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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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durchsuchen?«
    »Dazu kann ich momentan noch nichts sagen«, stellte Claire fest. »Würden Sie bitte erst einmal hierbleiben? Ich muss ein paar Dinge überprüfen.« Sie ging raus und folgte Tanya in die Küche, in der Dr. Sen saß und an einer Tasse Tee nippte. Aus irgendeinem Grund hatte sie einen Mann erwartet. Stattdessen blickte sie eine schöne Frau mit dem gleichen gelassenen Gesichtsausdruck an, dem sie schon bei Dr. Weeks begegnet war. Sie erzählte im Grunde die gleiche Geschichte wie Grayson. Dr. Sen hatte ihre Tochter Simla nicht mehr gesehen, seit sie vor ein paar Stunden das Haus verlassen hatte. Claire beschloss, das Haus noch einmal zu durchsuchen, bevor sie zum nächsten Haus auf der Liste fuhr. Sie dankte Dr. Sen und wollte Tanya nach draußen folgen.
    »Agentin Adams, da ist noch etwas«, sagte Erica Sen langsam.
    »Dr. Sen?«, Claire war ganz Ohr. »Bitte sagen Sie uns alles, was Sie wissen, selbst wenn es unwichtig erscheint«, ermutigte sie.
    »Ich habe meinen Mann Raj schon einige Zeit nicht mehr gesehen.«
    Claire blätterte durch ihre Notizen. Raj Sen war Psychiater im Krankenhaus. »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor ein paar Tagen«, gab Erica zerknirscht zu.
    »Kann es sein, dass er im Krankenhaus ist? Haben Sie versucht, ihn auf seinem Handy zu erreichen?«, stellte Claire die Routinefragen.
    »Er geht nicht ans Handy. Er ist nicht im Krankenhaus. Wir hatten eine Auseinandersetzung und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen«, antwortete Erica.
    Ein häuslicher Streit? Nicht wirklich etwas für das FBI. Wahrscheinlich war er bei einer anderen Frau. Dennoch würde sie der Sache nachgehen, falls er doch irgendwie an der Sache beteiligt war. »Hat er irgendwelche Probleme mit den Darleys oder Foxes?«
    Erica schien zu schrumpfen, als ihre Schultern nach vorne sanken und sie auf ihre Schuhe starrte. »Raj ist besessen von Olivia Darley. Seine Besessenheit ist, nun ja… dunkel und beängstigend geworden.«
    »Dunkel und beängstigend? Inwiefern?«, fragte Claire.
    »Tja, ich fürchte, er würde alles tun, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen«, sagte Erica.
    »Glauben Sie, es ist möglich, dass ihr Mann die Kinder entführt hat, um die Aufmerksamkeit von Dr. Darley zu erregen?«, fragte Claire. Das ergab Sinn. Schließlich war Kellan freigelassen worden, aber als man ihn gefunden hatte, war er noch unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Das konnte Dr. Raj Sen leicht bewerkstelligt haben, da er zu den dazu benötigten Betäubungsmitteln Zugang hatte.
    »Das ist möglich«, antwortete Erica traurig. »Ich habe das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr kenne.«
    »Sie müssen mit mir zu Ihrem Haus fahren. Es ist durchsucht worden, aber ich brauche Zugang zu Ihren Computern. Es wäre außerdem hilfreich, wenn Sie mir den Keller und die Außengebäude zeigen könnten.«
    Erica nickte.
    »Gibt es einen Ort, an den er sie gebracht haben könnte?«, fragte Claire.
    »Ich weiß nicht. Er hat die Schlüssel zu Ames. Da arbeite ich.«
    »Schicken Sie eine Suchmannschaft zu Ames«, blaffte Claire in ihr Handy. »Gehen wir, Dr. Sen. Ich muss wissen, welches Auto er gefahren hat und alles andere von dem Sie glauben, dass es uns helfen könnte.«
    Erica nickte und Claire beobachtete, dass sie etwas auf ein Blatt kritzelte, während sie zu ihrem Auto gingen. Sie fuhren ein paar Blocks weiter, dahin, wo Erica wohnte. Das Haus der Sens, sah fast genauso aus wie das, von dem Claire gerade weggefahren war. Einsatzwagen patrouillierten die Umgebung. Wieder wurde sie von der örtlichen Polizei begrüßt, aber Claire hatte keine Fragen an sie. Sie brachte Dr. Sen schnell ins Haus. Es wimmelte nur so von FBI-Agenten. Claire entdeckte ihren Kollegen, Special Agent Baker und ging schnell zu ihm. Claire hatte fast ein Jahr lang mit Keith Baker zusammengearbeitet. Sie hatte gelernt, seinen Instinkten zu vertrauen, mit denen er meistens den Nagel auf den Kopf traf, obwohl er eine umständliche Art hatte, sie zu äußern. Auch er überragte Claire wie die meisten.
    »Also?«, fragte Claire und sah zu ihm hoch.
    »Nichts.« Er zuckte mit den Schultern. »Der Keller ist überprüft worden«, sagte er zögernd, und nickte Erica zu. »Dr. Sen, würden Sie uns einen Moment entschuldigen? Bitte, warten Sie in der Küche.«
    »Selbstverständlich«, sagte Erica und sah enttäuscht aus.
    Sobald Erica außer Hörweite war, fuhr Keith fort. »Der Keller sieht überhaupt nicht so aus, wie der Fox-Junge beschrieben

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