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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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er sich mit einem Zauber tarnte, der verhinderte, dass man ihn aufspürte, konnte er sich auf der anderen Seite der Welt niederlassen, zum Beispiel bei jenem Volk, das seine Könige in riesigen Pyramiden bestattete.
    Marlandra und Maru waren heran.
    „Was gibt es, Gressyl?“
    Die letzten Worte seines Bruders. Gressyl schlug zu, trieb seine Hand in Marus Brustkorb und riss ihm das Herz aus dem Leib. Zerpulverte es mit einem magischen Blitz zu Asche und tat dasselbe mit Marus Körper, damit weder Marlandra noch Reya ihn heilen und vielleicht doch noch dem Tod entreißen konnten.
    Dann wollte er sich eilends an einen anderen Ort versetzen. Es blieb beim Versuch. Er prallte gegen eine magische Barriere, die sich eindeutig nach Reya anfühlte. Kallas Blut! Offenbar war sie genau im falschen Moment aufgetaucht. Ehe er einen zweiten Versuch unternehmen konnte, wurde er vor die Füße seiner Mutter geschleudert und mit magischen Fesseln am Boden festgenagelt. Er hörte Marlandra schreien und fand sich von anderen kayápu umzingelt, die ihn hasserfüllt anstarrten. Er wusste, dass auch sein Leben zu Ende war. Aber er hatte sein Ziel erreicht. Das Tor blieb für mindestens 333 weitere Jahre verschlossen.
     
    *
     
    Ke’tarr’ha-Residenz, Gegenwart
     
    Als Gressyl im Spiegel sah, wie sein jüngeres Ich mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck auf Marlandra und Maru zuging, wusste er, was passieren würde. Ihm blieben nur noch wenige Augenblicke, um die größte Katastrophe zu verhindern, nämlich dass sein damaliger Mord an seinem Bruder sich auf die Gegenwart auswirkte. Er konzentrierte sich auf den Teil von Marlandra, den er selbst in sich trug und auf den der Spiegel vorhin reagiert hatte, um sich wieder zu aktivieren. Gleichzeitig nahm er seine gesamte magische Macht und etablierte sie in einem Zauber, den er noch nie angewandt hatte.
    In dem Moment, als sein jüngeres Ich Maru das Herz aus dem Leib riss, warf er die Magie nicht nur auf den Spiegelstein, sondern in ihn hinein und zwang ihn mit aller Kraft, die er aufbieten konnte, zu tun, was er ihm gebot. Er fühlte, wie sich die Zeit ihm entgegenstemmte, wie sie mit aller Gewalt weiterzufließen versuchte in ihrem natürlichen Lauf. Doch er hielt eisern fest.
    „Ich brauche fünf Sekunden“, hörte er undeutlich Warrens Stimme.
    Gressyl spürte, wie der Wächterdämon ein magisches Zeitportal erschuf, und zählte bis fünf. Dann ließ er los und hatte für ein paar Augenblicke das Gefühl, dass die Zeit in der Vergangenheit, die er mit seiner Magie angehalten hatte, ihn mit sich riss, als sie ihren Lauf wieder aufnahm. Doch so schnell das Gefühl gekommen war, hörte es auf. Er sah sich in der Vergangenheit Maru töten und seinen Körper zerstören.
    Im selben Moment fühlte er, dass das Herz in Devlins seelenlosem Körper zu schlagen aufhörte. Er sprang hinzu, aber Nalin war schneller.
    „Warte noch!“, hielt der Naga ihn zurück.
    Bevor Gressyl protestieren konnte, kam Warren zurück. Er drückte seine geschlossene Faust gegen Devlins Stirn.
    „Jetzt“, wies ihn der Wächterdämon an.
    Gressyl brachte Devlins Herz mit einem magischen Blitz wieder zum Schlagen. Warren öffnete im selben Moment seine Faust, und Maruyandrus gefangene Seele kehrte in Devlins Körper zurück. Der riss die Augen auf und fuhr hoch. Blickte sich verwirrt um, griff sich ans Herz und entdeckte Bronwyns reglosen Körper in seinen Armen.
    „Was hast du getan?“, brüllte er Gressyl an, als er merkte, dass er eine leere Hülle in den Armen hielt. Im nächsten Moment stand er vor ihm und schlug zu.
    Gressyl fing seinen Schlag ab. Bevor Devlin noch mal ausholen konnte, hatten Warren und Nalin ihn gepackt und hielten ihn fest. Er wehrte sich nach Leibeskräften und versuchte, sich aus ihrem Griff zu teleportieren, aber Nalin blockierte seine Magie, wie Gressyl deutlich spürte. Der Naga verfügte offenbar über größere Macht, als es bisher den Anschein gehabt hatte.
    „Er hat dein Leben gerettet, Devlin“, sagte Nalin ruhig. „Mit Unterstützung von Warren.“
    Man sah Devlin an, dass er das nicht glaubte, nachdem seine Seele Sekunden vorher erlebt hatte, wie Gressyl den Körper tötete, in dem sie gesteckt hatte. Aber seine Sorge galt Marlandra. Bronwyn. Er nahm sie in die Arme, kaum dass Nalin und Waren ihn losgelassen hatten, als sie merkten, dass er Gressyl nicht mehr angreifen wollte. Er streichelte ihr Gesicht und flüsterte immer wieder ihren Namen.
    Schließlich blickte er

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