, die auf dem Sims standen.
    Auf den ersten Blick schon sah sie, dass es sich um Brians Familie handelte. Ein Junge im Teenager-Alter in schwarzer Lederjacke hatte Brians Gesichtszüge, trug das dichte schwarze Haar jedoch länger. Er lachte genauso herausfordernd wie sein Bruder. Auf dem nächsten Foto war eine Frau zu sehen. Ramona schätzte sie auf fünfundzwanzig. Sie war ungewöhnlich hübsch, hatte helles Haar und schräg geschnittene seegrüne Augen. Dennoch war, trotz des Unterschieds in der Haar- und Augenfarbe, ihre Ähnlichkeit mit Brian unverkennbar, und es war nicht schwierig, sie als Brians Schwester zu identifizieren. Auf dem nächsten Foto war sie noch einmal mit einem blonden Mann und zwei kleinen Jungen zu sehen. Die beiden hatten das dunkle Haar und

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