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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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ich brachte kein Wort heraus. Mein Kopf war wie leergefegt. Eine seltsame innere Stille beherrschte mich. Der Moment wurde unterbrochen, als meine Schwester seinen Namen rief und auf ihn zuging, um ihn zu begrüßen.
    Ich schüttelte verwirrt den Kopf und sah auf meine Hände. Sie fühlten sich an, als gehörten sie nicht zu mir. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als gehörte er in eine andere Sphäre und mein Kopf flog einige Meter über meinem Körper hinweg in einer anderen Dimension. Mir war ganz schummrig und ich konnte mir nicht erklären, was da eben zwischen mir und David geschehen war. Es war irgendwie magisch gewesen. In dem Moment, als er mich betrachtet hatte, hatte ich nichts anderes wahrgenommen als seinen Blick. Alle Geräusche im Außen waren ausgeblendet  gewesen, und ich hatte nur noch ihn gesehen, und jetzt kam mir die Welt um mich herum ein ganzes Stück lauter und greller vor.
    „Josephine, bist du das?“, erklang eine ungläubige Stimme neben mir. Ich sah auf und sah direkt in Sebastiens Gesicht. Er starrte mich unverhohlen überrascht an und neben ihm stand Julien mit einer nicht minder erstaunten Miene. Beide Männer ließen ihren Blick langsam über mein Outfit gleiten aber im Gegensatz zu Davids Blick fühlte ich mich unwohl dabei.
    „Kann schon sein.“ Meine Stimme klang rau. Als hätte ich sie ewig nicht mehr benutzt. Ich bemerkte, wie Julien belustigt eine Augenbraue hochzog.
    „Also, viel Ähnlichkeit hast du nicht mit ihr. Aber es freut mich außerordentlich heute mal eine andere Josephine kennen zu lernen.“ Sein Gesicht überzog ein anzügliches Grinsen, als er erneut meinen Körper abmaß.
    „Ich glaube kaum, dass du dazu Gelegenheit bekommen wirst“, warf Sebastien ein, bevor ich antworten konnte. „Ich habe sie nämlich zuerst entdeckt. Stell dich hinten an.“
    Bevor ich dazu kam den beiden zu sagen, sie könnten sich beide sonst wo anstellen, legte mir meine Schwester einen Arm um die Taille und sah ihre beiden Freunde mit einem zuckersüßen Lächeln an. „Wenn ihr meine kleine Schwester blöd anmacht, dann mache ich euch die Hölle heiß. Ihr seid beide nicht gut genug für sie. Josephine steht nämlich auf Männer, die innere Werte vorweisen können und sich nicht von Äußerlichkeiten blenden lassen und ich kenne euch beide zu gut, um zu wissen, dass ihr auf diese Beschreibung nicht passt.“
    „Hey, was soll das denn heißen? Du meinst ich habe keine inneren Werte?“, entrüstete sich Julien. Allerdings nur halbherzig, denn als meine Schwester daraufhin nur herzlich auflachte, stimmte er in ihr Lachen ein. „Na, dann pass mal gut auf sie auf heute Abend, denn ich vermute, die wenigsten Männer, die sie gerade mit den Augen verschlingen, denken gerade an ihre inneren Werte. Da w äre sie bei mir noch gut dran.“
    Ich sah mich auf seine Worte hin unsicher um und entdeckte tatsächlich den ein oder anderen anzüglichen Blick. Und zwar von Herren unterschiedlichsten Alters. Das war etwas, das ich nicht kannte, und ich fand es beunruhigend. Schließlich mochte ich es gar nicht, wenn ich im Mittepunkt der Aufmerksamkeit stand. Dann blieb mein Blick an David hängen, der immer noch wenige Meter entfernt von uns bei einer anderen Gruppe von Leuten stand , mich aber ebenfalls musterte.
    Er hatte immer noch ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Stand lässig da. Sah mich unverwandt an. Mit einem Blick, der schwer zu deuten war. Er war nicht anzüglich oder geifernd, auch nicht überheblich oder kühl. Es war ein seltsamer warmer, freundlicher Blick, den ich an ihm nicht kannte und mit dem ich nichts anfangen konnte.
    Wahrscheinlich wartete er auf eine Reaktion von mir. Immerhin verdankte ich ihm dieses wunderschöne Kleid, in dem mich alle so bewunderten, also sollte ich mich wohl dafür bei ihm bedanken. A llerdings war ich ja eigentlich wütend auf ihn. Nur leider verspürte ich von dieser Wut gerade überhaupt nichts. Sein Blick vorhin hatte mich so irritiert, dass ich nun nicht mehr wusste, wie ich ihm begegnen sollte.
    „Hier, lass uns anstoßen.“ Marianne hielt mir ein Glas Champagner hin und wir stießen die Gläser zusammen und tranke n einen Schluck.
    Ich hatte noch nie Champagner getrunken. Er schmeckte nicht so herb wie Sekt, war aber ansonsten meiner Meinung nach nichts Besonderes. Ich war nicht gerade ein Fan von Alkohol. Ich mochte das Gefühl nicht, nicht mehr ganz klar im Kopf zu sein. Dennoch war ich in jenem Moment dankbar für das Glas, konnte

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