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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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Diplomaten hinsichtlich Chinas wahrer Absichten verwirrt.«
    Stuart biss die Zähne zusammen. »Das klingt vertraut.«
    »Richtig«, bestätigte Cooke. »Und wenn Taiwan irgendwann aufgibt, um so besser. Stufe eins beschreibt einen Angriff auf Kinmen, Stufe zwei eine Offensive auf die Penghu-Inseln.« Cooke griff zu Showalters Stift und umkreiste in der Formosastraße die Inselgruppe, die etwa fünfzig Kilometer vor Taiwan lag. »Die Pescadores, wie sie auch genannt werden, sind ein natürlicher Kontrollposten für eine totale Invasion der Hauptinsel. Vierundsechzig Inseln, und die größte, Penghu, verfügt über See- und Flughafen, über die die VBA ihre Versorgung sicherstellen könnte.«
    »Warum erhöht die VBA nicht den Druck und nimmt die Matsus oder einige der kleineren Inseln ein, die näher am Festland liegen?«, wollte Stuart wissen. »Die lassen sich leichter annektieren, und es gäbe weniger Tote.«
    »Sie liegen nicht wie Kinmen auf dem direkten Weg einer Invasion. Und wenn die VBA die Kontrolle über Taiwan anstrebt, wird Tian sie ohnehin alle einheimsen«, antwortete Showalter.
    »Und Ihre Analysten glauben nicht, dass Liang einen Rückzieher macht?«, fragte Stuart, an Cooke gewandt.
    »Darüber macht sich keiner Illusionen«, antwortete sie. »Er ist viel zu korrupt, um sich um die Soldaten auf Kinmen Sorgen zu machen, und er ist kein strategisches Genie. Wenn seine Partei die Wahlen verliert, verliert er auch jeglichen Schutz vor einer Anklage wegen Korruption. Er braucht mächtige Freunde, deswegen hat er aus Verzweiflung die Lunte an dieses Pulverfass gelegt. Er wollte die Aufmerksamkeit der taiwanischen Öffentlichkeit auf eine externe Bedrohung lenken. Das ist ihm geglückt, doch wenn er Schwäche zeigt und einen Rückzieher macht, verliert er alles. Tian hat recht. Liang verlässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit darauf, dass die USA die VBA stoppen und Kinmen für ihn zurückerobern.«
    Stuart wedelte mit den Blättern in der Luft. »Und wie passt der Anschlag auf die Ma Kong ins Bild?«, fragte er.
    »Die Rote Zelle hat eine Theorie, aber ich bin nicht darauf vorbereitet, sie in allen Einzelheiten darzulegen …«, begann Cooke.
    »Dann geben Sie mir die Kurzversion«, verlangte Stuart.
    »Ja, Sir.« Cooke hasste es, unbewiesene Theorien weiterzugeben, doch Befehl war Befehl. »Es handelte sich um einen Waffentest.«
    Stuart sah Cooke überrascht an. »Welche Art von Waffen?«
    »Das wissen wir nicht genau, aber irgendetwas, das dazu dient, einen Flugzeugträger abzuschießen.« Sie brauchte weniger als eine Minute für einen geschichtlichen Abriss über das shashoujian -Projekt. »Kurzum, wenn diese ›Keule des Meuchelmörders‹, was auch immer sie ist, einen Zerstörer der Kidd -Klasse versenken kann, könnte sie dies auch bei einem Flugzeugträger schaffen.«
    Stuart verdrehte die Augen, ließ das Papier auf den Tisch fallen und lehnte sich zurück. »Dann glauben die Chinesen also, sie hätten eine Möglichkeit, Flugzeugträger auszuschalten. Kein Wunder, dass er mir alles unter die Nase gerieben hat.«
    »Wir wissen n…«, begann Cooke.
    »›Wir wissen nicht‹, ja, ja«, fiel ihr Stuart ins Wort und atmete frustriert tief durch. »Lance, könnte Taiwan die Pescadores ohne unsere Hilfe verteidigen?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Showalter rasch und im Ton tiefster Entschlossenheit. Cooke hob eine Augenbraue. »Aber wenn Sie möchten, können wir dort eine Linie ziehen. Zwischen Penghu und der Festlandküste liegen etwa neunzig Kilometer. Mit Taiwans Unterstützung können wir daraus gefühlte neunzigtausend machen. Die Lincoln und die Washington sind bereits auf dem Weg. Die Lincoln hat vor drei Tagen Yokosuka in Richtung Süden verlassen, die Washington befindet sich einen Tag östlich von Guam.« Die Positionen aller zwölf US-Flugzeugträger zu kennen war für ihn ein wesentlicher Teil seiner Arbeitsplatzbeschreibung. »Wir können sie mit einem Geschwader von Kampfflugzeugen unterstützen, und wenn Sie ein paar Bodenziele treffen möchten, können wir die B-Zweier aus Kansas losschicken.«
    »Aber wir könnten auch einen Flugzeugträger an dieses Ding verlieren, was auch immer es sein mag«, erwiderte Stuart. Er klang noch müder als zuvor.
    »Harry, wir könnten einen Flugzeugträger verlieren, auch wenn sie dieses Ding nicht haben«, gab sein Verteidigungsminister zu bedenken.
    »Sir, wenn ich dürfte?«, unterbrach Cooke ihn.
    »Ja?«
    »Meine Position als CIA

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