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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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alles andere übertreffen und sie eine Lust spüren würde, wie kein Mensch sie je erleben konnte. Und sie hieß es willkommen, begrüßte voller Begeisterung die Verbindung zu ihm, die niemals würde gelöst werden können.
    »Ja«, flüsterte sie. Sie war schon wieder kurz vor dem nächsten Höhepunkt. »Tu es.«
    Aber er stöhnte nur gequält auf und ließ die Stirn auf ihren Hinterkopf sinken. Lily blieb kaum Zeit, enttäuscht zu sein, denn schon explodierte ihr letzter Höhepunkt in ihr wie ein dunkler Stern. Es war so überwältigend, dass ihre Knie nachgaben. Sie spürte, wie Ty ebenfalls in sich zusammensackte, aber es gelang ihm, nicht den Halt zu verlieren. Ineinander verschlungen verharrten sie, während die Wellen der Lust langsam abebbten. Lilys Kraft hüllte sie beide ein wie ein warmer Kokon. Sie spürte Ty mit jedem Atemzug, spürte ihn in jeder Zelle ihres Körpers.
    Etwas hatte sich verändert. Etwas Grundlegendes, das Lily nicht verstand, obwohl sie es mit jeder Faser ihres Ichs spürte. Aber egal, was es war, damit würde sie sich erst später beschäftigen können. Ty sank langsam hinter ihr zu Boden. Als er aus ihr herausglitt, fühlte sie sich sofort seltsam unausgefüllt.
    Du bist so nahe dran, Tochter … so nahe an allem, das sein könnte …
    »Lily«, murmelte er, als sie sich umdrehte, ihn hochzog und ihn mühsam zum Bett schleifte. Er zog sie mit sich auf die Matratze, schlang die Arme um sie und vergrub den Kopf in ihrem Haar. Dann rührte er sich nicht mehr, und in dem Sicheren Haus waren nur noch seine tiefen, gleichmäßigen Atemzüge zu hören.
    »Ich liebe dich, Tynan«, murmelte sie, und schließlich erlaubte sie sich, ebenfalls in den Schlaf zu sinken.
    Draußen war es Tag geworden.

21
    Er träumte von Lily.
    Sie stand in einem vom Mond erhellten Garten, gehüllt in ein einfaches weißes Kleid, das so hell funkelte wie die Sterne über ihr. Ty ging auf sie zu. Sein Herz war so sorgenfrei wie nur jemals in seinem langen Leben. Sein einziger Wunsch war, mit ihr zusammen zu sein. Sie lachte fröhlich, als sie ihn sah, dann wirbelte sie herum, dass sich der Rock ihres Kleids bauschte, und stürmte davon in die Rosen, die rot wie Blut glänzten.
    »Sei gut zu ihr, Bruderkatze. Sie ist sehr kostbar für mich.«
    Beim Klang der Stimme blieb er wie angewurzelt stehen. Er drehte sich nach der Sprecherin um, die im Schutz der Dunkelheit stand und ihn beobachtete. Er erhaschte einen Blick auf ihre alabasterfarbene Haut, ihr flammend rotes Haar und ihre Augen, die grün wie Jade funkelten. Mehr war in der Dunkelheit nicht zu erkennen.
    »Lilith«, sagte er. Tief im Innersten wusste er, dass sie es war.
    »Die bin ich, auch wenn die meisten mich vergessen haben. Sie haben mich als Monster bezeichnet, damals, als ich die Erste war, als sie ohne mich nicht existieren konnten.«
    Er hörte die Wut, die in ihrer Stimme mitschwang, eine uralte, schreckliche Wut, aber er hörte auch die Liebe, die sie ihren Artgenossen gegenüber empfand.
    »Was wollt Ihr von mir?«, fragte er. Lilys Lachen ertönte von immer weiter her, und es erfüllte ihn mit unbeschreiblicher Sehnsucht.
    Liliths kluge Augen funkelten. Sie sahen mehr, als ihm lieb war.
    »Sie hat dich auserwählt, diese letzte all der vielen Töchter, die vor ihr kamen. Ich hatte mich schon gefragt, ob das Blut jemals wieder stark genug sein würde, um das Mal meiner Dynastie hervorzubringen, das Mal, das mir von meiner einzigen Liebe geschenkt wurde. Und nun endlich ist es geschehen. Lily, als Einzige von ihnen, ist wirklich meine Erbin. Deshalb interessiere ich mich natürlich sehr für dich. Du wirst helfen, wiederaufblühen zu lassen, was vor ewig langer Zeit zerstört wurde.« Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: »Wenn du stark genug bist.«
    Er wusste, dass er vor solch einem Wesen auf der Hut sein musste. Dennoch – so viele Fragen waren noch unbeantwortet. Obwohl sein Herz schmerzte, als Lilys Stimme sich immer weiter entfernte, wollte er diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    »Wie kann das sein?«, fragte er. »Wie kann in einer sterblichen Frau wie Lily Euer Blut fließen?«
    Trotz der Dunkelheit, die sie umgab, konnte Ty sehen, wie sie den Mund zu einem bitteren Lächeln verzog.
    »Willst du wirklich etwas über das Ritual wissen? Das bezweifle ich. Aber was davor und danach geschah, das kann ich dir erzählen. Ein schöner Dämon, einer der Gefallenen, verliebte sich in mich. Von ihm bekam ich das dunkle

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