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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Sprache zu bringen. Er wollte sie nicht aufregen.«
    »Warum hat er dann nicht mich darauf aufmerksam gemacht?«
    »Aus demselben Grund, Daniel.« Er wandte den Blick ab, als schmerzten ihn die Worte, die er zwangsweise aussprechen musste. »Howard machte sich Sorgen, wie du darauf reagieren würdest. Er wollte nicht, dass du denkst, er hielte dich nicht mehr für fähig, derartige Entscheidungen aus freien Stücken zu treffen.«
    »Dazu waren wir viel zu gute Freunde«, fauchte Daniel.
    »Um Himmels willen, wir haben uns jahrzehntelang alles unverblümt gebeichtet. Ich habe mit ihm über die Eigenheiten des Altwerdens gewitzelt.«
    »Das hier ist mehr als nur das Jammern über ein paar Wehwehchen. Howard war sich der heiklen Natur dieses Dokuments wohl bewusst.« Als Noah sah, dass ihn Daniel unterbrechen wollte, hob er die Hand. »Ich gebe nur seine Worte wieder. Er hatte Angst, du würdest Anstoß nehmen.«
    »Sodass ich den Boten erschieße?«
    Noah zuckte die Schultern, als wollte er sagen: So was Ähnliches. »Angesichts einer derart persönlichen Angelegenheit hielt es Howard für besser, wenn ein Familienmitglied mit dir darüber spricht.«
    Daniel räusperte sich und trank einen Schluck Portwein. Wieder blätterte er das Dokument durch und hielt inne, um eine spezielle Klausel erneut zu lesen. Noch ehe ein Wort fiel, wusste Noah, welche Klausel seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    »Bis Maris unterschrieben hat…«
    »Hätte ich Generalvollmacht. Ich weiß. Ich habe diesen Makel auch entdeckt.«
    »Warum sollte Howard ein solches Konstrukt entwerfen, wenn er wusste, dass es ausdrücklich gegen meinen Wunsch verstieß? Nicht dass ich dir misstraue, Noah, aber Maris ist Matherly Press und umgekehrt. Ohne ihre Beteiligung und Zustimmung wird es nie eine Entscheidung geben, wird nichts umgesetzt werden.«
    »Selbstverständlich. Das wusste Howard. Genau wie ich. Und alle anderen auch. Als ich ihn darauf hingewiesen habe, war ihm das äußerst peinlich. Er gab zu, er hätte es übersehen.«
    Noah lachte in sich hinein. »Meiner Ansicht nach hat sich da bei ihm in einem unbedachten Moment sein Erbe aus der Alten Welt eingeschlichen. Er hat an Maris als Tochter und Ehefrau und nicht als Vorstand einer Multimillionen-Dollar-Firma gedacht. Wie du weißt , mochte er sie sehr gern und sah in ihr vermutlich immer noch das liebe kleine Mädchen mit den Zöpfen, das er auf den Knien hatte reiten lassen. Jedenfalls habe ich darauf bestanden, auf der letzten Seite das Kodizill einzufügen, in dem festgelegt wird, dass dieses Dokument ohne unser aller Unterschriften keine Rechtskraft erlangt.«
    Hoffentlich merkte Daniel nicht, dass man die letzte Seite entfernen konnte. Das Dokument wirkte dann trotzdem unangetastet und unverändert. Das war ein Geistesblitz in letzter Minute gewesen, auf den er eigentlich schon früher hätte kommen können. Zum Abfassen des Kodizills hatte er sich jenes skrupellosen Anwalts bedient, mit dem er Bancroft gedroht hatte. Obwohl dessen Juristensprache der erstklassige Ton des restlichen Dokuments fehlte, klang sie legitim. Hoffentlich bemerkte Daniel auch das nicht.
    Noah zog ein letztes Mal an seiner Zigarre, dann drückte er die brennende Spitze aus und ließ sie im Aschenbecher liegen. Beim Aufstehen klatschte er sich leicht auf die Schenkel, womit seine Verkaufsshow offiziell beendet war. »Was mich betrifft, ich bin groggy. Offensichtlich musst du darüber schlafen. Wir können später darüber reden. Hast du dir schon überlegt, was du zum Frühstück möchtest? Es ist genug da…«
    »Ich muss nicht darüber schlafen«, sagte Daniel abrupt.
    »Gib mir dieses verdammte Ding zum Unterschreiben, damit endlich Ruhe ist. Ich bin es leid, darüber zu reden.«
    Noah zögerte. »Daniel, triff dieses Wochenende keine endgültige Entscheidung. Nimm das Dokument mit in die Stadt. Lass es von Mr. Stern prüfen.«
    »Und stelle damit die Meinung meines verstorbenen Freundes in Frage? Nein. Howards Selbstmord hat bereits zu hässlichen Spekulationen geführt. Ich möchte nicht , dass die Leute sagen, er sei nicht mehr kompetent gewesen. Wo ist ein Füller, verdammt?«
    »Die Unterschrift allein macht es noch nicht legal. Es muss notariell beglaubigt werden.« Dies war ein weiteres potenzielles Problem gewesen, dessen Lösung jedoch nahe lag: bei jenem Anwalt, der mehr Mundgeruch als Prinzipien hatte. Wenn dies alles erst einmal geregelt war, müsste Noah nur mit diesem Vertreter seiner Zunft

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