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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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er leise vor sich hin und rief dann: »Es war wegen des Vampirs. Reed hatte vor etwa einer halben Stunde seinen Geruch aufgeschnappt und deinen Vater angerufen, der wiederum ein paar Wölfe losgeschickt hat, um ihn aufzuspüren. Und mich hat er losgeschickt, damit ich dich suche.« Er warf Jaden einen vorwurfsvollen Blick zu. »Vampire kommen nie zu uns. Erst seit du da bist. Deshalb glaube ich, dass du ihn irgendwie mit eingeschleppt hast.«
    »Simon«, sagte Lyra. Ihr Tonfall war eine eindeutige Warnung. Jaden hob jedoch besänftigend die Hand und sah Simon durchdringend an.
    »Du hast recht. Wer immer das war, er ist offensichtlich meinetwegen gekommen. Normalerweise greifen wir uns nicht gegenseitig nur aus Spaß an der Freude an. Wenn Lyra nicht gewesen wäre, hätte er mich getötet.«
    Simon blinzelte, als müsse er die Tatsache verarbeiten, dass Jaden ihm recht gegeben hatte.
    »Tja … also, hast du, äh, gesehen, wer es war? Kennst du ihn?«
    Jaden erinnerte sich, ganz kurz triumphierend aufblitzende Fangzähne gesehen zu haben und dunkelblau glänzende Augen. Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ging alles ziemlich schnell, aber es war niemand, den ich kenne.« Dann fügte er trocken hinzu: »Im Gegensatz zu dem, was du offenbar glaubst, kennt bei uns nicht jeder jeden.«
    Lyra verschränkte die Arme und starrte ihn ebenso durchdringend an, auch wenn die Sorge in ihren Augen die Sache leichter für ihn machte.
    »Wer wäre zu so etwas fähig?«
    Jaden zuckte mit den Schultern. Ihm war nicht ganz wohl dabei, dass er seine Probleme mit den Ptolemy für sich behielt. Aber was hätte es gebracht, wenn er darüber geredet hätte? Wenn die Werwölfe gewusst hätten, dass Attentäter einer uralten und mächtigen Vampirdynastie hier auftauchen und ihm an den Kragen gehen könnten, würden sie ihn auf der Stelle verjagen. Er musste jedoch erst Gewissheit haben, bevor er die Entscheidung traf, ob seine Sicherheit hier gewährleistet war – seine und die aller anderen. Er war kein Freund der Werwölfe, aber er legte auch keinen Wert darauf, dass seinetwegen welche getötet wurden.
    »Als ich noch ein Sklave der Ptolemy war, habe ich jede Menge Aufträge für sie erledigt. Bei einem Teil davon musste ich mir die Finger schmutzig machen, aber mir blieb keine andere Wahl. Möglicherweise hängt es damit zusammen. Aber das könnte Hunderte von Gründen haben. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Lyra stieß den Atem aus. »Na, das ist ja großartig.«
    »Kann man wohl sagen. Aber egal, ob du was dafür kannst oder nicht, dir wird man auf jeden Fall die Schuld in die Schuhe schieben«, warnte ihn Simon ungerührt. »Wir mögen es nicht, wenn Vampire sich auf unserem Gebiet rumtreiben. Ein unwillkommener Besucher reicht völlig. Bei zweien wird das Rudel die Messer wetzen, und das wirst auch du zu spüren bekommen, wenn du den Mumm hast hierzubleiben. Unsere Rasse hat nicht vergessen, wozu deine fähig ist, was sie uns angetan hat. Dorien kann dich nicht vor allem bewahren, oder vor jedem.«
    Jaden lächelte ihn matt und ohne jeden Humor an. »Da ich jetzt weiß, dass es da ein Problem gibt, kann ich mich sehr gut selbst verteidigen. Und die Opferkarte brauchst du mir gegenüber auch nicht zu ziehen. Wölfe haben kein Monopol auf Unterjochung, das kannst du mir glauben.«
    »Wir müssen zurück. Dad weiß bestimmt, ob jemand die Fährte wiederaufnehmen konnte.« Sie betrachtete ihn etwas genauer, und Jaden wäre gern offener zu ihr gewesen, hätte dieser Frau mit den abgründigen, funkelnden Augen am liebsten alles erzählt.
    »Und du hast bestimmt keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?«
    Plötzlich war Jaden alles zu viel. Selbst auf diesem offenen Gelände verspürte er Klaustrophobie. Er wollte keine Fragen hören, wollte sich dieser Frau nicht verpflichtet fühlen, die ihn an sich band wie nichts. Er wollte die Zähne in sie schlagen, sich an ihr laben, sie küssen, sie besänftigen und sich in ihr verlieren. Am meisten jedoch wollte er Freiheit von den Ptolemy, die Freiheit, sein Leben nach eigenem Gutdünken zu führen, ohne die ständige Bedrohung, von ihnen geschnappt und ermordet zu werden. Unmögliche Dinge.
    »Ich weiß nicht, wer das war, aber ich werde mich umhören. Sag Dorien, nach meiner Rückkehr werde ich mit ihm reden.«
    Simons Augen funkelten in der Dunkelheit. »Sieh an, sieh an. So leicht lässt du dich ins Bockshorn jagen?«
    Was Simon dachte, interessierte Jaden einen Dreck; was Lyra von ihm

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