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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Erektion. Ein Parfüm schwebte in der Luft. Etwas bewegte sich in den Schatten auf der anderen Seite der Schlafzimmertür – eine Bewegung, die er spürte, aber nicht hörte. Etwas näherte sich der Tür, blieb jedoch in der Dunkelheit außer Sicht.
    Harry wollte »Wer ist da?« rufen, aber seine Lähmung hinderte ihn daran. Vielleicht gab er ein paar unartikulierte Laute von sich.
    Eine Gestalt tauchte teilweise aus den Schatten auf. Im schwachen Licht der Dämmerung sah er einen Bauchnabel, den unteren Teil eines Bauches mit dem dunklen Büschel Schambehaarung, die Kurve weicher, femininer Hüften, und den oberen Ansatz eines Schenkels, der weiter unten vielleicht in einem dunklen Strumpf verschwand.
    Die Unbekannte stand außerhalb der Tür, das Fleisch weich im spärlichen Licht. Während er zusah, verlagerte sie ihr Gewicht von einem unsichtbaren Fuß auf den anderen. Der Schenkel bewegte sich, die Hüften wiegten sich. Über dem Bauch, weich im Schatten, erahnte er große, üppige Brüste. Sandra hatte üppige Brüste.
    Natürlich war es Sandra.
    Harrys Stimme versagte immer noch ihren Dienst, aber er vermochte jetzt die Finger der linken Hand zu bewegen. Sandra musste ihn deutlich sehen können. Es konnte ihr nicht entgehen, wie sie auf ihn wirkte. Sein Traum würde Realität werden. Das Blut pumpte durch seine Adern und pulsierte wieder in den Unterleib. Schwach in seinem Hinterkopf formten sich Fragen. Er beantwortete sie.
    Warum war sie gekommen?
    Offensichtlich wollte sie Sex.
    Wie war sie hereingekommen?
    Er hatte ihr anscheinend einen Schlüssel gegeben. Er konnte sich aber nicht daran erinnern.
    Warum zeigte sie sich nicht deutlicher?
    Weil sie ihn zuerst völlig erregt sehen wollte. Vielleicht hatte sie ursprünglich geplant, zu ihm ins Bett zu kriechen, bevor er aufwachte.
    Warum zeigte sie ihm erst jetzt, dass sie sexuell auch die Initiative ergreifen konnte? Das hatte sie natürlich auch vorher schon getan, aber noch nie in diesem Ausmaß.
    Vielleicht tat sie es, weil sie seine Zweifel spürte, weil sie fürchtete, dass er sich die Sache anders überlegen könnte. Vielleicht hatte sie auch den Verdacht, dass er mit ihr nie auf seine Kosten gekommen war.
    Durch den starren Blick begann sein rechtes Auge zu zucken, und beide Augen tränten. Es lag am schlechten Licht. Harry zwang seine linke Hand, sich zu strecken, und zog an der Kordel, welche die Jalousien schloss – und dämmte so das schwache, grünliche Licht weiter ein. Dadurch lag der Raum in fast völliger Dunkelheit bis auf wenige dünne grünliche Streifen auf einem samtschwarzen Hintergrund. Und darauf hatte sie gewartet.
    Jetzt kam sie hervor. Im Dunkeln schimmerte ihr Fleisch olivfarben. Sie musste Strümpfe tragen. Sexy, körperlos in der Dunkelheit schwebten ihre Schenkel, ihr Bauch und der Nabel auf ihn zu. Die grüngestreiften Hüften schwangen lasziv hin und her. Sie kletterte auf das Bett und kniete dort nieder. Langsam kroch sie vorwärts, wobei ihre Beine sich immer weiter öffneten. Die dunkle Spalte war in dem Busch der Schamhaare deutlich sichtbar. Sie war so still. Und so leicht. Das Bett gab nicht unter ihr nach, als sie auf ihn zukroch. Harry fragte sich, wie sie das machte.
    Sie begann sich auf ihn hinunterzulassen – ganz, ganz langsam. Der dunkle Spalt öffnete sich weiter, als ihr Körper sich auf das Ziel senkte. Er bog den Rücken durch und versuchte, sie so zu erreichen. Aber warum spürte er ihre Knie nicht, die sich um seine Hüften schlangen? Warum war sie so schwerelos?
    Und dann, aus heiterem Himmel und ohne jede Vorwarnung, schauderte es ihn unkontrolliert. Seine Erregung schwand schlagartig. Denn irgendwie – instinktiv, intuitiv – wusste er, dass das nicht Sandra war. Und schlimmer noch, er konnte nicht einmal genau sagen, was es war!
    Seine linke Hand tastete in Panik nach der Kordel des Lichtschalters und zog daran.
    Grelles Licht flutete den Raum.
    Im gleichen Moment klappte die Spalte in ihrem Schamhaar auf wie eine mechanische Apparatur. Weiß glänzende, weit aufgesperrte Kiefer mit Geifer triefenden, nadelspitzen Zähnen in gewölbten, obszön glitzernden rosa Gaumen klafften zwischen den zurückgezogenen Lippen hervor und schlossen sich um ihn in einem unerträglich schmerzhaften Griff!
    Harry schrie, fuhr auf dem Bett zurück und stieß sich den Schädel heftig am Kopfende. Panisch schlugen seine Hände aus, krallten nach einem Gesicht, einer Kehle, griffen instinktiv nach Körperteilen, die

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