ENTSEELT
wieder erholen würde. Offenkundig war auch Nichos Dakaris in die Angelegenheit verwickelt, und seine Spelunke war wahrscheinlich ein Drogenumschlagplatz.
Janos’ Glückssträhne hielt weiter an. Aber die unmotivierten griechischen Polizisten waren nicht die Einzigen, die Zeugen wurden, wie er die Taverne verließ. Ellie Touloupa beobachtete ihn auch, von einem Aussichtspunkt ein Stockwerk höher und einen Straßenzug entfernt, wo ein alter steinerner Torbogen eine schmale Gasse überspannte. Sie sah, wie er die Spelunke verließ, und merkte sich die Richtung, in die er ging – auf den kleinen Kai im Haupthafen zu, wo die Beiboote der Yachten und Luxusklipper anlegten. Ellie war nicht dumm; sie hatte sich ein wenig über Lazarides umgehört, und sie wusste, dass ihm die schlanke weiße Lazarus gehörte. Wohin sonst sollte er also gehen?
Vielleicht hatte er eine Frau an Bord, aber wenn das so war, was tat er dann an Land, wieso trank er allein seinen Wein in einem miesen Schuppen wie dem von Nichos Dakaris? Vielleicht hatte er Probleme. Nun, Ellie hatte eine Lösung für Probleme. Außerdem fand sie ihn interessant, und vielleicht war dabei auch ein bisschen Geld zu holen, wer konnte das schon im Voraus wissen? Günstigstenfalls konnte sie sogar eine Nacht an Bord verbringen.
Etwa so verliefen ihre Gedanken, als sie ihre Zigarette austrat, nach unten stieg und durch ein Labyrinth von Kopfsteinpflastergassen zu einem Punkt eilte, an dem sie ihm in die Arme laufen konnte. Sie näherte sich ihm an einer Kreuzung dunkler Straßen mit hohen Mauern drum herum, dicht beim Kai.
Als Janos an die Kreuzung kam, spürte er ihre Gegenwart sofort. Sie atmete noch schwer vom Laufen, und ihre hochhackigen Schuhe schlidderten ein wenig über die Steine, als sie stehenblieb. Sie hatte den Eindruck, er könne sie sehen, obwohl ihr schleierhaft war, wie er mit dieser dunklen Sonnenbrille überhaupt etwas sehen konnte. Er wurde langsamer und drehte den Kopf in ihre Richtung.
Dann überkam sie ein seltsames Gefühl; sie wollte ihn wissen lassen, dass sie da war, fürchtete sich aber gleichzeitig irgendwie davor, dass er sie bemerken könnte. Sollte sie sich still verhalten, den Atem anhalten und hoffen, er werde vorübergehen? Oder ...
Es war zu spät.
»Ach du«, sagte er und ging einen Schritt auf die Schatten zu, in denen sie stand. »Aber das hier ist eine einsame Ecke, Ellie, und um diese Zeit werden die Kunden in Nichos’ Kneipe auf dich warten.«
Während er in die Schatten kam, trat sie ein wenig aus den Schatten heraus. Sie standen nah beieinander, schwache Silhouetten in der Dunkelheit der alten Steinmauern. Und in diesem Augenblick wusste sie, dass sie ihn bekommen würde, so wie sie es immer wusste. »Ich dachte, ich könnte mit dir aufs Schiff kommen«, flüsterte sie heiser.
Er trat einen Schritt vor und trieb sie zurück in die Dunkelheit, bis sie gegen die Mauer lehnte. »Das geht aber nicht«, antwortete er mit einem schwachen Kopfschütteln.
»Dann – ahhh!« Sie sog heftig die Luft ein, als seine Hand nach ihrer Taille griff. »Ich glaube, es würde mir gefallen, wenn du mich sofort hier fickst, hier an der Wand!«
Er gluckste, aber es war keine Heiterkeit in seiner Stimme. »Und dann soll ich dich für etwas bezahlen, dass du offensichtlich selbst willst?«
»Du hast bereits bezahlt.« Sie begann zu stöhnen, als er mit seiner freien Hand ihre Bluse öffnete. »Der Wein ...«
»Du verkaufst dich zu billig, Ellie.« Er hob ihren Rock und schob sich noch näher an sie heran.
»Billig?« Sie hauchte gegen seinen Hals. »Für dich ist es umsonst.«
Und wieder lachte er leise. »Umsonst? Du gibst dich mir aus freien Stücken hin? Ach, die Welt ist voller Überraschungen! Eine Hure, und doch so ahnungslos.«
Sie öffnete ihre Beine und zog ihn an sich. Sie nahm ihn bereitwillig auf, als er in sie eindrang. Er war gewaltig. Er stieß in sie hinein, füllte sie aus und drängte noch tiefer! Eine solche Empfindung hatte sie noch nie gespürt, nicht einmal für möglich gehalten. War er ein Gott, ein Priapus aus den Mythen? »Wer ... bist ... du ...?«, keuchte sie, obwohl sie sehr wohl wusste, was er war. Und bevor er noch antworten konnte: »Was ... bist ... du ...?«
Janos war erregt – und vielleicht war es nicht einmal nur der Hunger. Mit einer Hand griff er an ihre Brüste, während er die andere von hinten unter ihren Po schob. Er schwoll immer noch an; nicht indem er tiefer in sie hineinstieß,
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