Entspannung lernen und lehren
Regeneration. Machen Sie sich klar: Die Dehnfähigkeit kommt erst im Laufe der Jahre. Sie können aber von Anfang an genauso achtsam und konzentriert wie die fortgeschrittenen SchülerInnen üben – und das ist es, worauf es beim Yoga ankommt. Und das ist es auch, was Ihnen die Entspannung in Ihr Leben bringen wird.
3.5 Den eigenen Weg finden
Neben dem bisher Gesagten gibt es noch eine Fülle an Möglichkeiten, mehr Entspannung, Ruhe und Freude ins Leben zu bringen. Nichts wirkt hier bei jedem gleich. Finden Sie Ihr eigenes Portfolio an Wegen, sich das Leben zu verschönern. Wenn Sie die für Sie wirkungsvollsten Möglichkeiten gefunden haben, schreiben Sie sich diese auf und packen Sie sich diese Zusammenstellung ins Portemonnaie! So haben Sie diese Liste als eine Art »Notfallkoffer« in trüben oder hektischen Stunden immer zur Hand. Eventuell ergänzen Sie diese Aufzählung noch um einige der folgenden Punkte:
Frühes Aufstehen, ruhiger Tagesanfang
Dankbarkeit entwickeln und pflegen
Aufschreiben, was alles gut läuft
Pufferzonen zwischen Arbeit und Freizeit schaffen
Beten
Zeit nehmen für Essen, Trinken, Toilettengang
Gespräche mit anderen
Musik
Schlafen
Haustier
Singen
Tief atmen
NLP
Jammern (begrenzt)
4. Die Übungen
Die Ruhe der Seele ist ein herrliches Ding und die Freude an sich selbst.
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Schriftsteller, 1749 - 1832
– ॐॐॐ –
Nun steigen Sie richtig in die Praxis ein. Ich hoffe, dass Sie es jetzt kaum noch erwarten können, die verschiedenen Entspannungsverfahren kennenzulernen. Denn ohne Motivation werden Sie schwerlich das Durchhaltevermögen entwickeln um die Verfahren regelmäßig, in den ersten Wochen möglichst jeden Tag, durchzuführen. Und erst dann ernten Sie, wie erläutert, den vollen Lohn der Entspannungstechniken. Falls Sie also noch ein wenig Begeisterung benötigen, lesen Sie noch einmal das Kapitel über die positiven Effekte der Entspannungsverfahren.
Vertrag mit sich selbst
Mein Vorschlag: Entwerfen Sie einen Vertrag mit sich selbst. Darin verpflichten Sie sich, X-Wochen – je mehr, je besser :-) – jeden Tag eine der Entspannungstechniken durchzuführen. Wenn Sie dieses schriftliche Versprechen durchhalten, gönnen Sie sich eine attraktive Belohnung. Lassen Sie diese nicht zu klein ausfallen, schließlich geht es um das Erlernen einer segensreichen Betätigung. Verfassen Sie diesen Vertrag schriftlich, beschreiben Sie Ihre Belohnung, eventuell führen Sie darauf eine Strichliste (in Wochen unterteilt, pro Tag/Übungsrunde einen Strich).
Warum reicht es denn nicht, ein einziges Entspannungsverfahren zu lernen? Warum nicht einfach die Beste aller Techniken üben? Die Antwort auch hier: Die Übungen wirken bei jedem unterschiedlich, und im Laufe der Zeit verändert sich zusätzlich einiges. Wenn bei Ihrem Nachbarn das autogene Training besonders tief gehende Entspannungserfahrungen hervorruft, könnten bei Ihnen viel erfreulichere Ergebnisse durch die Körperreise erfolgen. Und wenn Sie zu Beginn Ihrer Übungsreise mit der Meditation noch nichts anfangen können, mag sich dies nach mehrmonatiger Übung eines einfacheren Entspannungsverfahrens ganz anders darstellen.
Bei den Übungen gibt es verschiedene Komplexitätsgrade und manche Techniken bearbeiten mehr innere Ebenen als andere. Damit ist aber keine Wertung verbunden. Wichtig ist, welche Übung bei Ihnen am besten wirkt. Sinnvoll ist von daher, alle Übungen zu testen, durch die Audio-Dateien ist das problemlos möglich. Im Laufe der eigenen Entwicklung sollten Sie dann immer mal eine selten oder gar nicht geübte Technik integrieren. Denn die Übungen wirken immer wieder anders. Unsere Lebenssituation verändert sich laufend, die Herausforderungen des Alltags wechseln, so können auch die Übungen jeweils unterschiedlich greifen.
Wir beginnen unser Übungsprogramm mit der progressiven Muskelentspannung – einer altbewährten und im Westen verbreiteten Entspannungsmethode. Danach erlernen Sie, nicht minder bekannt, das autogene Training. Für Tage, an denen die Zeit knapp ist, erhalten Sie eine kurze Übungsalternative, zu der Sie nur wenige Minuten benötigen. Danach lernen Sie dann die Atembeobachtung zu Ihrem Vorteil zu nutzen, üben eine Körperreise, eine yogische Tiefenentspannungstechnik und runden schließlich Ihr Übungsprogramm mit einer Meditationspraxis ab. Geballtes Übungswissen, aus dem Sie Ihre Favoriten nach Bedarf auswählen können.
Abklärung mit dem
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