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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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ging ungeachtet der Gefahr in die Kirche der Methodisten, um ein dringendes Zwiegespräch mit Gott zu halten.
     
    *
     
    Sheeba schloss die Tür zu ihrer Wohnung in New York auf, als das Festnetztelefon klingelte. Sie ließ die Tür ins Schloss fallen und nahm den Hörer auf. Das Display zeigte eine unterdrückte Rufnummer, aber Anrufe von solchen Nummern erhielt sie öfter, seit die Hüter der Waage aus ihren Enklaven geflüchtet waren.
    „Hallo.“
    „Sheeba, hier ist Clive. Ist bei dir alles in Ordnung?“
    Sie lächelte. Clive McBride war ihr Kontakt bei den Hütern und darüber hinaus ein alter Freund. Sie kannte ihn zu gut, um nicht zu wissen, dass seine Frage nur eine Höflichkeit war und ihn in Wahrheit nur interessierte, ob sie bei Gus Erfolg gehabt hatte.
    „Ich kann dich beruhigen, Clive, mir geht es gut. Gus hat zugestimmt, euch einen Poteau-mitan zu weihen. Er besteht darauf, dass ihr den in einer Blockhütte errichtet, vielmehr extra dafür eine Blockhütte baut, die nach dem Ritual verbrannt werden muss.“
    „Kein Problem“, versicherte er. „Wir haben fast alles zusammen, was wir für die Beschwörung brauchen. Uns fehlt nur noch ein Stück von einem Py’ashk’hu-Dämon, mit dem wir ihn in den magischen Kreis zwingen können.“
    Sheeba nickte, obwohl Clive das nicht sehen konnte. „Das könnt ihr getrost mir überlassen. Ich glaube, ich weiß, wie ich euch das beschaffen kann.“
    „Ich hoffe, das ist nicht gefährlich.“
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Nicht für mich. Mach dir um mich keine Sorgen, Clive. Du und deine Leute, ihr seid in viel größerer Gefahr.“
    Sie hörte ihn seufzen. „Nur allzu wahr. Das FBI kassiert jeden Tag welche von uns ein. Wir haben immer noch nicht herausgefunden, wie sie überhaupt an unsere Namen gekommen sind. Aber sie scheinen eine vollständige Liste zu besitzen. Wir können nicht mehr in unsere Wohnungen zurück, wir können unsere Kreditkarten nicht mehr benutzen – mal ganz davon abgesehen, dass sie unsere Konten eingefroren haben – und wir können uns nicht für länger als zwei, höchstens drei Tage am selben Ort aufhalten. Der sollte aber in keiner Großstadt liegen, weil wir da auf dem Präsentierteller der Polizei sitzen. Wir brauchen wenigstens hundert Leute für die Endphase der Aktion.“
    „Ich werde meinen Teil schnellstmöglich erledigen, Clive. Ich hoffe, dass das nicht mehr als ein paar Tage dauern wird. Wohin soll ich die besagte Zutat schicken?“
    „Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wo ich dann sein werde. Ich sage dir rechtzeitig Bescheid.“
    Sie hörte einen gehetzten Unterton in seiner Stimme. „Ich beeile mich“, versprach sie nochmals und beendete das Gespräch. Sie wartete ein paar Sekunden, ehe sie eine Nummer wählte.
    „Sheeba. Was immer du willst, meine Antwort ist nein“, sagte eine Frauenstimme, noch ehe Sheeba Gelegenheit gehabt hatte, sich zu melden.
    „Du weißt doch noch gar nicht, was ich will, Kay.“
    „Ist mir egal. Ich tue es nicht, denn es hat bestimmt mit der Ke’tarr’ha-Königin oder dem Py’ashk’hu-König zu tun. Und der letzte Gefallen, den ich dir in dieser Richtung getan habe, hat mich ziemlich in Schwierigkeiten gebracht.“
    „Hör mir doch erst mal zu.“
    Kay war ein Sukkubus, eine Dämonin, die sich von Sex ernährte. Sheeba hatte ihr vor ein paar Wochen einen Deal mit Clive vermittelt, um Bronwyn Kelley zu finden, nachdem sie spurlos verschwunden war. Sheeba konnte sich nicht vorstellen, inwiefern Kay das in Schwierigkeiten gebracht haben könnte.
    „Gut, ich höre. Aber mach dir keine Hoffnung auf meine Zustimmung. Was willst du?“
    „Ich brauche ein Stück von einem Py’ashk’hu-Dämon, mit dem ich ihn in einen magischen Kreis befehlen kann.“
    „Vergiss es.“
    „Es wird auch keiner erfahren, dass du damit zu tun hattest, Kay.“
    „Ha! Kindchen, du kennst die Py’ashk’hu und ihre Macht nicht. Was die rausfinden wollen, das finden sie raus.“
    „Aber wie sollten sie dich überhaupt verdächtigen, wenn du zum Beispiel mit einem von ihnen schläfst? Das hast du bestimmt schon öfter getan. Bei der Gelegenheit brauchst du ihm nicht mal ein paar Haare auszureißen. Sein Samen genügt vollkommen. Ich glaube kaum, dass der Dämon auf den Gedanken käme, dass du uns den besorgt haben könntest.“
    Kay schnaubte. „Da gibt es nur ein Problem, Sheeba. Ich tue nichts umsonst. Erst recht nicht etwas für mich dermaßen Gefährliches. Und du hast nichts, was ich als

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