Entschuldigen Sie Meine Stoerung
benenne. Wissen Sie was? Ich habe die Nase voll. Tragen Sie mich sofort wieder zurück in die Flammen.«
»Das mach ich auch. Ich werde sogar den Eisenträger höchstpersönlich wieder auf Ihr Bein legen.«
»Oh, jetzt ist das Haus in sich zusammengestürzt.«
»Na toll. Da waren noch zwölf Menschen drin. Die habe ich dank der Diskussion mit Ihnen ganz vergessen.«
»Machen wir es so: Setzen Sie mich einfach in den Feuerwehrwagen. Ich kann ja selbst leider nicht mehr gehen, weil meine Beine durch den Eisenträger Matsch sind. Und wenn Sie zum nächsten Einsatz fahren, tragen Sie mich als Erstes in die Flammen, OK ?«
»Das werde ich tun. Mit dem größten Vergnügen«
»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.«
»Arsch.«
»Selber.«
Gespräche am Mittagstisch
Besonders unangenehm sind in der Klinik die gemeinsamen Mahlzeiten. Meistens sitze ich mit mindestens einem anderen Patienten an einem Tisch, und wir reden ausnahmslos Scheiße.
ICH: »Warum haben Sie einen Salzstreuer dabei?«
DER: »Gegenfrage: Warum haben Sie keinen dabei?«
ICH: »Ich wüsste nicht, was ich salzen sollte. Aber ich habe einen Pfefferstreuer dabei.«
DER: »Echt? Da geht’s mir ein bisschen wie Ihnen, ich wüsste nicht, was ich pfeffern sollte.«
ICH: »Sagen Sie mal: Ist das eigentlich ein Senfglas in Ihrem Gesicht?«
DER: »Genau, wie haben Sie das bemerkt?«
ICH: »Steht Senfglas drauf.«
DER: »Viele halten es für eine Luftmatratze.«
ICH: »Stünde Ihnen bestimmt auch gut.«
DER: »Kann sein, aber sie würde selbst im unaufgeblasenen Zustand das Sichtfeld verdecken.«
ICH: »Autofahren wäre dann sicher gefährlich.«
DER: »Nicht, wenn Sie geschickt mit den diversen Spiegeln im Auto arbeiten. Das mit dem Senfglas war auch keine freiwillige Entscheidung. Das ist mir zugeschwebt und hält sich seitdem unmittelbar vor meinem Gesicht auf.«
ICH: »Ach, jetzt sehe ich es auch. Das Glas ist gar nicht befestigt, sondern schwebt unterhalb Ihrer Augen direkt vor Ihrem Gesicht.«
DER: »Wollen wir uns nicht duzen?«
ICH: »Wo denn?«
ICH: »Da drüben?«
DER: »Ja, gern. Dann gehen wir mal da rüber.«
ICH: »Gehen Sie vor.«
DER: »Ha! Das kenne ich, dann bleiben Sie doch einfach hier und siezen mich weiter, während ich Sie da drüben duze.«
ICH: »Bin ich so durchschaubar?«
DER: »Nein, aber ich schließe immer von mir auf andere.«
ICH: »Das heißt, wenn ich statt Ihrer vorginge, würden statt meiner Sie hier bleiben und mich weiter siezen, während ich Sie da drüben duze?«
DER: »Hä?«
ICH: »Dann sind wir also in einer Patt-Situation.«
DER: »Oder müssen uns weiter siezen.«
ICH: »Stört mich, um ehrlich zu sein, nicht wirklich. Ich habe das ›Du‹ nur angeboten, weil uns die Themen ausgingen.«
DER: »Dann hätten Sie mir statt des Du die Einstellung des Gesprächs anbieten sollen.«
ICH: »Ja, stimmt. Da war ich wohl am Träumen.«
DER: »Bleibt nur eine Frage.«
ICH: »Nämlich?«
DER: »Müsste die Fastenzeit nicht schon vorbei sein?«
ICH: »Wie kommen Sie darauf?«
DER: »All die anderen fressen und saufen schon wieder.«
ICH: »Hm. Dann haben wir schon wieder das Ende der Fastenzeit verpennt. So ein Mist aber auch. Erst letztes Jahr habe ich drei Jahre zu lang gefastet. Als ich gemerkt habe, dass die Fastenzeit längst rum war, war schon wieder die überübernächste.«
DER: »Man wird aber auch reizüberflutet heutzutage.«
ICH: »Entschuldigen Sie, eine Zwischenfrage. Nein, doch nicht. Hihi. War ein Scherz. Sie haben aber lustig aufmerksam geguckt.«
DER: »Sagen Sie: Warum haben Sie so eine hohe Stimme, Ihre Freundin aber eine so tiefe?«
ICH: »Das täuscht. Wir sind bloß beide Bauchredner. Wenn ich den Mund aufmache, redet meine Freundin, wenn sie den Mund aufmacht, ich.«
DER: »Oh, das kenne ich von meinen Haustieren. Die sind auch Bauchredner.«
ICH: »Dann bin ich ja beruhigt, ich war schon völlig verstört, weil Ihre Katze bellt. Aber dass Ihr Hund fliegt, hat nichts damit zu tun, dass Ihr Wellensittich Bauchflieger ist?«
DER: »Oh, da sprechen Sie ein heikles Thema an. Mein Hund kann fliegen, bildet sich aber ein, er könne es nicht.«
ICH: »Aber er fliegt doch ständig.«
DER: »Ja, aber er glaubt es trotzdem nicht. Da ist er wie vernagelt. Ich sage ihm ja auch immer: Hey, du fliegst doch, wie kannst du glauben, du fliegst nicht?«
ICH: »Und was sagt er dazu?«
DER: »Nichts, er ist ein Hund, Sie Schwachkopf.«
ICH: »Warum sind überhaupt
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