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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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abgeriegelt ist, könnten wir kurzfristig nur ein paar Leute einschleusen, ohne dass die Chinesen Wind davon bekommen. Sie müssten sich den Kerl nur schnappen und wieder verschwinden.«
    »So was einem Menschen anzutun ist echt hart«, überlegte Cooke. Das war keine Kritik. »Ihn aufzufordern, von jetzt auf gleich sein ganzes Leben aufzugeben.«
    »Besser, als von der Staatssicherheit von jetzt auf gleich erschossen zu werden.«
    Cooke lehnte sich zurück. »Noch was?«
    »Ja. Die Rote Zelle hat gerade einen Antrag eingereicht, um zwei Analysten nach China zu einem Gespräch mit Pioneer zu schicken.«
    Cooke nickte. »Burke und Stryker glauben, sie hätten etwas, was ihre Theorie über die ›Keule des Meuchelmörders‹ unterstützt.«
    »Normalerweise würde ich keinen Analysten auf hundert Kilometer in die Nähe eines derart heiklen Spions lassen, aber wenn sie an einer Sache dran sind, die mit dieser Idee der ›Keule des Meuchelmörders‹ zu tun hat, könnte ich ihnen etwas Spielraum gewähren. Aber selbst wenn wir sie losschicken, gibt es keine Garantie, dass wir sie und Pioneer in denselben Raum bekommen. Zwei Analysten loszuschicken, das schreckt vielleicht die Überwachungsungeheuer auf. Ich wäre einverstanden, Stryker zu schicken, aber Burke birgt für mich ein zu hohes Risiko.«
    »Er hat einige Zeit im Einsatz verbracht, ist also auch trainiert«, erwiderte Cooke. »Waffen, Stürmen, das Übliche, das Analysten durchlaufen müssen, bevor wir sie in den Sandkasten setzen. Ich schicke Ihnen seine Akte.«
    »Stürmen ist nicht das Gleiche wie eine Operation in einer Umgebung mit feindlicher Gegenüberwachung.«
    Cooke nickte. »Stimmt, aber Risiko gehört zum Geschäft«, beendete sie die Diskussion. »Geben Sie der Roten Zelle grünes Licht für ihren Einsatz in Peking.«
    »Sie werden aber keine zwei Worte mit Pioneer reden, ohne dass einer von meinen Leuten im Raum ist«, verlangte Barron.
    »Einverstanden. Aber ich möchte, dass Mitchell ihnen volle Unterstützung gewährt. Keine Platzhirschspielchen seitens des Stationsleiters.«
    »Das wird Mitchell gefallen«, sagte Barron.
    »Am besten gewöhnt er sich daran«, erwiderte Cooke. »Wenn es die Chinesen auf die Pescadores abgesehen haben, möchte ich diesmal, dass Stuart umfassend gewarnt wird. Wenn die Diplomaten versagen, wird die VBA im nächsten Akt nicht mit Panzern anrollen. Sie wird Flugzeuge schicken, und die sind ein bisschen schneller.«
    CIA-Informationszentrale
    Westlich von McLean, Virginia
    Die Informationszentrale gehörte zu den fünf CIA -Abteilungen, die dazu dienten, Probleme zu bekämpfen, die nicht unbedingt an nationale Grenzen gebunden waren. Drogenverkehr, Terrorismus, nukleare Ausbreitung und Spionageabwehr hatten jeweils ihre eigenen Abteilungen erhalten, doch die Informationszentrale hatte sie in etwas mehr als einem Jahrzehnt überholt. Die mit den anderen Straftaten befassten Kriminellen waren dem Technikfortschritt gegenüber nicht blind, und ihren Aktivitäten bot das Internet eine ebenso wichtige Unterstützung wie ihr Geld. Die Informationszentrale verfolgte sie alle, genährt von einem Budget, das sie problemlos unter den tausend größten Unternehmen platziert hätte.
    Überrascht stellte Kyra fest, dass Jonathan den Weg durch die Analyseabteilung kannte, ein Großraumbüro, wie sie es in der Roten Zelle erwartet hatte. Mindestens hundert Arbeitsbuchten säumten den mindestens hundert Meter langen Mittelgang und nahmen auf diesem Stock die gesamte Seite des Gebäudes ein.
    »Büro« ist zu klein , überlegte sie. Halle passt besser .
    »Vor zwanzig Jahren arbeitete nur ein Analyst an der Computersicherheit«, murmelte Jonathan neben ihr.
    »Vermutlich hat jemand herausgefunden, dass das Internet die Welt verändern würde.«
    »Ein seltener Fall, dass die CIA der Technologie voraus ist, statt ihr immer nur hinterherzuhinken«, stimmte er zu. Er lenkte sie am Arm zu einem kleinen Büro am Ende der Analystengehege und drückte die Tür auf, ohne vorher anzuklopfen.
    »Jonathan!«, rief eine tiefe Stimme. Kyra konnte den Mann von ihrer Position aus nicht sehen. »Komm rein und mach schnell die Tür zu, bevor jemand sieht, dass ich mit der Roten Zelle verkehre.«
    »Ich entschuldige mich für das, was Sie hier gleich durchmachen müssen«, sagte Jonathan leise und ließ Kyra mit der Geste eines Gentlemans an sich vorbei eintreten.
    In das Büro passten gerade mal der Schreibtisch, ein Aktenschrank und ein schäbiges

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