Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
Vom Netzwerk:
Meilen nordöstlich von Urû’baen. Dort konnten sie die Herzen gut gegen jeden Angriff oder Diebstahl schützen. Vor allem würden dort die Gedanken der wahnsinnigen Drachen nur den Geist ihrer Wächter beeinflussen und niemanden sonst.
    Erst als Eragon und Saphira sich davon überzeugt hatten, dass die Eldunarí in Sicherheit waren, brachen sie auf.
    Als sie in Dras-Leona ankamen, fand Eragon eine unglaubliche Zahl von Zaubern vor, die überall in der Stadt wirksam waren. Genauso erging es ihm in dem dunklen Felsturm des Helgrind. Viele von ihnen waren vermutlich Hunderte Jahre alt, wenn nicht älter: vergessene Beschwörungen aus vergangenen Zeitaltern. Diejenigen, die harmlos schienen, ließ er bestehen und löste alle, für die das nicht galt. Aber häufig war beides schwer voneinander zu unterscheiden und es widerstrebte ihm, sich an Zaubern zu schaffen zu machen, deren Zweck er nicht verstand. Hier erwiesen sich die Eldunarí als hilfreich. In mehreren Fällen erinnerten sie sich daran, wer einen Zauber gewirkt hatte und warum. Oder aber sie konnten mithilfe irgendwelcher Angaben, die ihm nichts sagten, den Zweck eines Zaubers ermitteln.
    Was den Helgrind und die verschiedenen Besitztümer der Priester anging – die untergetaucht waren, sobald sie die Kunde von Galbatorix’ Tod erreicht hatte –, machte Eragon sich nicht die Mühe, herauszufinden, welche Zauber gefährlich waren und welche nicht. Er hob sie alle auf. Außerdem benutzte er den Namen der Namen, um in den Ruinen der großen Kathedrale nach dem Gürtel Beloths des Weisen zu suchen, aber ohne Erfolg.
    Sie blieben drei Tage in Dras-Leona, dann reisten sie weiter nach Belatona. Auch dort löste Eragon Galbatorix’ Beschwörungen, ebenso wie in Feinster und Aroughs. In Feinster versuchte jemand, ihn zu vergiften. Seine Zauber beschützten ihn, aber Saphira war sehr erbost darüber.
    Wenn ich jemals den Ratten-Feigling erwische, der das getan hat, werde ich ihn von den Zehen aufwärts bei lebendigem Leib fressen, grollte sie.
    Auf der Rückreise nach Urû’baen schlug Eragon einen kleinen Umweg vor. Saphira stimmte zu und flog eine Kurve, bis der Horizont senkrecht stand und die Welt auf einer Seite aus blauem Himmel, auf der anderen Seite aus grüner und brauner Erde bestand.
    Sie mussten einen halben Tag lang suchen, aber schließlich fand Saphira die Sandsteinhügel und unter ihnen einen ganz bestimmten Hügel: einen hohen, steilen Hang aus rötlichem Stein mit einer Höhle auf halber Höhe. Und auf dem Gipfel ein glitzerndes Grab aus Diamant.
    Der Hügel sah genauso aus, wie Eragon ihn in Erinnerung hatte. Als er ihn betrachtete, wurde ihm schwer ums Herz.
    Saphira landete neben dem Grab. Sie kratzte mit den Klauen über den Sandstein und hobelte Brocken davon ab.
    Langsam schnallte Eragon seine Beine los. Dann ließ er sich zu Boden gleiten. Er fühlte sich benommen bei dem Geruch nach warmem Stein, und einen Moment lang hatte er das Gefühl, sich in der Vergangenheit zu befinden.
    Dann schüttelte er sich und sein Kopf wurde wieder klar. Er ging zu dem Grab und blickte hinab in seine kristallklare Tiefe. Dort lag Brom.
    Sein Vater.
    Broms Aussehen hatte sich nicht verändert. Der Diamant, der ihn umhüllte, schützte ihn vor jeder Spur von Verwesung. Die Haut seines gefurchten Gesichts war fest und hatte einen rosigen Schimmer, als würde noch Blut darin fließen. Es schien, als könne Brom jeden Moment die Augen öffnen und sich erheben, bereit, ihre unvollendete Reise fortzusetzen. In gewisser Weise war er unsterblich geworden, denn er alterte nicht, wie andere es taten, sondern würde für immer derselbe bleiben, gefangen in einem traumlosen Schlaf.
    Sein Schwert lag auf seiner Brust und dem langen weißen Wimpel seines Bartes, und seine Hände waren über dem Griff gefaltet, genau wie Eragon sie hingelegt hatte. An seiner Seite ruhte sein knorriger Stab, in den, wie Eragon jetzt begriff, Dutzende von Schriftzeichen der alten Sprache geritzt waren.
    Tränen traten in Eragons Augen. Er fiel auf die Knie und weinte eine Weile leise. Er hörte, dass Saphira zu ihm kam, spürte sie mit seinem Geist und wusste, dass auch sie um Brom trauerte.
    Schließlich stand Eragon wieder auf und lehnte sich an den Rand des Grabs, während er die Umrisse von Broms Gesicht betrachtete. Jetzt, da er wusste, dass es sein Vater war, konnte er die Ähnlichkeit in ihren Gesichtszügen erkennen. Zwar nicht sehr deutlich, weil Brom alt gewesen war und einen Bart

Weitere Kostenlose Bücher