Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Er trank das ewige Leben

Er trank das ewige Leben

Titel: Er trank das ewige Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
recht.«
    »Klar.«
    Glenda Perkins zog die Nase kraus. »Meint ihr wirklich, daß da ein echter Blutsauger auftritt?«
    »Ich glaube ihm.«
    »Und du, Suko?«
    »Auch.«
    Glenda schwieg. Wir sahen ihr aber an, daß sie überlegte. Nach einer Weile meinte sie: »Wenn ihr mich fragt, ich habe heute abend auch nichts vor. Wir könnten uns durchaus einen Trip zu dieser Freilichtbühne hin leisten. Du kannst ja Shao mitnehmen.« Sie tippte Suko an.
    »Außerdem haben wir Freitag, da steht ein Wochenende vor der Tür, und warum sollen wir es nicht mit einer Mephisto-Schau einläuten?«
    »Klar, das würde mir entgegenkommen«, sagte der Inspektor.
    Ich war sowieso bereit, hinzufahren. Allerdings mußten wir London in Richtung Südwesten verlassen, denn dieses ganze Schauspiel fand in der Ruine einer alten Burg statt. »Kendrian Castle heißt der Ort«, sagte ich und fragte die beiden anderen. »Kennt ihn einer von euch?«
    »Nein.«
    Suko schüttelte den Kopf.
    »Ich hole eine Straßenkarte.« Glenda war auf einmal wie ausgewechselt.
    Jetzt, wo sie wußte, daß es Action geben würde, war sie nicht mehr zu halten.
    Ich blieb auf der Schreibtischkante hocken und schaute Suko an. »Was sagst du dazu?«
    »Freiluft-Theater.«
    »Ja. Mit einem Vampir.«
    »Dann gehst du davon aus, daß er echt ist?«
    »Sonst hätte Marek nicht angerufen.«
    »Stimmt auch wieder«, gab Suko zu. »Ein Spinner ist er wahrhaftig nicht.«
    Glenda kehrte mit der Karte zurück. Kendrian Castle war dort zwar nicht aufgeführt, aber eine Ortschaft, die in der Nähe lag.
    Ein Dorf zwischen Eton und Windsor mit dem Namen Fentrich.
    »Gut«, sagte ich nickend. »Wann fahren wir?«
    »Wann beginnt die Show?« fragte Glenda.
    »Um zwanzig Uhr.«
    »Dann haben wir noch Zeit.«
    »Im Prinzip stimmt es. Aber es schadet auch nichts, wenn wir uns vorher dort ein wenig umschauen.«
    Glenda hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Wie du willst, großer Geisterjäger…«
    ***
    Die Truppe war aufeinander eingespielt, und sie wußte auch, was sie ihrem Star schuldig war.
    In Rumänien aufzutreten, war ihnen ein leichtes gewesen. Zwischen den einzelnen Gastspielen hatte sich der Blutsauger immer wieder zurückziehen können, um seine Opfer zu finden, die er zumeist im Donaudelta gerissen hatte.
    Er hatte immer wieder das ewige Leben getrunken, aber er hatte eigentlich nie für irgendwelche Nachkommen gesorgt, denn all seine Opfer waren in den feuchten Sümpfen des Deltas verschwunden, bis auf die beiden letzten Ausnahmen, die Zwillinge, da hatte er sich noch nicht richtig entschieden gehabt.
    Er hatte mit dem Gedanken gespielt, sie in die Show einzubauen, doch alles war anders gekommen. Die beiden Männer hatten ihn gestört, und er war auch zeitlich nicht mehr in der Lage gewesen, sich an ihnen zu rächen, denn die Reise auf die Insel stand bevor.
    Vergessen hatte er sie nicht.
    Er würde nach den Gastspielen zurückkehren und sie sich vornehmen.
    Über eine Agentur war alles gemanagt worden. Es gab keine Komplikationen bei der Ein- und Ausreise. Das fremde Land hatte sie sogar mit offenen Armen empfangen; sie konnten sich auch völlig frei bewegen. Dafür hatte der Agent gesorgt, der sie einmal in Rumänien erlebt hatte und von der Show begeistert gewesen war, die nie auf einer Bühne stattfand, sondern immer im Freien und an unheimlichen Schauplätzen, zumeist alten Häusern und Burgen.
    Auch in England war ein entsprechender Platz gefunden worden, noch im Einzugsgebiet der Millionenstadt, so daß sie sicherlich ein Publikum hatten.
    Der Agent hatte für die kleine Truppe drei Wohnmobile besorgt, mit denen sie unterwegs sein würden. Hinter einem Wohnmobil war ein kleiner Wagen gespannt, in dem sich die Requisiten und das Gepäck befanden. Sehr viel war es nicht an persönlichen Sachen, wichtig waren die Kostüme, in die die Akteure schlüpften, die Zuschauer erschreckten, die jedoch nicht ahnen konnten, daß eines dieser Monster echt war.
    Mephisto knurrte und lächelte zugleich, als er daran dachte. Er trieb sich jetzt in einem fremden Land herum, und nun war er gewillt, von seinen alten Plänen Abstand zu nehmen. Er würde sein Blut bekommen, er würde das ewige Leben wieder trinken, und er würde seine Opfer nicht im Sumpf versenken.
    Diesmal sollten auch sie ihr Blut bekommen, denn genügend Zuschauer gab es bestimmt.
    Tagsüber ging es Mephisto nie gut. Da waren seine Kräfte auf ein Minimum reduziert. Er mochte das helle Licht nicht. Hin und wieder

Weitere Kostenlose Bücher