Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
Vom Netzwerk:
Befehl oder nicht.«
    »Aber das werden Sie nicht tun«, stellte Kyra klar.
    »Stellen Sie mich nicht auf die Probe«, warnte Mitchell. Es gab einen Unterschied zwischen mutig und frech, und Kyra tendierte zu Letzterem. »Pioneer außer Landes zu bringen hat bei mir Priorität, und sobald wir die Exfiltration starten, bin ich sicher, dass ich sie nicht ein paar Stunden lang hinauszögern kann, damit Sie mit ihm ein Pläuschchen halten können, während die Staatssicherheit in Peking alles auseinandernimmt, um ihn zu finden. Wenn wir ihn außer Landes schaffen, können Sie anschließend mit ihm reden. Bis dahin will ich davon nichts mehr hören. Und wenn Sie sich darüber hinwegsetzen, sorge ich dafür, dass Sie des Landes verwiesen werden. Haben Sie mich verstanden?«
    Jonathan öffnete den Mund, um zu antworten, doch Kyra kam ihm zuvor. »Verstanden.«

Elfter Tag
    Mittwoch
    Das Weisse Haus
    »Das schreit nach Atomwaffen.« Stuart warf O-PLAN 5077 auf seinen Schreibtisch. Er wusste, der Plan war ein paar Jahre zuvor überarbeitet worden, und jetzt fragte er sich, welcherGeneral dafür gesorgt haben mochte.
    Showalter klappte sein eigenes Exemplar zu. Der Operationsplan regelte die Logistik und Mobilisierung aller US-Militärstreitkräfte, die zu Taiwans Verteidigung eingesetzt werden sollten. Er war das Ergebnis von mehr als sechzig Jahren Arbeit der besten Köpfe im Pentagon. Kein einzelner Präsident konnte ein solches Maß an gesammelter Erfahrung aufweisen, auch wenn einige sich eingebildet hatten, es zu tun. »Nur als strategische Option. Mister President, Sie brauchen die Flexibilität …«
    »Inakzeptabel.«
    »Jeder O-PLAN , der hierfür nicht zumindest Massenvernichtungswaffen als Option vorsieht, würde Sie von Anfang an in eine schwache Position versetzen. Mister President, wenn die Chinesen nicht in der Lage sind, sich unseren Flugzeugträgern zu widersetzen, würden sie sich für die Verwendung einer Atomwaffe entscheiden …«
    »Tian wird unsere Flugzeugträger nicht mit Atombomben beschießen, und ich werde nicht einmal in Erwägung ziehen, Atombomben in Richtung Festland abzufeuern. Selbst wenn die VBA auf Taipeh losmarschiert, würde ich keinen Atomschlag anordnen, und auf gar keinen Fall einen Erstschlag. Nach siebzig Jahren haben wir Hiroshima noch immer nicht überwunden. Also werde ich nur wegen dieser kleinen Sandbank in der Formosastraße, die sich Kinmen nennt, keine Atomrakete auf Peking richten lassen.«
    »Wenn ich darf, Sir«, meldete sich Michael Rhead, der Direktor des Inlandsgeheimdienstes, zu Wort. Er war stellvertretender Verteidigungsminister gewesen, als der Plan überarbeitet worden war. »Der O-PLAN wäre mangelhaft, würde er nicht die volle Bandbreite an Optionen enthalten, so unwahrscheinlich auch manche sein mögen. Abgesehen davon war der O-PLAN jahrelang ein Hauptziel der chinesischen Geheimdienste. Wenn sie eine Kopie ergattert haben, gehen sie davon aus, dass die Option noch immer besteht …«
    Stuart entging die eigentliche Bedeutung nicht. »Haben Sie Informationen, um Ihre Vermutung abzusichern?«, wollte er wissen. »Dass sie einen Spion in meiner Regierung haben?«
    Cooke schwieg. Die Frage war an Rhead gerichtet, doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Chinesen über einen Spion in der Regierung verfügten, war so hoch, dass sie die Frage fast schon als unsinnig erachtete.
    »Nein, Sir«, antwortete Rhead. »Aber ich wäre überrascht, wenn dem nicht so wäre. Wenn Sie sich die Geschichte betrachten, gab es seit 1947 keinen Moment, in dem einer unserer Geheimdienste nicht infilitriert war. Der Direktor der nationalen Spionageabwehr wäre eher in der Lage, diese Frage mit stichhaltigen Beweisen zu beantworten.«
    »NCIX untersteht Ihnen«, bemerkte Stuart.
    »Ja, Sir«, bestätigte Rhead. »Und der NCIX arbeitet gemeinsam mit dem FBI an einer Reihe von chinesischen Spionagefällen …«
    »… von denen sich keiner im Pentagon abspielt«, fiel Stuart ihm ins Wort.
    »Das war eine hypothetische …«
    »Ich werde mich nicht von Hypothesen lahmlegen lassen«, beharrte Stuart, legte eine Hand auf den O-PLAN -Ordner und schob ihn von sich weg. Er war in Versuchung, sich eine Zigarette zu schnorren, obwohl er sich das Rauchen schon vor Jahren abgewöhnt hatte, doch wie alle wahren Süchte verschwand auch die nach Nikotin nie vollständig. Ihm half, dass im Weißen Haus wie in allen Bundesgebäuden das Rauchen verboten war.
    »Kathy, haben Sie irgendwelche Spione in

Weitere Kostenlose Bücher