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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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selbst versucht, ihn zu schießen!«
    Vulpe begann mit seiner Übersetzung, aber mittendrin begann der Jäger zu lachen. »Hey, seid doch nicht so ernst! Und stört euch nicht zu sehr an meinen Drohungen. Sicher, ich weiß, meine Geschichte hört sich erst mal wild an, aber sie ist trotzdem wahr. Bezahlt mich für meinen Aufwand und meine Mühen, und ihr könnt euch selbst davon überzeugen. Na, wie sieht’s aus?«
    Vulpe hielt eine Hand in die Höhe, um ihn zu bremsen, und der Jäger warf einen neugierigen Blick darauf, bevor sie wieder unter dem Tisch verschwand. Als er versucht hatte, sie zu schütteln, hatte diese Hand sich seltsam angefühlt. Und es war auch irgendwie seltsam gewesen, als Vulpe Armstrong auf die Schulter geklopft hatte. Vulpe schien sich seiner Hände sehr bewusst zu sein und hielt sie die meiste Zeit außer Sicht. »Moment noch«, sagte der Ex-Rumäne und lenkte damit die Aufmerksamkeit des Jägers von seinen Fingern weg, »wir müssen erst wissen, ob wir auch über den richtigen Ort reden.«
    »Den richtigen Ort?« Gogosu war verwirrt. »Was meint ihr denn, wie viele solcher Orte es hier gibt?«
    »Ich meinte nur«, beschwichtigte Vulpe, »dass wir diesen Ort vielleicht schon kennen.«
    »Das bezweifle ich. Auf jeden Fall steht diese Burg nicht auf den modernen Landkarten. Ich schätze mal, dass die Behörden der Meinung sind, wenn sie sie einfach in Ruhe lassen, wenn man nur lange genug so tut, als wäre dieses Schloss nicht da, dann zerfällt es irgendwann schließlich ganz. Nein, ihr kennt es bestimmt noch nicht, da bin ich sicher.«
    »Na ja, überprüfen wir das trotzdem«, meinte Vulpe. »Weißt du, die Taten, Besitztümer und die Historie des ursprünglichen Dracula, also des Walachen-Prinzen, der als Namensgeber für Dracula fungiert hat, sind gut belegt und authentisch. Ein Engländer hat dann aus den Tatsachen einen Roman gemacht und damit eine Legende geschaffen. Und dann gab es noch einen berühmten Franzosen, der auch über ein Schloss in den Karpaten geschrieben hat und dabei auch die eine oder andere Legende begründet haben mag. Und nicht zuletzt war da noch ein Amerikaner, der über ein Karpatenschloss geschrieben hat.
    Na ja, und mittlerweile ist dieser Amerikaner – der Name würde dir nichts sagen – sehr berühmt geworden. Und wenn wir sein Schloss finden könnten ... das könnte noch einmal einen Dracula-Boom auslösen! Touristen? Du kannst dir gar nicht vorstellen, was du dann an touristi hier sehen würdest, Emil Gogosu! Und wer weiß, vielleicht wärst du für die dann der wichtigste Führer, na?«
    Gogosu kaute auf seinem Schnurrbart herum. »Ach!«, stieß er schließlich hervor, aber da war ein Leuchten in seinen Augen und unzweifelhaft auch eine gewisse Gier. Er rieb sich die Nase und lenkte schließlich ein. »Na ja, was wollt ihr also wissen? Wie können wir feststellen, ob die Burg, von der ich rede und die, nach der ihr sucht, ein und dieselbe ist?«
    »Das ist vielleicht einfacher, als du glaubst«, sagte Vulpe. »Wie lange ist diese Burg zum Beispiel schon verfallen?«
    »Ach, die ist schon lange vor meiner Zeit in die Luft geflogen«, meinte Gogosu mit einem Achselzucken und war überrascht, wie heftig Vulpe reagierte. »Häh?«
    Aber der Amerikaner war schon dabei, seinen Freunden zu übersetzen, und die Aufregung spiegelte sich auch auf deren Gesichtern.
    Schließlich drehte sich Vulpe wieder zu dem Jäger um. »In die Luft geflogen? Soll das heißen ... sie ist explodiert?«
    »Oder vielleicht ist sie auch bombardiert worden, ja«, meinte Gogosu mit einem Stirnrunzeln. »Wenn eine Wand einstürzt, dann fällt sie um. Aber einige der Mauern sind nach außen geschleudert worden. Zum Teil sogar ganz schön weit.«
    Vulpe war jetzt sehr aufgeregt und versuchte vergeblich, das zu verbergen. »Und hat die Burg einen Namen? Wem hat sie gehört, bevor sie zusammengestürzt ist? Das ist sehr wichtig.«
    »Der Name?« Gogosu verzog das Gesicht, als er nach dem Namen suchte. Er klopfte sich vor die Stirn, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schüttelte schließlich den Kopf. »Der Vater meines Vaters hatte alte Landkarten, auf denen der Name eingezeichnet war. Da habe ich zum ersten Mal von diesem Gemäuer erfahren und beschlossen, es mir selbst anzusehen. Aber der Name – ich kann mich nicht erinnern.«
    Vulpe übersetzte.
    »Karten wie die hier?« Armstrong zog die Kopie einer alten rumänischen Landkarte hervor und breitete sie auf dem Tisch aus. Sie

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