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Episode II - Angriff der Klonkrieger

Episode II - Angriff der Klonkrieger

Titel: Episode II - Angriff der Klonkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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würde.
    Als Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker im Turbolift der Senatsresidenz standen, dachte der Jedimeister tatsächlich über so tiefschürfende Dinge nach wie die subtilen Veränderungen, die sich durch diesen Übergang vom Tag zur Nacht vollzogen. Aber sein junger Padawan neben ihm dachte an etwas ganz anderes: Anakin würde Padmé wiedersehen, die Frau, der sein Herz und seine Seele schon gehört hatten, als er erst neun Jahre alt gewesen war, und die er seitdem nicht mehr hatte vergessen können.
    »Du scheinst ein wenig nervös zu sein, Anakin«, bemerkte Obi-Wan, während der Lift weiter aufstieg.
    »Nicht im geringsten«, war die wenig überzeugende Antwort.
    »So habe ich dich nicht mehr gesehen, seit wir in dieses Gundark-Nest gefallen sind.«
    »Ihr seid in diesen Albtraum gefallen, Meister, und ich habe Euch gerettet. Habt Ihr das etwa schon vergessen?«
    Obi-Wans kleiner Ablenkungsversuch schien die erwünschte Wirkung zu haben und veranlasste beide zu einem wohltuenden Lachen. Aber danach war Anakin kein bisschen ruhiger.
    »Du schwitzt ja«, stellte Obi-Wan fest. »Hol tief Luft. Entspanne dich.«
    »Ich habe sie seit zehn Jahre nicht mehr gesehen.«
    »Anakin, entspann dich«, wiederholte Obi-Wan. »Sie ist keine Königin mehr.«
    Die Fahrstuhltür glitt auf, und Obi-Wan setzte sich in Bewegung, während Anakin hinter ihm leise murmelte: »Das ist nicht der Grund meiner Nervosität.«
    Als die beiden in den Flur traten, glitt eine Tür auf, und ein Gungan in würdevollem rotschwarzem Gewand kam ihnen entgegen. Die drei sahen einander einen Augenblick lang an, und dann ließ der Gungan-Diplomat alle Zurückhaltung fahren und begann, auf und ab zu hüpfen wie ein kleines Kind.
    »Obi! Obi! Obi!«, rief Jar Jar Binks, und seine Ohren und die Zunge wackelten. »Michse so freuen dichse zu sehen! Wa-huuu!«
    Obi-Wan lächelte höflich, obwohl der Seitenblick, den er Anakin zuwarf, ein wenig Verlegenheit offenbarte, und er machte eine Freundlich-abwehrende Geste, um den aufgeregten Burschen zu beruhigen. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Jar Jar.«
    Jar Jar hüpfte noch ein bisschen weiter, und dann beruhigte er sich ganz plötzlich und mit sichtbarer Anstrengung. »Und dieser-einer sein wohl dein Schüler«, fuhr er fort, nun viel beherrschter. Die Beherrschung hielt allerdings nur einen Augenblick lang an, dann blickte er dem Padawan ins Gesicht, und alle aufgesetzte Würde war wieder dahin. »Neeeeeiiiin!«, kreischte er und klatschte in die Hände. »Annie? Neeeeiiiin! Der kleine Annie?« Jar Jar packte den Padawan an den Schultern, schob ihn auf Armeslänge zurück und betrachtete ihn neugierig von Kopf bis Fuß. »Neeeiiin! Düse heftig gewachsen! Eieiei! Annie? Michse nicht glauben können!«
    Jetzt war es an Anakin, verlegen zu lächeln. Er war höflich genug, sich nicht zu wehren, als der aufgeregte Gungan ihn in seinen Armen beinahe erstickte und Jar Jars kindisches Hüpfen ihn gewaltig durchrüttelte.
    »Hallo, Jar Jar«, brachte er schließlich hervor, und Jar Jar machte einfach weiter, hüpfte und rief den Namen seines alten Freundes und immer wieder »Eieiei!« Es schien, als wollte er nie wieder aufhören, aber dann packte Obi-Wan ihn sanft, aber bestimmt am Arm. »Wir sind hier, um mit Senatorin Amidala zu sprechen. Könntest du uns bitte zu ihr bringen?«
    Jar Jar hörte auf zu hüpfen und sah Obi-Wan fragend an. Nun hatte das Gesicht mit dem langen Schnabel einen ernsteren Ausdruck angenommen. »Siese schon warten. Annie! Michse einfach nicht glauben!« Er wackelte noch ein wenig mit dem Kopf, dann nahm er Anakin bei der Hand und zog ihn mit sich.
    Die Wohnung der Senatorin war geschmackvoll eingerichtet. Es gab dick gepolsterte Sessel und ein Sofa, die sich um die Zimmermitte gruppierten, und ein paar gut platzierte Kunstwerke. Dorme und Captain Typho standen neben dem Sofa, der Captain in seiner typischen blauen Uniform und dem braunen Lederwams, mit schwarzen Lederhandschuhen und einer Mütze, deren Schirm und Band ebenfalls aus schwarzem Leder bestanden. Neben ihm stand Dorme in einem dieser eleganten, aber schlichten Gewänder, wie sie Padmes Dienerinnen bevorzugten.
    Anakin jedoch bemerkte die beiden nicht einmal. Er konzentrierte sich vollkommen auf die dritte Person im Zimmer, auf Padme, und ausschließlich auf sie, und falls er jemals daran gezweifelt hatte, dass sie immer noch so schön sein würde, wie er sie in Erinnerung hatte, dann verging dieser Zweifel nun sofort.

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