Erbin des Gluecks
schon.“
„Allerdings … wenn das auch hiermit nichts zu tun hat. Bleib noch einen Moment so stehen. Weißt du, dass du den idealen Körper für eine Tänzerin hast? Hals, Taille, Hüften, Knie … von oben bis unten.“
„Das klingt, als hättest du ein Maßband bei dir.“ Langsam wagte sie sich weiter in das smaragdgrüne Wasser, angetrieben von seinen bewundernden Blicken.
„Ich habe nur sehr gute Augen.“
„Das weiß ich.“
Mehr wie ein schüchternes Mädchen als eine erwachsene Frau, tauchte sie unter und machte die ersten zaghaften Schwimmbewegungen. Anfangs wirkte das Wasser überraschend kalt, dafür erfrischte es umso mehr. Sie war eine geübte Schwimmerin und auf kurzen Strecken ziemlich schnell. Natürlich war Bryn ihr überlegen. Er war kräftiger und fing sie mühelos in der Mitte der Lagune ab, obwohl sie seitlich wegtauchen wollte.
Es war nicht mehr zu ändern. Bryn hatte sie gefangen. Vorsichtig streifte er ihr die Träger des BHs von den Schultern, sodass ihre Brüste und die Knospen sichtbar wurden. Es war ein Schock und irgendwie erregend. Francescas Herz klopfte wie wild.
„Weißt du, was du bist?“, fragte er angespannt.
„Zeig es mir.“
Sie war machtlos dagegen. Das Verlangen überwältigte sie und ließ sie alles vergessen. Sekunden hatten genügt, um die Mauer, die sie in den Jahren der Einsamkeit um sich errichtet hatte, zum Einsturz zu bringen. Sie fühlte sich frei, wie entrückt. Sie war bereit für den Kuss, der kommen musste, sobald Bryn sie ganz in den Armen hielt.
„Francey!“
Er suchte und fand ihre einladend geöffneten Lippen und ließ seine Zunge tief in ihren Mund gleiten, wo er ihre neckte und reizte. Welche Lust, ihn so zu spüren. Welches Entzücken. Ihre nackten Brüste an seiner breiten Brust. Herz an Herz, im gleichen Taktschlag.
Sie tauchten unter, ohne einander loszulassen. Atemlos kamen sie wieder hoch, fest umschlungen, und küssten sich aufs Neue. Francesca legte beide Beine um ihn. Dieses eine Mal wollte sie nicht zurückstehen. Bryn sollte wissen, dass sie inzwischen eine Frau war und nicht mehr das scheue, furchtsame Mädchen, das er hatte heranwachsen sehen.
Bryn umfasste ihr langes, nasses Haar und zog sie näher zu sich. Er wollte ihr nicht wehtun, doch in der Erregung vergaß er alle Vorsicht. Wie lange hatte er auf Francesca gewartet, wie oft sie in Gedanken in den Armen gehalten! Sie war so unglaublich schön, vom Wasser umspült, mit dem langen schwarzen Haar und den großen klaren Augen, in denen sich das Grün der herabhängenden Zweige widerspiegelte.
„Wir sind leichtsinnig“, flüsterte sie, aber ihr Blick sagte das Gegenteil. „Was wir tun, ist gefährlich, und es war deine Idee.“
Er drückte sie fester an sich, sodass sie seine Bereitschaft spürte. Für ihn gab es nur noch Francesca, sonst niemanden. Das gefilterte Sonnenlicht brach sich auf ihrer Haut. Jeder Wassertropfen blitzte auf, als wäre sie mit Diamanten bedeckt.
„Warum habe ich bloß nicht früher daran gedacht?“ Natürlich hatte er das. Er hatte von nichts anderem geträumt, aber Carina war in ihrer Eifersucht so schlau gewesen, sie niemals allein zu lassen. „Francesca“, stöhnte er und spürte, dass seine Hände zitterten. Er hatte einfach zu lange warten müssen. „Du wunderbares Geschöpf.“
Francesca schloss die Augen, in denen Tränen standen. Bryns Stimme klang so warm und tief, seine ganze Sehnsucht lag darin. Stimmen waren seltsame Instrumente. Man konnte so viel damit ausdrücken und sie sogar als Waffe gebrauchen.
„Du weinst doch nicht, Francey?“, fragte er betroffen. Die Sorge zwang ihn, seine Leidenschaft zu zügeln. „Was ist? Sag es mir.“
„Ich weine schnell“, gestand sie und legte ihre Hand auf seine dunkel behaarte Brust.
„Warum?“
„Weil Lust und Schmerz so nah beieinanderliegen.“
Wenn sie sich ihm jetzt hingab, würde sie kein Geheimnis mehr vor ihm haben. Er würde alles über sie wissen, und sie würde ihm für immer ausgeliefert sein. Vielleicht war es sicherer für eine Frau, wenn der Mann sie mehr liebte als sie ihn. Unerwiderte Liebe konnte großes Unheil anrichten. War Carrie nicht das beste Beispiel dafür?
Das gehört zu seinem Plan. Habe ich dich nicht gewarnt?
Plötzlich meinte sie Carinas Stimme zu hören – so klar und deutlich, als würde sie hinter ihnen stehen und ihrem Liebesspiel zusehen. Francesca hatte nur einen Wunsch. Bryn sollte sie ans Ufer tragen und auf den warmen gelben Sand
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