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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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wütend auf ihn und das gab mir schließlich Mut, zu meiner Schwester zu gehen. Vorsichtig klopfte ich an ihre Tür.
    „Komm rein.“ Ihre Stimme klang eine Spur zu betont gleichgültig. Ich wusste schließlich, wie viel sie sich von dem Abend erträumte und das letzte, was sie gebrauchen konnte, war eine kleine Schwester, die ihr die Show stahl.
    Ich öffnete die Tür und ging einen kleinen Schritt hinein. Marianne drehte mir den Rücken zu. Sie war gerade dabei, ihr eigenes Kleid anzuziehen. „Soll ich nicht doch lieber hier bleiben?“
    „Aber wieso denn?“ Marianne drehte sich um und sah mich herausfordernd an.
    „Wow!“, entfuhr es mir. Sie trug ein hammermäßiges Kleid. Es war tiefrot, die beste Bezeichnung war wohl blutrot. Es reichte bis zu den Knien, war äußerst körperbetont und seeeehr weit ausgeschnitten am Dekolleté, schmiegte sich aber absolut perfekt an ihre weiblichen Rundungen. Es war gewagt, aber nicht billig. Es war elegant mit einer großen Prise Sexappeal. Passend dazu hatte auch Marianne ihre Haare elegant hochgesteckt und sie trug knallroten Lippenstift.
    „Du siehst atemberaubend aus“, hauchte ich ihr ehrlich beeindruckt entgegen.
    Über ihr Gesicht huschte ein Lächeln. „Das will ich aber auch meinen.“ Sie betrachtete sich selbst im Spiegel und schien äußerst befriedigt über das, was sie dort sah. Dann drehte sie sich wieder mir zu. Ihre Lippen umspielte ein zufriedenes Lächeln und sie versah mich mit einem versöhnlichen Blick.
    „Du siehst auch sehr gut aus, Josephine . Lass uns heute Abend einfach Spaß haben.“ Sie streckte mir ihre Hand hin und als ich zögernd zugriff, zog sie mich lachend neben ihre Seite, legte ihren Arm um meine Taille und drehte uns so, dass wir uns beide im Spiegel betrachten konnten.
    „Da soll doch mal einer sagen, die bretonischen Dörfer hätten nichts zu bieten! Sieh uns an!“
    Und das tat ich. Ich betrachtete bewundernd unser Spiegelbild und stellte mal wieder fest, wie unterschiedlich meine Schwester und ich waren. Sie strahlte mit ihrem eindeutig sehr sexy wirkenden Kleid, ihren glänzenden honigblonden Haaren, ihrer kurvigen Figur und ihrer ganzen Haltung eine Sinnlichkeit aus, die ganz im Gegensatz zu meinem eher kühl und distanziert wirkenden Look stand, der durch meine hochgewachsene, dünne Figur noch unterstrichen wurde. Wie Feuer und Wasser, so wirkten wir. Die feurige, sexy Marianne und ihre kühle, zerbrechlich wirkende, dank der Schuhe fast zwei Kopf größere, kleine Schwester. Irgendwie unwirklich.
    „Heute wird uns keiner übersehen“, stellte Marianne mit zufriedener Stimme fest.
    „Als ob du damit jemals Schwierigkeiten hättest“, erwiderte ich grinsend. Marianne erwiderte mein Grinsen. Wir mussten wohl beide an die Szene im Café während unseres Shoppingmarathons denken.
    „Auf dieser Veranstaltung sind nur wirklich tolle Männer. Es lohnt sich also, sich in Schale zu werfen.“ Ich wusste genau, dass sie mit ihrem Look nur einen einzigen Mann beeindrucken wollte und wenn es ihr heute nicht gelang, dann wohl nie.
    Punkt halb sieben stand das Taxi vor der Tür und ich musste zugeben, ich war tatsächlich ein wenig aufgeregt, als wir durch den dichten Verkehr fuhren und uns langsam aber sicher unserer Destination näherten. Die Veranstaltung fand in einem eher unauffälligen Stadtteil in einem alten Gebäude statt, das unter normalen Bedingungen wohl nicht sonderlich bemerkenswert war, für die Veranstaltung aber herausgeputzt worden war und nun in vollem Glanz erstrahlte wie e in altherrschaftliches Prunkhaus.
    Vor dem Eingang war ein dicker roter Teppich ausgelegt, der den Weg durch ein Tor wies, das wohl in eine Art Innenhof führte, denn als wir aus dem Taxi stiegen, konnte man hinter den Mauern das Stimmgewirr einer großen Menschenmenge vernehmen. Vor dem Eingang stand nur ein in einen schwarzen Anzug gekleideter Einlasser, der mehr wie ein Bodyguard wirkte, so breitbeinig, wie er dastand. Sonst war niemand zu sehen. Nervös schritt ich hinter meiner Schwester her, die mit einer Eleganz auf den Türsteher zuschritt, dass ich sie wirklich nur für ih re Lässigkeit bewundern konnte.
    Obwohl ich ein wunderschönes Kleid anhatte und wusste, dass ich auch einigermaßen gut dari n aussah, kam ich mir linkisch vor. Marianne musste mein Zögern bemerkt haben, denn bevor sie dem Türsteher unsere Eintrittskarten zeigte, zog sie mich zur Seite und sah mich ernst an.
    „Denk an das, was du mir versprochen hast

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