Entspannung lernen und lehren
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Hinweis : Die Sprechanleitung zur Meditation finden Sie auch hinten im Anhang zum Buch.
Die Übung
Was verstehen wir nun unter Meditation? Meditation ist Entspannung und Konzentration zugleich. Meditation ist absichtsloses »Da sein«.
Es ist für den Erfolg nicht von Bedeutung, welches Objekt Sie als Stütze für Ihr Gewahrsein, die Konzentration, wählen. In aller Regel und insbesondere am Anfang ist dies der Atem. Wichtig sind allein die Qualität und die Aufrichtigkeit Ihrer Bemühung, ganz im Hier und Jetzt zu verweilen.
Versuchen Sie die Meditation möglichst absichtslos zu gestalten. Wenn Sie immer einen bestimmten Wirkungswunsch im Hinterkopf mitführen, können Sie wahrscheinlich nicht mehr alles wahrnehmen bzw. sind Sie nicht genügend mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei den Geschehnissen im Hier und Jetzt. Zur immer weiteren Verfeinerung der Meditation ist eine ziellose Herangehensweise ohne Erwartungen bei den meisten Menschen am erfolgversprechendsten.
Warum ist das so? Wenn wir ein bestimmtes Ziel in der Meditation hegen, also meistens ein Problem los werden wollen, sind wir nicht bereit, das, was ist, voll und ganz wahrzunehmen. Es findet immer eine Ablehnung des Zustandes statt – und damit des Hier und Jetzt. Es geht bei der Meditation aber erst einmal darum, sich selbst komplett wahrzunehmen und darauf dann aufzubauen. Unterbleibt dieser Schritt, bauen Sie auf Sand. Akzeptanz und Wahrnehmung Ihrer jetzigen Situation wird Sie dagegen mit Kraft und Selbstsicherheit beschenken. Und darauf lässt sich etwas Neues aufbauen. Oft ist dies dann gar nicht mehr notwendig, denn nicht selten heilt schon die reine Wahrnehmung das Problem. Der Volksmund kennt dieses Phänomen: »Gefahr erkannt, Gefahr gebannt«.
Sie können sich nach der Meditation noch einige Minuten Zeit nehmen, um Ihre Wünsche zu visualisieren und zu erspüren. Dies gelingt aufgrund ihrer großen Zentriertheit nach der Meditation wesentlich besser als aus dem hektischen Alltag heraus.
Die Sitzhaltung
Grundlegend findet sich in nahezu jeder Meditationsschule, dass die ideale Meditationshaltung ein gerader, aufrechter Sitz mit gekreuzten Beinen auf dem Boden ist. Zur Unterstützung kann das Gesäß auf einem Meditationskissen oder Meditationsbänckchen Platz nehmen (der Sitz auf dem nackten Boden erfordert eine hohe Gelenkigkeit). Bei dieser Sitzhaltung soll der Atem am besten fließen und der Körper am einfachsten längere Zeit unbeweglich verharren können.
Aber warum sich denn nicht bequem in einen Sessel lümmeln? Sie können es ausprobieren. Schon nach kurzer Zeit werden Sie entweder müde werden oder sich in Tagträumen verlieren. Die Sitzhaltung auf dem Boden erdet Sie und hält Ihre Aufmerksamkeit im Jetzt. Ansonsten sacken Sie in sich zusammen, kippen nach vorne oder hinten und bemerken so Ihre Unachtsamkeit. Darum sollte man sich auch nicht hinten anlehnen.
Natürlich haben alle Regeln ihre Grenzen. Wenn Ihnen der Sitz auf dem Boden einfach zu unbequem ist, versuchen Sie gerne etwas anderes – einen Stuhl, eine Bank etc. Achten Sie dabei darauf, dass Sie lange unbeweglich sitzen und dabei ein hohes Maß an Konzentration aufrechterhalten können.
Die Umgebungsbedingungen
Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, dass folgende Bedingungen eingehalten werden:
Die Zeit der Meditation ist garantiert störungsfrei (Telefon und Klingel abgestellt, mit Mitmenschen abgesprochen).
Die Zeit der Meditation findet jeden Tag zur selben Zeit statt.
Sie üben möglichst ohne Unterbrechung jeden Tag.
Sie fühlen sich wach und aktiv bevor Sie in die Meditation gehen (von daher ist oft der Morgen die beste Zeit, das kann aber durchaus von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen).
Sitzhaltung und Umgebungsbedingungen sollen Sie nur bei der Meditation unterstützen bzw. Ihnen das Meditieren so einfach wie möglich gestalten. Sie sind aber im Verhältnis zu Ihren »Bemühungen«, im Hier und Jetzt zu bleiben, vernachlässigbar. Das Wichtigste ist, dass Sie die Zeit der Meditation so konzentriert und so entspannt wie möglich verbringen. Der Rest tritt dagegen in den Hintergrund.
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Stillliegen und Wenigdenken ist das wohlfeilste Arzneimittel für alle Krankheiten der Seele.
Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, deutscher Philosoph, 1844 - 1900
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Grundlegendes Verhalten während der Meditation
Wie gesagt, geht es
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