Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
Vom Netzwerk:
schenken. Wir gingen zu seinem Bike und fuhren zu ihm. Ich klammerte mich während der Fahrt fest an ihn, während der Wind uns ums Gesicht wehte.
    Sein Haus war leer, abgesehen von der Haushälterin Anna, die in der Küche beschäftigt war. Der Vorgarten hatte sich komplett in einen Friedhof verwandelt. Es sah gruselig aus und stellte unser Haus voll in den Schatten. Ich war vorher noch nie in Kellans Zimmer gewesen, aber jetzt wirkte es total normal hochzugehen und die Kostüme zu checken. Anscheinend hatten Harry und Kellan sich beim Dekorieren abgesprochen oder den gleichen Designer gewählt. Ihre Zimmer waren praktisch identisch: Eishockey-Poster, Pucks, Schläger und Helme überall. Ich setzte mich auf Kellans Bett, was angenehm vertraut war. Auf dem Nachttisch entdeckte ich ein gerahmtes Bild von mir.
    »Na los, erschreck mich«, neckte ich, als Kellan die Tür zu seinem begehbaren Kleiderschrank aufmachte.
    Er drehte sich lächelnd um. Langsam drehte er sich mit zwei Kostümen zurück, eines in jeder Hand.
    Ich klappte vor Lachen zusammen.

U m fünf Uhr fing es schon an zu dunkel zu werden. Kellan und ich halfen Anna die köstlichen Halloween-Leckereien zu verteilen. Es hatte schon ein paar Mal geklingelt und wir hatten einigen niedlichen Kostümierten Süßigkeiten gegeben. Zuerst kamen die kleinen Kinder; Anna hatte uns gesagt, dass die ersten schon mittags geklingelt hatten.
    Oma kam mit Ella, Jonas und Sally – den drei Gothic-Cheerleadern. Ich fragte mich, wie sie Jonas dazu überredet hatten! Ella blieb wie angenagelt stehen, als sie mich sah. Ihre Nase fing an zu zucken. Dann prustete sie los und brach auf dem Fußboden in hysterisches Gelächter aus.
    »Zu viel Süßes?«, fragte ich Oma und verdrehte die Augen.
    »Na ja, wollen wir mal so sagen, du siehst amüsant aus, Liebes«, sagte sie lächelnd.
    Es klingelte wieder und ich ließ Ariele und Ingrid herein. Ariele sah total zum Kreischen aus.
    »Kein Wort, Maus«, warnte sie mich, während sie mich zum Wohnzimmer schob. »Du siehst selbst ganz schön lächerlich aus.«
    Bald war es halb sechs und Zeit auf Süßes-oder-Saures-Tour zu gehen, aber von Harry, Maria, Ali, Robert, Mom, Rupert oder Larry fehlte noch jede Spur. Tja, wir konnten nicht länger warten. Es war Zeit loszugehen!
    Wir waren gerade erst aus dem Haus gekommen, als zwei Bikes die Auffahrt hochfuhren. Alle kamen gleichzeitig an.
    »Kellan, gib mir einen Moment Zeit. Ich muss kurz mit deinem Dad sprechen, bevor wir gehen. Kannst du Mom fragen, was los ist?«
    Er sah mich komisch an, nickte aber zustimmend.
    »Dr. Fox, darf ich Sie einen Augenblick sprechen?«, fragte ich, bevor Kellan mich nach dem Warum fragen konnte. Wir gingen ins Haus zurück, um im Flur miteinander zu sprechen.
    »Arizona, was ist?«
    »David ist weg. Er ist los, um bei seinem Dad zu sein, glaube ich«, sagte ich zögernd.
    »Ich weiß. Mach dir darüber keine Sorgen, Arizona. Es wird alles gut. Lass uns lieber mit Süßem-oder-Sauren anfangen, bevor Ella einen Wutanfall bekommt.«
    Die Süßes-oder-Saures-Tour machte Spaß. Ich sammelte haufenweise Süßigkeiten, viel mehr als ich jemals essen konnte. Sobald unsere Beutel voll waren, hielten Kellan und ich uns etwas im Hintergrund und ließen Ella und ihre Freunde weitermachen. Ich war froh, als Oma bestimmte, dass es nun Schlafenszeit für Ella war und sie nach Hause mussten. Mir reichte es mit Süßem-oder-Saurem. Es wurde Zeit, zum See zu fahren und auf der Fete abzuhängen.
    Ich hatte es für einen merkwürdigen Veranstaltungsort einer Halloween-Fete gehalten, als ich zum ersten Mal durch Kellan davon gehört hatte. Als wir aber ankamen, war ich total sprachlos. Alles war total verwandelt. Halloween-Laternen säumten den See und die Lichtstrahlen bildeten einen gespenstischen Kontrast zum Mondschein, der sich im Wasser spiegelte. Hinter den Bäumen pumpten Nebelmaschinen weiße Rauchschwaden hervor. Gruselige Grabsteine reckten sich aus dem Boden, bei manchen ragte ein blutiges Körperteil heraus. Die Bühne war aus Särgen gebaut und darauf tanzte und sang eine Band aus Zombies, Hexen, Monstern und anderen horrormäßigen Kreaturen. Es war krass! Begeistert drückte ich Kellans Hand.
    »Cool, oder? Unsere Dads haben dieses Jahr das meiste organisiert, also durfte ich ein bisschen mitreden.« Er zwinkerte mir zu. »Ich durfte die Band aussuchen.«
    »Gute Wahl«, flüsterte ich und küsste ihn.
    »Mäuschen sollten sich nicht küssen«, sagte Ariele

Weitere Kostenlose Bücher