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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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vergewissern, dass sie noch richtig saßen. Dann konsultierte er wieder die Akte. »Sein Alkoholpegel lag über der Fahrtauglichkeitsgrenze, wenn auch nicht viel.«
    »Irgendwelche Spuren verschreibungspflichtiger Medikamente?«
    »Nur seine Üblichen. Wir haben das bei seinem New Yorker Arzt überprüft. Seit dem letzten Rezept war noch genau die richtige Dosis übrig. Es gab keinerlei Hinweise, dass es irgendwo im Haus einen Kampf gegeben hätte.«
    »Sie haben seinen Stock im Schlafzimmer gefunden?«
    »Ja, er lehnte am Nachttisch. Außerdem, jawohl, wir haben ihn auf Fingerabdrücke untersucht«, sagte er, bevor sie fragen konnte. »Sie stammen von ihm, alle. Kein Hinweis auf einen Einbrecher. Ihr Vater hatte keinen einzigen Kratzer am Leib, bis auf die Platzwunde am Kopf, die sich, nach Aussage des Gerichtsmediziners, mit dem Sturz deckt. Der Todeszeitpunkt wurde im Abstand von wenigen Minuten zum Notruf von Mr. Reed festgestellt. Das ist alles dokumentiert.«
    Er nahm seine Brille ab, legte seine verschränkten Hände auf den Schnellhefter mit dem Bericht, räusperte sich und betrachtete sie mitfühlend. »Wenn es zu einem derart tragischen Unfall kommt und jemand stirbt, suchen die Angehörigen nach Gründen. Einen Sündenbock. Einen Schuldigen. Das Akzeptieren fällt Ihnen schwer, ich weiß, aber allem Anschein nach bekam Ihr Vater Probleme beim Treppensteigen. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte tödlich. Es tut mir Leid, Mrs. Matherly-Reed.«
    Maris war weder ermutigt, noch enttäuscht. Die Spuren entsprachen genau ihrer Erwartung. Sie nahm ihre Handtasche, erhob sich und schüttelte dem Polizeichef über dem Schreibtisch die Hand. »Ich weiß Ihren Zeitaufwand und die Mühe sehr zu schätzen.«
    »Dafür bin ich ja da. Ich habe Ihr Haus auf unsere regelmäßige Kontrollstrecke gesetzt. Wir werden es für Sie im Auge behalten.«
    »Sehr aufmerksam von Ihnen. Vielen Dank.«
    Kaum waren sie draußen, steuerte Maris unverzüglich ihr Auto an. Bevor sie einsteigen konnte, hatte Noah sie eingeholt.
    Er packte sie am Oberarm, zog sie herum und schob sein Gesicht ganz dicht an ihres heran. »Zufrieden?«
    »Voll und ganz.« Gelassen schaute sie ihn an und sagte:
    »Ich bin ohne den geringsten Zweifel überzeugt, dass du das ›Problem‹ warst, dem Daniel beim Treppensteigen begegnet ist.«
    Seine schmalen Lippen dehnten sich zu einem Lächeln , das ihr die Haare im Nacken aufstellte. »Es gibt absolut nichts, was deine hässliche Verdächtigung untermauert.«
    »Noah, lass meinen Arm los, sonst schreie ich lauthals Zeter und Mordio. Dieser nette Polizeichef würde mir liebend gern zu Hilfe eilen.«
    In besserer Einsicht ließ er los.
    »Es könnte Chief Randall interessieren zu erfahren, dass mein Vater Mr. William Sutherland zu Nachforschungen über dich engagiert hatte.«
    »Was allein auf Indizien beruhen würde. Und was brächte dir das?«
    »Nichts. Du hast dafür gesorgt, dass es keinerlei Beweise für ein Verbrechen gibt. Trotzdem unterschätzt du meine Fähigkeit, einen guten Plot zu erkennen.«
    »Hier handelt es sich nicht um einen Roman.«
    »Leider. Wenn doch, würde ich dich als Bösewicht im Verdacht haben. Zu meinem Job gehört es auch, die Motive einer Figur herauszuarbeiten, nicht wahr? Sie muss ein klares Ziel haben, sonst steht die Story auf tönernen Füßen. Nun ja, Noah, dein Ziel sticht einem förmlich in die Augen. Warum hast du Pa ins Landhaus geschafft, während ich passenderweise nicht in der Stadt war? Noch dazu, nachdem wir uns getrennt hatten? Warum hast du darauf bestanden, dass Maxine in der Stadt bleibt, obwohl du das Bedientwerden so genießt? Du hast bezüglich Nadia gelogen. Und dass du wieder zu schreiben anfängst, war auch eine Lüge. Womit hast du noch gelogen? WorldView? Sicherlich. Darauf würde ich alles wetten, was mir lieb und teuer ist. Als Morris Blume mir gegenüber unabsichtlich besagtes Geheimtreffen erwähnt hat, bist du einer Erklärung geschickt ausgewichen. Indem du Pa darüber informiert hast, hast du dir Rückendeckung verschafft, falls einer von uns davon Wind bekommen sollte, so unwahrscheinlich das auch war. Schon damals war ich nicht von deiner Unschuld überzeugt, umso mehr bin ich es jetzt von deiner Schuld.
    Meiner Ansicht nach ist dir Pa auf die Schliche gekommen.
    Warum hätte er sonst Mr. Sutherland beschäftigen sollen? Er wusste, dass du ein schmutziges Spiel gespielt hast. Vielleicht hatte er dafür sogar Beweise. Als er dich damit

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