Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Säuglingsnahrung zu beginnen. Bei normalgewichtigen, reifen Neugeborenen, die gestillt werden, brauchen Sie in den ersten Lebenstagen keine Glukoselösung oder Nahrungsergänzungen, wie z. B. Tee oder Säuglingsanfangsnahrung, zuzufüttern. Im Gegenteil, Sie belasten dadurch unnötigerweise den noch unreifen, dünnhäutigen Darm.
Gewichtsabnahmen in der ersten Woche nach der Geburt über sieben Prozent oder auch schleichende Verläufe, bei denen es zu einem Wachstumsstillstand oder zur Gewichtsabnahme kommt, müssen erkannt und behandelt werden. Gedeih- und Wachstumsstörungen sind in jedem Fall eine große Gefahr für die normale geistige und körperliche Entwicklung Ihres Kindes.
In solchen Fällen dürfen Pre-Nahrung und auch Pre-HA- oder HA-1-Nahrung nach dem Stillen mit Anlegen beider Brüste nach Bedarf des Kindes nachgefüttert werden. Bei Kindern in den ersten ein bis zwei Lebensmonaten sind die sogenannte Becherfütterung, Fingerfeeding oder Löffeln der Flaschenfütterung vorzuziehen, um eine eventuelle „Saugverwirrung“ zu vermeiden. Kinder kommen mitunter mit der unterschiedlichen Trinktechnik, die die Brust gegenüber der Flasche erfordert,nicht zurecht. Die Zunge muss beim Stillen über der Zahnleiste des Unterkiefers liegen, beim Fläschchen wird sie aber nach hinten unten in den Zungengrund geschoben. Bei Flaschenfütterung sollte das Saugerloch so klein sein, dass, wenn Sie die Flasche auf den Kopf stellen, nicht mehr als ein Tropfen pro Sekunde heraustropft. Dadurch muss sich das Kind beim Trinken aus der Flasche genauso anstrengen wie an der Brust und wird nicht aus „Faulheit“ die Flasche der Brust vorziehen.
Abpumpen und Aufbewahrung der Muttermilch
Wenn Sie und Ihr Kind nach der Geburt getrennt werden, sollten Sie spätestens sechs Stunden nach der Geburt mit dem Abpumpen beginnen, um die Milchbildung anzuregen. Dies wird Ihnen von der Hebamme oder Kinderschwester im Kreißsaal oder auf der Wochenstation gezeigt.
MEIN TIPP
Zufüttern
Wenn Sie Ihrem gestillten Baby mit Löffel oder Becher zusätzlich Nahrung geben müssen, setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl oder Sessel mit Armlehne. Halten Sie das Baby steiler als beim Stillen, damit die Flüssigkeit nicht unkontrolliert in den Mund läuft und Ihr Kind sich verschluckt. Halten Sie dann den gefüllten Löffel oder Becher an die Unterlippe und geben Sie einen Tropfen Milch in den Mund, sodass Ihr Kind merkt: Ach, da kommt was! Dann wird es mit der Zungenspitze die Flüssigkeit erkennen und selbst mit der Zunge die Menge so regulieren, dass es sich nicht verschluckt. Nicht einfach draufloskippen!
Das Abpumpen muss genauso geübt werden wie das richtige Stillen. Um die Milchproduktion in Gang zu bringen und aufrechtzuerhalten, muss die Brust so oft geleert werden, wie das Baby normalerweise trinken würde, d. h. mindestens 6- bis 8-mal in 24 Stunden, davon einmal nachts. Beispiel: im 3-stündlichen Rhythmus mit einer 6-stündigen Nachtpause. Die Milch mittels einer Pumpe abzupumpen ist kein besonders angenehmes Gefühl, aber für Ihr Baby lohnt sich jeder Tropfen Muttermilch!
Soll nur gelegentlich Muttermilch gewonnen werden, um Abwesenheitszeiten der Mutter auszugleichen, reicht das Entleeren der Brust von Hand oder mit einer Handpumpe mit anschraubbarem Auffangfläschchen. Alternativ gibt es auch eine einfache elektrische Pumpe. Wenn die Brust über einen längeren Zeitraum mit einer Milchpumpe entleert werden muss, eignen sich vollautomatische Intervallpumpen. Um eine Brustentzündung zu verhindern, müssen Sie alle Teile der Milchpumpe, die mit der Milch oder der Brust in Berührung kommen, gründlich reinigen. Am besten kochen Sie sie zehn Minuten einmal täglich in einem großen Topf aus.
Nach dem Sammeln wird die Milch entweder innerhalb der nächsten Stunde verfüttert oder sie muss in einem sterilen, geschlossenen Gefäß im Kühlschrank gekühlt werden. Dort ist sie für mindestens 48 Stunden haltbar. Die Haltbarkeit verlängert sich auf 72 Stunden, wenn Sie Ihren Kühlschrank auf 4 °C runterkühlen.
Mein Tipp
Denken Sie beim Abpumpen an Ihr Kind oder schauen Sie sich ein Foto von ihm an. Das kann den Milchfluss steigern! Es fällt Ihnen nämlich schwerer, Milch abzugeben, wenn nicht direkt jemand da ist, der danach verlangt.
FRAGEN AN DIE HEBAMME
Anita mit Laura, 3 Wochen
„Ich habe den Eindruck, meine Milch reicht nicht immer, und würde meinem Kind gerne noch ein Fläschchen geben. Kann das zu Problemen
Weitere Kostenlose Bücher