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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Sie haben ihre Talente, und sie haben unersetzliche Erfahrung mit ... mit bestimmten Dingen. Und wie es scheint, wollen auch die Toten, dass ich dorthin gehe. Und wir können es uns wirklich nicht leisten, dass Leuten wie den beiden etwas passiert. Nicht jetzt.«
    »Wir können es uns nicht leisten? Was heißt wir, Harry?« Plötzlich war Darcy sehr angespannt, als er auf Harrys Antwort wartete.
    »Du, ich, die ganze Welt?«
    »Ist es so schlimm?«
    »Das ist gut möglich. Und deswegen werde ich dich begleiten.«
    Sandra sah sie beide an. »Ich auch.«
    Darcy schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn Harry mit seinem Verdacht recht hat. Ganz bestimmt nicht!«
    »Aber ich bin eine Telepathin. Ich kann euch vielleicht mit Trevor Jordan helfen. Wir haben früher zu Übungszwecken immer gegenseitig unsere Gedanken gelesen. Er ist auch mein Freund, falls du das vergessen haben solltest!«
    Harry ergriff ihren Arm. »Hast du nicht gehört, was Darcy gesagt hat? Trevor ist wahnsinnig geworden. Er hat den Verstand verloren.«
    Sie zog eine Grimasse und schüttelte missbilligend den Kopf. »Das ist doch nur eine blödsinnige Metapher, Harry. Man verliert nicht einfach den Verstand, das solltest du selbst am besten wissen. Sein Verstand ist nicht irgendwohin verschwunden, es ist nur etwas darin durcheinandergeraten. Vielleicht kann ich da hineinsehen und erkennen, was nicht stimmt.«
    »Wir verschwenden wertvolle Zeit.« Darcy hatte es eilig. »Dann fliegen wir eben alle drei. Wann könnt ihr aufbrechen?«
    »Ich bin fertig«, meinte Harry sofort. »Gib mir fünf Minuten, um ein paar Dinge zusammenzupacken.«
    »Wir müssen auf dem Weg durch Edinburgh kurz anhalten und meinen Pass holen«, erklärte Sandra. »Das ist alles. Alles andere können wir da unten kaufen.«
    »Gut«, meinte Darcy. »Sandra, du rufst ein Taxi, und ich helfe Harry beim Packen. Wenn wir dann noch Zeit haben, sage ich vom Flughafen aus im Hauptquartier Bescheid. Also los.«
    Und die zahllosen Toten in ihren Gräbern entspannten sich ein wenig – zumindest für den Augenblick. Harry vermeinte ihr kollektives Seufzen der Erleichterung zu hören, und ihn fröstelte. Er hatte keine Angst, es war nur die Anspannung durch das Wissen . Aber natürlich blieb das seinen Freunden – seinen Freunden unter den Lebenden – verborgen.
    Die drei konnten nicht wissen, dass Nikolai Zharov am Flughafen von Edinburgh ihren Abflug beobachtete. Er hatte mit einem Nachtsichtgerät von der anderen Seite des Flusses zugesehen, als Wellesley in Harrys Haus bei Bonnyrigg eingedrungen war. Und er hatte beobachtet, was da aus dem Garten zurück zu ihren angestammten Gräbern auf dem Friedhof einen Kilometer weiter schlurfte. Er hatte sie gesehen und sie als das erkannt, was sie waren. Und sein Gesicht spiegelte immer noch die Spuren dieser Erkenntnis.
    Aber das hielt Zharov nicht davon ab, einen Bericht zu chiffrieren und an die KGB-Abteilung in der Botschaft zu schicken. Und wenig später wussten alle sowjetischen Geheimdienstabteilungen, dass Harry Keogh auf dem Weg nach Griechenland war.
    Abends um halb sieben holte Manolis Papastamos sie am Flughafen von Rhodos ab. Während der Taxifahrt durch den historischen Stadtkern erzählte er ihnen in seinem stakkatoartigen Singsang alles, was er über die zurückliegenden Ereignisse wusste. Da er jedoch keine Verbindung zu ihm sah, erwähnte er Jianni Lazarides nicht.
    »Wie geht es Ken Layard jetzt?«, wollte Darcy wissen.
    Papastamos war klein und agil. Er schien nur aus Sehnen, Sonnenbräune und glänzend schwarzem, welligem Haar zu bestehen. Auf seine Art war er attraktiv und sprudelte üblicherweise vor Tatendrang über, doch nun wirkte er plötzlich erschöpft und gequält. »Ich weiß nicht, was mit ihm los ist.« Er hielt ratlos die Handflächen in die Höhe. »Ich weiß es nicht und gebe mir selbst die Schuld, weil ich es nicht weiß! Aber diese beiden sind nicht so leicht zu verstehen. Das sind Polizisten? Dann sind sie aber komische Polizisten. Sie schienen so viel zu wissen, sie waren sich in einigen Dingen so verdammt sicher, aber sie haben mir nie verraten, woher sie das alles wussten.«
    »Ja, die beiden sind schon etwas Besonderes«, gab Darcy zu. »Aber was ist jetzt mit Ken?«
    »Er konnte nicht schwimmen und hatte eine gewaltige Beule am Kopf. Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen, das Salzwasser aus ihm herausgepumpt und mich dann aufgemacht, um Hilfe zu holen. Jordan war dazu nicht zu gebrauchen. Er saß einfach nur auf

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