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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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einfach nicht brechen.«
    »Ich werde beweisen, dass ich es kann«, sagte Lyra, die so gern wenigstens ein klein wenig Unterstützung bekommen hätte. Schließlich war er ihr Vater. Was hätte sie darum gegeben, zu wissen, dass er ihr die Daumen drückte – und sei es auch nur heimlich. »Hab doch ein bisschen Vertrauen in mich. Nur ein winziges bisschen. Bitte.«
    Er drehte den Kopf leicht in ihre Richtung und lächelte sie traurig an.
    »Hier geht es nicht um Vertrauen«, entgegnete er und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Lyra sah ihm nach, sah, wie sich die Tür hinter ihm schloss, dann vergrub sie den Kopf in den Händen und schloss die Augen.
    »Doch. Genau darum geht es.«

4
    »Jaden? Wieso hockst du denn ganz allein hier rum? Versteckst du dich?«
    Aufgeschreckt von der warmen weiblichen Stimme sah Jaden, der seit fast einer Stunde still dagesessen hatte, hoch. Im ersten Moment wollte er die Halskette, mit der er gespielt hatte, rasch verbergen, aber dafür war es bereits zu spät. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn jemand stören würde. Zum einen war bekannt, dass er nicht sonderlich umgänglich war, zum anderen war dies hier eins der Zimmer, die noch nicht renoviert worden waren. Es gab keinen Fernseher und auch sonst nichts Interessantes – abgesehen von den Sitzmöbeln mit dem grässlichen Blümchenmuster. Hier kam niemand hin. Normalerweise.
    Er hätte es wissen müssen.
    »Oha. Du grübelst vor dich hin«, sagte Lily und kniff die Augen zusammen.
    »Tue ich nicht«, widersprach Jaden mürrisch und wickelte die Kette um seine Finger. »Dein Mann ist derjenige, der grübelt. Ich … denke nach.«
    Als er die Kette in seiner Faust verschwinden ließ, runzelte Lily die Stirn, allerdings schien sie nicht vorzuhaben, sich dazu zu äußern. Jedenfalls noch nicht. Stattdessen trat sie ins Zimmer, setzte sich ihm gegenüber auf das hässliche Sofa und lächelte ihn an. Ihr Lächeln hatte etwas Beruhigendes an sich, das musste Jaden zugeben. Natürlich wusste sie um diese Wirkung.
    Er war sich nicht recht sicher, ob es ihm gefiel, wie schnell sie ihn immer durchschaute.
    »Aha, du lenkst ab. Interessant. Ja, Ty brütet gern vor sich hin. Aber normalerweise nur, wenn es einen Grund dafür gibt. Und es macht Spaß, ihn so lange zu ärgern, bis er seine schlechte Laune vergisst.« Sie legte den Kopf auf die Seite. »Du bist süß, Jaden, aber ich glaube, die Methoden, die ich bei Ty anwende, sind auf dich nicht übertragbar. Du wirst mir also freiwillig erzählen müssen, was los ist.«
    Es wäre so leicht, ihr einfach alles anzuvertrauen
, dachte Jaden. Er hatte sie von Anfang an gemocht, und die immer noch wachsende Zahl von Cait Sith, die angereist kamen, um Teil ihrer Dynastie zu werden, schien ihn zu bestätigen. Ein paarmal hatte Jaden sich sogar gewünscht, er wäre derjenige gewesen, der Lily entdeckt hatte. Sie war eine Schönheit, und ihre Kräfte waren unvergleichlich. Aber Ty und sie passten perfekt zusammen, und noch nie hatte Jaden seinen alten Freund so unerträglich glücklich erlebt.
    Er freute sich für die beiden. Eigentlich hätte auch er hier glücklich sein sollen, aber irgendetwas nagte an ihm und fraß ihn allmählich auf. Warum bloß konnte er nicht einfach glücklich sein?
    »Geht es wieder um die Ptolemy?«, fragte Lily. »Ty rekrutiert weitere Wachen, aber das geht leider nicht so schnell, wie ich das gern hätte. Und der Rat scheint nicht gewillt zu sein, mir zu helfen.«
    »Sie helfen dir nicht, weil sie dich und uns alle am liebsten los wären. Wir gehören nicht zum Club, Lily. Denen wäre es am liebsten, wenn die Lilim gleich in ihrer Entstehungsphase wieder ausgelöscht würden, während sie einfach wegschauen.«
    Lily fluchte leise, was Jaden ein Grinsen entlockte. Ein niedliches Ding wie sie sollte eigentlich nicht so unflätige Wörter benutzen. Ty und er hatten einen schlechten Einfluss auf sie.
    »Du hast recht. Ich weiß, dass du recht hast.« Lily schüttelte den Kopf. »Ich hatte nicht erwartet, dass es einfach wird, aber ich hätte mir nie vorstellen können, dass der Rat so …«
    »Feindselig sein würde?«, vollendete Jaden ihren Satz. »Die Männer und Frauen im Rat beteiligen sich seit Jahren aktiv an der Unterdrückung von Mischlingen. Die meisten von ihnen werden nicht so weit gehen, uns anzugreifen, aber helfen werden sie uns auch nicht, wenn andere das tun.« Jaden lehnte sich zurück und betrachtete Lily, die in diesem Moment sehr jung und sehr

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