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ePub: Der letzte Zauberlehrling

ePub: Der letzte Zauberlehrling

Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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»Fußgänger müssen sich ausweisen, Lastwagen ihre Fracht zeigen. Da kommen wir nie durch.«
    »Meinst du, es geht von der Seeseite aus?«, fragte ich.
    »Soweit ich sehen konnte, patrouillieren Militärboote vor der Küste. Auf dem Weg dürfte es also genauso schwierig sein.«
    Da saßen wir nun wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt, und unser Ziel war weiter weg denn je.
    »Jetzt wissen wir auch, warum sie Biarritz gewählt haben«, sagte Agnetha. »Die Stadt lässt sich gut abriegeln, sodass niemand etwas von dem erfährt, was hier vor sich geht.«
    Das alles war vielleicht interessant, aber es brachte uns nicht weiter. »Wie ist es bei Dunkelheit? Können wir vielleicht zu Fuß und abseits der Straßen in die Stadt gelangen?«, fragte Moriarty.
    Papillon schüttelte den Kopf. »Daran habe ich auch gedacht. Auch da patrouillieren Soldaten und Sicherheitspolizei und sie haben überall Scheinwerfer montiert. Da kommt kein Hase durch.«
    »Wir müssen aber durch«, betonte Prometheus. »In drei Tagen ist die Intensität des Sonnensturms am stärksten. Dannwird Pompignac sein Vorhaben verwirklichen. Wenn wir bis dahin nicht dort sind, können wir ihn nicht mehr aufhalten.«
    Aus irgendeinem Grund fiel mir der Jahrmarkt ein, den ich in Paris gemeinsam mit Papillon und Agnetha besucht hatte. Ich wollte den Gedanken schon verscheuchen, als ich begriff. »Ich hab’s!«, rief ich. »Wenn sie die Land- und Wasserwege überwachen, müssen wir eben durch die Luft in die Stadt!«
    »Und wie willst du das anstellen?«, fragte Papillon skeptisch.
    »Mit einem Ballon, ist doch klar. Hast du in Paris nicht die Ballonfahrer auf dem Platz des Fortschritts gesehen?«
    »Klar. Aber wo sollen wir einen Ballon herkriegen?«
    »Wir bauen uns einen. Das kann doch nicht so schwer sein. Und für den Rest sorgen Prometheus, Lothar und ich mit unseren Zauberkräften.«
    »Der Vorschlag ist nicht dumm«, meldete sich Moriarty zu Wort. »Wir müssen nur jemanden finden, der uns beim Ballonbau hilft.«
    »Das könnten doch vielleicht die Leute erledigen, bei denen du immer die Lebensmittel holst, oder?«, fragte ich Papillon.
    Er nickte zögernd. »Wenn wir ihnen sagen, was wir benötigen, dann vielleicht.«
    »Übermorgen ist Neumond«, sagte Moriarty. »Das wäre ein günstiger Zeitpunkt für die Aktion.«
    »Dann müssen wir uns aber beeilen. Ist denn einer von euch in der Lage, mir zu sagen, was genau wir in welcher Menge brauchen?«
    Das stellte sich als ein Problem heraus. Keiner von uns hatte sich je mit dem Thema beschäftigt. Allerdings kannten wirdas Prinzip eines Heißluftballons, denn wir hatten das auf dem Jahrmarkt beobachtet: Heiße Luft wird in eine luftundurchlässige Hülle gepumpt und dadurch steigt der Ballon in die Höhe.
    Es war Agnetha, die uns mit ihrer Kenntnis der Physik überraschte. »Wir sind sieben Personen. Moriarty wiegt am meisten, Lothar und Samira am wenigsten. Papillon, Prometheus, Humbert und ich liegen irgendwo dazwischen. Ich schätze mal, wir sind zusammen um die 350 Kilogramm schwer. Dazu kommt noch das Gewicht des Korbs. Gehen wir mal davon aus, dass der Ballon 500 Kilogramm tragen muss.« Sie legte die Stirn in Falten. »Wir hatten im Physikunterricht mal so eine Aufgabe. Man braucht die Kubikmeterzahl, die die Luft im kalten und im erwärmten Zustand einnimmt, und wenn man die Differenz dazwischen mit der Dichte der Luft multipliziert, erhält man den Auftrieb oder die Tragkraft.«
    Sie merkte, wie wir sie alle mit offenen Mündern anstarrten. »Na ja, so ist das in der Theorie«, sagte sie und errötete. »Ob ich das praktisch ausrechnen kann, weiß ich nicht.«
    Keiner von uns hatte Zweifel daran, und natürlich konnte sie es. Eine Stunde später überreichte sie Papillon einen Zettel mit den ungefähren Maßen für eine Ballonhülle, die Seitenstreben und den Korb. Damit machte er sich sofort auf den Weg zu dem Landwirt, um mit ihm das weitere Vorgehen zu beraten.

S ECHSTER M ONOLOG DES D ÄMONS T HRLX, DER UNTER DEM N AMEN L OTHAR BEKANNT IST
    Die Zeit wurde knapp.
    Wir waren schneller vorangekommen, als ich gedacht hatte, und mit dem Ballon schien auch die letzte Hürde genommen zu werden. Und wenn der Alte und der Kleine erst einmal in Biarritz waren, dann bestand tatsächlich die Gefahr, dass sie Pompignacs Vorhaben noch vereiteln könnten. Vor allem natürlich, weil dieser merkwürdige Magier sich auf ihre Seite geschlagen hatte.
    Moriarty (falls er denn wirklich so hieß) spielte

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