Erbspione vogelfrei
Man hatte uns nicht einmal unsere gefährlichen Waffen und die Schirmprojektoren abgenommen. Ich besaß auch noch meinen marsianischen Kodator, mit dem ich jederzeit auf überlichtschneller Basis den Mars und unseren Mond anrufen konnte.
Ich hatte es sogar in Gegenwart der zur Tombaal gehörenden Fachwissenschaftler versucht und – das dürfen Sie glauben – diese Herren hatten mir haargenau auf die Finger gesehen.
Ich hatte Blut geschwitzt, wie man im Volksmund so treffend sagt, aber ZONTA hatte sich tatsächlich gemeldet! Ich hatte eigentlich nicht mehr damit gerechnet gehabt.
Anschließend hatte mir der Gigantroboter einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Seine Aussage deckte sich nämlich genau mit der von der GWA erfundenen Story, mir, dem Ultraphysiker Dr. Nang-Tai, fehle noch ein wichtiges Zusatzgerät.
ZONTA hatte wörtlich gesagt:
»Ihre Erbberechtigung und Justierungsgewalt muß als derzeit negativ bewertet werden. Meine Sicherheitsschaltungen verbieten mir den Gehorsam.«
Diese Worte hatte man einwandfrei vernommen, aufgezeichnet und genau verstanden.
Allerdings waren sogar Spitzenkönner wie Barghe Nohrm an den Tatsachen vorbeigegangen, zwar nur um Haaresbreite, aber immerhin!
Das war vor etwa einer Stunde geschehen. Man hatte sich zurückgezogen. Anschließend hatte ein aus Tunesien stammender Mediziner, vom Fach her war er Neurologe, uns nochmals zu bewegen versucht, ebenfalls Antitronhelme zu tragen.
Wir hatten es erneut mit der nicht nachprüfbaren Begründung abgelehnt, quotientenaufgestockte Menschen wären für parapsychische Einflüsse aller Art nicht mehr ansprechbar.
Man hatte es hingenommen, andernfalls wir von den GWA-Telepathen längst entdeckt worden wären.
Ja – Sie haben richtig gelesen! Von den GWA-Telepathen! Hannibal und ich waren aus allen Wolken gefallen, als der tunesische Neurologe, er nannte sich Dr. Ali Ben Hafid, behauptete, die GWA verfüge über drei Telepathen von hohem Ausbildungsstand.
Woher konnte er das wissen? Wer hatte nicht dichtgehalten? Ich verwünschte unseren Alten, der meiner Meinung nach zu vielen Leuten unser Geheimnis anvertraut hatte.
Das war im Verlauf wichtiger Ereignisse geschehen, aber mich störte es.
Daß wir die Antitronhelme für uns als Kopfbedeckung ablehnten, geschah nicht ohne besonderen Grund.
Wenn der Absorberschirm durch einen denkbaren Versager einmal kurzfristig ausfallen sollte, hätten wir sonst mit Kiny wieder nicht in Verbindung treten können. Sie wartete aber auf eine Kontaktaufnahme, das stand außer Zweifel. Wahrscheinlich hatten die GWA-Experten längst ermittelt, worauf unsere plötzliche Para-Taubheit zurückzuführen war.
Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr. Hannibal war zu mir gekommen. Jeder von uns verfügte über ein komfortabel eingerichtetes Appartement. Ich fragte mich, weshalb es unseren Überwachern bisher nicht gelungen war, die Energiestrahlung des Kraftwerkes ausfindig zu machen. Irgendwo mußte der Arbeitsstrom doch erzeugt werden.
Ich sollte erst später erfahren, daß man über ein altertümliches, aber tadellos funktionierendes Wasserkraftwerk verfügte, dessen Turbinen von einem unterirdischen Fluß gespeist wurden.
Die normalen Generatoren waren natürlich auch nicht mit marsianischen Geräten zu erkennen. Sie waren für Atomreaktoren und Direkt-Umformerbänke geeicht.
Während Hannibal vergeblich nach irgendwelchen Hirnschwingungsimpulsen suchte, überprüfte ich unsere Mikroausrüstung. Sie war tadellos in Ordnung. Außerdem
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